eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 12:00 Uhr
11.03.2020
18. Landwirtschaftsfrühstück der Nordthüringer Volksbank

Neuer Staatssekretär, alte Probleme

Wer da dachte, die Nordthüringer Landwirte lassen sich von Corona oder anderen Unwägbarkeiten von ihrem traditionellen Frühstück abhalten, der lag falsch. Am Fuße des Kyffhäuserdenkmals waren viele der Einladung der Nordthüringer Volksbank gefolgt…

Volksbank-Vorstand Peter Herbst begrüßt die Gäste (Foto: nnz) Volksbank-Vorstand Peter Herbst begrüßt die Gäste (Foto: nnz)
Es war die nunmehr schon 18. Auflage des Beisammenseins auf dem Burghof. War in den zurückliegenden Jahren die damalige Landwirtschaftsministerin Birgit Keller gern zu Gast bei den Landwirten, so wurde diesmal der neue Staatssekretär Torsten Weil entsandt.

Anzeige symplr
Der einstige Büroleiter von Ministerpräsident Bodo Ramelow, der beruflich mal für einige Jahre in der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zu tun hatte und sonst eher linksparteilich unterwegs war, sprach nach der kurzen Begrüßung durch Volksbankchef Peter Herbst. Der sah das Image der Landwirte unberechtigterweise als beschädigt, schließlich liefere die Landwirtschaft die Nahrungsmittel für die Menschen. Und die in einer hohen Qualität.

Zurück zu Herrn Weil, der sich nicht nur als Genosse seiner Partei, sondern auch einer Genossenschaftsbank outete, begann mit dem Corona-Virus und sagte, dass man bei aller Ernsthaftigkeit nicht in Panik verfallen solle.

Torsten Weil (Foto: nnz) Torsten Weil (Foto: nnz)
Danach referierte er unter anderem zu den Herausforderungen der Landwirtschaft zu den bereits erfolgten politischen Weichenstellungen, vor allem jene, die von der EU ausgesandt wurden. Der Freistaat Thüringen werde bei der Bewältigung auftretender Probleme an der Seite der Landwirte stehen, auch – wenn es nötig sein – finanziell.

Weitere Punkte seines Referates waren zum Beispiel die Düngeverordnung der EU und deren Auswirkungen auf Deutschland und Thüringen, der bevorstehende Veränderungsdruck bei der Tierhaltung sowie das Ausufern am Bodenmarkt. Hier sei ein gestiegenes Interesse von landwirtschaftlich fremden Investoren zu beobachten, was wiederum das Steigen der Preise durch Spekulation nach sich ziehe. Hier plane die Landesregierung eventuell gesetzliche Regelungen.

Und dann schließlich plädierte der Staatssekretär für ein Biosphärenreservat, das die beiden Naturparke Südharz und Kyffhäuser nicht verbinden werde. Die Goldene Aue sei damit ausgenommen. Trotzdem stößt das Vorhaben nach wie vor auf keine große Affinität unter den Landwirten. Trotzdem will sich Rot-Rot-Grün damit nicht abfinden und will weiter mit den Betroffenen diskutieren und reden.

