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Do, 12:38 Uhr
19.03.2020
ifo München

Deutschland stürzt in die Rezession

Die Bekämpfung des Coronavirus stürzt Deutschland in die Rezession. Einzelheiten dazu vom ifo-Institut in München...


„Prognosen darüber, wie tief die Rezession ausfällt, sind derzeit mit extrem hoher Unsicherheit behaftet. Deshalb ist es sinnvoll, verschiedene Szenarien in den Blick zu nehmen. Das ifo Institut betrachtet ein sehr günstigstes Szenario mit minus 1,5 Prozent Wirtschaftsleistung für das Jahr 2020. Dabei sind aber nur kleinere Einschränkungen in der Industrie berücksichtigt. In einem zweiten Szenario, das größere Produktionseinschränkungen unterstellt, schrumpft die Wirtschaftsleistung um 6 Prozent“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest am Donnerstag in München.

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Bei seiner letzten Prognose im Dezember hatte das ifo Institut 1,1 Prozent Wachstum für 2020 erwartet. Fuest fügte hinzu: „Sowohl die Unsicherheit als auch die Abwärtsrisiken sind sehr groß. Niemand weiß genau, wie sich die Absagen und Schließungen wirtschaftlich auswirken. Der weitere Verlauf hängt stark von den weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie und von Entscheidungen in anderen Ländern ab. Umso wichtiger ist nun ein massives und gezieltes Gegensteuern von Bundesregierung, EU und Europäischer Zentralbank (EZB). Gleichzeitig müssen dringend Konzepte entwickelt werden, um die Dauer und Intensität des Lockdown zu begrenzen ohne die Bekämpfung der Epidemie zu beeinträchtigen.“

Der ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser ergänzte: „Es gibt keine historischen Erfahrungen mit vergleichbaren Ereignissen, aus denen wahrscheinliche Krisenverläufe abgeleitet werden könnten. Schließlich stehen aktuell nur sehr wenige Konjunkturindikatoren zur Verfügung, mit denen sich das gesamtwirtschaftliche Ausmaß der Folgen der Corona-Krise abschätzen ließe. Die meisten aktuell verfügbaren Indikatoren spiegeln bestenfalls die Lage im Februar wider. Der historische Absturz des ifo Geschäftsklimas im März deutet allerdings darauf hin, dass der Konjunktureinbruch im zweiten Quartal alles Bisherige übertreffen wird.“

Fuest fügte hinzu: Es ist wichtig, dass die Politik massive und gezielte Maßnahmen ergreift, um damit die Schäden zu begrenzen, die das Einfrieren der Wirtschaft verursacht. Für Selbständige sowie kleine und mittlere Unternehmen sollten für einige Monate alle Steuerzahlungen ausgesetzt werden. „Zusätzliche Hilfen für Beschäftigte, die ihr Einkommen verlieren, sind dringend notwendig. Liquiditätshilfen und staatliche Garantien könnten eine Insolvenzwelle abwenden. Die Regeln des Insolvenzrechts sollten vorübergehend gelockert werden.“

„Wenn Banken durch Kreditausfälle Eigenkapital verlieren, könnten die Kapital-Regulierungen erzwingen, auch andere Kredite zu kündigen“, sagte Fuest weiter. „Das würde die Krise verschärfen. Die Bankenaufsicht sollte die Spielräume der Banken deshalb vorübergehend erweitern.“

„Akute Gefahr droht den Staatsfinanzen im Euroraum“, warnte Fuest. Bei hoch verschuldeten Ländern könnte es zu einem Kollaps des Vertrauens kommen. Die Staaten des Euroraums einschließlich der EZB müssen klar signalisieren, dass alle Länder konsequent gestützt werden und Ausfälle bei Staatsschulden ausgeschlossen sind.“
Autor: red

Kommentare
Kama99
19.03.2020, 12.50 Uhr
Das war ...
...früher oder später eh zu erwarten. Die Corona -Krise beschleunigt die Sache jetzt nur etwas.
N. Baxter
19.03.2020, 18.27 Uhr
Spaltung der Gesellschaft
inkl. Verteilungskämpfe kommen jetzt erst Richtung in Gang... Das was aktuell passiert ist für viele noch harmlos, das dicke Ende kommt erst noch.
Wer denkt die jetzt "geschenkte Freizeit" ist für lau, dem ist nicht zu helfen.
Paul
19.03.2020, 21.00 Uhr
Corona....
mag sehr schlimm für die Menschen sein. Aber daraus eine Wirtschaftskrise herbei zu zaubern ist wohl weit hergeholt. Die wirtschaftliche Talfahrt Deutschlands rollt sehr wohl schon etwas länger und da gab es noch keine Corona. Und unsere werte "Regierung dürfte wohl einen guten Anteil daran haben. Es gibt sehr informative Quellen dazu. Und jetzt auf einmal die schlechte Wirtschaft Deutschlands auf einen Virus zu schieben ist mehr als ein "schlechter Witz. Aber man muß es dem Gutgläubigen Bundesbürger nur lange genug einreden und die meisten,zumindest, glauben es dann auch noch.
Kama99
19.03.2020, 21.31 Uhr
@Paul
Richtig. Man sieht es gut daran das viele Betriebe um Hilfe rufen wo man eigentlich dachte, das diese gut Aufgestellt wären. Die Krise hat gerade erst begonnen, das dicke Ende kommt erst noch.
Kobold2
20.03.2020, 07.25 Uhr
Nun paul
Ich weiß nicht, auf welche Infos sich ihre These stützt, aber der masssenhafte Verkauf won Toilettenpapier ist für mich kein Indiz für eine stabile Wirtschaft.
Die Kritik an der Politik ist zwar recht einfach, aber z.Z. sind es die Menschen selbst, die mit ihrem Verhalten förmlivh nach Ausgangssperr3n betteln und damit auch massiv der Wirtschaft schaden.
Krisen entstehen meist, wenn man sich vorher nicht zu benehmen weiß und es übertreibt.
Ja die Politik kann und sollte dann gegensteuern, aber damit ist sie nicht die Ursache.
Kobold2
20.03.2020, 07.37 Uhr
Nun paul
Ich weiß nicht, auf welche Infos sich ihre These stützt, aber der masssenhafte Verkauf won Toilettenpapier ist für mich kein Indiz für eine stabile Wirtschaft.
Die Kritik an der Politik ist zwar recht einfach, aber z.Z. sind es die Menschen selbst, die mit ihrem Verhalten förmlivh nach Ausgangssperr3n betteln und damit auch massiv der Wirtschaft schaden.
Krisen entstehen meist, wenn man sich vorher nicht zu benehmen weiß und es übertreibt.
Ja die Politik kann und sollte dann gegensteuern, aber damit ist sie nicht die Ursache.
Lotterfee
20.03.2020, 07.56 Uhr
Rezession
Deutschland entgeht knapp Rezession
Stand: 14.11.2019 09:38 Uhr. Info Tagesschau.
Da hatten wir noch keine Corona Pandemie.
tuco
20.03.2020, 08.16 Uhr
Vor allem
wird man sich, wenn man "später" zuückblickt, nur an diesen begriff Corona-Krise "erinnern". Das wird sich im Unterbewusstsein verankern.
Somit wird nicht etwa beim System die Schuld gesucht.
Dass jahrelang alles kaputtgespart wird, speziell grade Gesundheitssystem, wird überhaupt nicht erwähnt.
Corona ist nur der Trigger...
Und - erneut wird jegliche Form von Dissens verteufelt.
Diese Metaphern "Wir müssen jetzt alle..." - wir wissen wie das weitergeht und endet.
tannhäuser
20.03.2020, 08.22 Uhr
Kobold2!
Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf her und die Wirkung resultiert kausal aus der Ursache.

Wenn ein Gesundheitsminister arroganterweise den Barmherzigen spielt und Schutzmasken nach China verschenkt, als gäbe es im eigenen Land kein krisengeschütteltes Morgen...

Wenn eine Kanzlerin wochenlang schweigt und dann vom Teleprompter eine gefeierte "Rede an die Nation" abliest und ihr Geseier wieder nur aus nur Belehrungen und Drohungen an die "Schon länger hier Lebenden" besteht...

...habe ich trotzdem auch kein Verständnis für unvernünftiges und renitentes Verhalten der Bevölkerung.

Aber es wundert mich nicht! Denn den bisher nicht handelnden Politikern ist ebenfalls das eigene Hemd näher als die Hose ihrer Mitmenschen.
N. Baxter
20.03.2020, 09.42 Uhr
und dazu noch
der Umstand, dass unsere Politiker irgendwo nahe am Renteneintrittsalter unterwegs sind...
Lotterfee
20.03.2020, 10.58 Uhr
Unter dem Deckmantel,
alles wegen " Corona" werden wir uns schneller auf das bargeldlose bezahlen gewöhnen dürfen, als uns lieb ist.
Mich wundert nur, das auch dahingehend noch kein Erlass kam.
Was von der Politik schon lange gewollt, aber immer noch abgeschmettert wurde, dürfte in Zukunft bald Realität werden.
diskobolos
20.03.2020, 12.07 Uhr
Jetzt eine Rezession vorherzusagen...
ist doch billig. Wir standen doch ohnehin am Ende eines 10-jährigen Aufschwungs. Das der mal zu Ende gehen musste ist doch klar. Mich wundern nur die prognostrizierten Zahlen. -6%? Da muss man doch wirklich sehr optimistisch sein. Welcher Betrieb produziert denn heute noch mehr als 90%? Der virusbedingte Niedergang wird vermutlich länger dauern als ein paar Wochen. Und danach springt die Wirtschaft auch nicht auf Knopfdruck an. Einschnitte bei den Steuereinnahmen, geringere Kaufkraft, mangelnde Investitionen lassen sich nicht so schnell ausgleichen. Und was uns das ganze kosten wird, wissen wir heute noch nicht ansatzweise. Z. B. die nötigwerdende Rettung italienischer (und auch deutscher) Banken, die man jetzt auffordert Kredite quasi auf Zuruf rauszuhauen um nur ein Bsp. zu nennen.
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