Blick in den Burghof (Foto: nnz) Blick in den Burghof (Foto: nnz)
Nach dem Politiker bekam dann Dr. Detlef Spalteholz von der Firma Belchim die Gelegenheit, um die Anwesenden mit der „Formulierung von Pflanzenschutzmitteln“ vertraut zu machen. Nach den Informationen übergab die Nordthüringer Volksbank einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an einen gemeinnützigen Verein in Thüringen, da der zweite Referent auf sein Honorar verzichtet hatte.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Wolfi65
11.03.2020, 13.15 Uhr
Probleme
Die gab es schon vor Corona, nur mit dem Unterschied, dass man jetzt endlich einen Sündenbock hat, auf den man alles Versagen schieben kann.
Jetzt ist die Marktwirtschaft mal wieder fast am Ende und es werden fragwürdige Hilfsmaßnahmen angesprochen.
Mal sehen, wo das noch alles hinführt?
Lebensmittelrationen und lange Schlangen werden wohl jetzt auch unsere Brüder und Schwestern in old Germany kennen lernen.
Hamsterkäufe werden wohl bald zum totalen Kollaps des Einzelhandels führen.
Wenn erst die Produktionsketten und die Transporte der Produkte von Corona unterbrochen worden sind, weil keiner mehr am Fließband steht und keiner mehr hinter dem Lenkrad sitzt, kommt Freude auf.
Kein Betrieb in Deutschland ist so automatisiert, daß er vollkommen auf die Arbeitskraft Mensch, verzichten kann.
Und wer will sich noch im Supermarkt hinter die Kasse setzen, wenn man zu 60 Prozent Wahrscheinlichkeit am Ende des Tages selbst zu einem Virenträger geworden ist und seinen Liebsten zu Hause möglicher noch den Tod bringt?
Aber es ist ja alles nicht so schlimm, solange es Vollpfosten gibt, die weiterhin in die Risikogebiete fahren, um sich zu amüsieren.
Hoffentlich macht Österreich bald die Grenzen ganz dicht, damit dieser Wahnsinn endlich aufhört.
Und dann noch das Geheule um die ausgefallenen Fußballspiele und anderer Events.
Vollkommen daneben in dieser Situation.
Man ist sich immer noch nicht bewusst, dass in dieser Situation die Zusammenkunft von vielen Menschen auf engsten Raum den Virus in die Hände spielt.
Aber ein gewisses Grundwissen wird manchmal schon vorausgesetzt, um weiter Leben zu können.
Der Rest wird auf natürliche Art und Weise ausgesondert.
Hans Dittmar
11.03.2020, 13.31 Uhr
Tradition statt Vernunft
Es wird nicht Mut sondern Verantwortungslosigkeit gewesen sein, die bei der aktuellen Lage immer noch dazu führt, dass man größere Veranstaltungen durchführt.
Ich hoffe, dass andere Veranstalter mehr Mut zur Verantwortung haben und ihre Veranstaltungen absagen.
N. Baxter
11.03.2020, 18.22 Uhr
Radikalisierung
der Landwirte wurde erst vor kurzen in Bayern skandiert...
Gut das man sich gemeinsam zusammensetzt.
Paulinchen
11.03.2020, 18.45 Uhr
@Wolfi65...
... darf ich mal einen Wunsch an Sie haben?

Bitte bemühen Sie sich unbedingt, um eine Teilnahme an der nächsten Pressekonferenz des Ministeriums für Gesundheit im TV. Denn deutlicher kann man die Notwendigkeiten, welche nach wie vor noch offen sind, nicht benennen.

Manchmal gibt es in der Zeitung mit den 4 großen Buchstaben, auch sehr interessante Informationen. Dazu gehört heute, das Video eines Arztes aus Wandlitz. Er beschreibt die tatsächlichen Probleme, mit denen er und seine Kollegen seit Wochen zu kämpfen haben.
Wolfi65
11.03.2020, 19.17 Uhr
@Paulinchen
Wenn diese Staatsversager keine Antworten auf die dringendsten Probleme haben, dann ist doch sowieso alles zu spät.
Die Videos von der Zeitung mit den vier Buchstaben aus einer Corona Isolations Station in Norditalien, haben mir vollkommen gereicht @Paulinchen.
Dort Rungen nicht nur ältere Menschen mit dem Tode um das Leben.
Aber hier in Deutschland ist Corona sowieso nur eine Erkältung mit ein wenig stärkeren Husten und die meisten Infizierten freuen sich über die arbeitsfreie Zwangsisolation zu Hause.
Man hat hier alles im Griff und im Herbst ist alles wieder vorbei.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie bis heute.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr