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So, 17:37 Uhr
12.07.2020
IHK Erfurt stellt Ergebnisse der 5. Betriebsbefragung vor

Weiter vor großen Herausforderungen

Nach einer ersten leichten Entspannung im Juni 2020 normalisiert sich die Geschäftslage im Handwerk weiter. Dennoch stehen die Betriebe in Nord- und Mittelthüringen wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Beeinträchtigungen weiterhin vor große Herausforderungen...

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„Angesichts des durchaus positiven Erholungstrends wäre es vermessen zu glauben, dass die Krise bereits überwunden ist. Die Probleme der vergangenen Wochen lasten weiter auf den Schultern unserer Unternehmen“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt, Thomas Malcherek. Er stützt sich dabei auf die aktuellen Umfrageergebnisse der fünften Betriebsbefragung. Seit Beginn der Corona-Pandemie wird sie in regelmäßigen Abständen durchgeführt, um die Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit zu untersuchen.

Laut der neuesten Befragung bleiben die Umsatzausfälle der Handwerksbetriebe weiterhin hoch. 42 Prozent der Betriebe melden im Vergleich zur Situation vor dem Corona-Shutdown einen geringeren Umsatz. 41 Prozent der Betriebe berichten, dass die Umsätze auf dem jahreszeittypischen Niveau liegen. Bei 17 Prozent der Betriebe sind die Umsätze sogar gestiegen, was unter anderem auf Sondereffekte zurückzuführen ist. „Ein Beispiel: Nach der Wiedereröffnung der Friseursalons war der Ansturm kaum zu bewältigen, Friseurläden haben unter anderem mit erweiterten Öffnungszeiten reagiert. Effekte wie diese werden sich in den kommenden Wochen und Monaten jedoch wieder normalisieren“, erklärt Thomas Malcherek.

Die Mehrzahl der Handwerksbetriebe glaubt nicht, dass Umsatzausfälle bis zum Jahresende wieder aufgeholt werden können. 56 Prozent gehen davon aus, dass ihr Jahresumsatz 2020 geringer ausfallen wird als der Jahresumsatz 2019. Dazu zählen vor allem die persönlichen Dienstleistungs- und Lebensmittelgewerke, aber auch die Kfz- und Gesundheitsgewerke. Nur jeder zehnte Betrieb prognostiziert eine Umsatzsteigerung in diesem Jahr.
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Neben den aktuellen Umsatzausfällen, mit denen die Betriebe zu kämpfen haben, verringern sich die Auftragsbestände, was sich in der Folge ebenfalls negativ auf die Umsätze auswirkt. Derzeit berichten 41 Prozent der Betriebe von sinkenden Auftragsbeständen. „Viele Verbraucher konzentrieren sich noch auf die Dinge des täglichen Bedarfs. Sie konsumieren insgesamt weniger, was mit dem Blick auf das eigene Einkommen, das möglicherweise durch Kurzarbeit beeinträchtigt ist, durchaus verständlich ist“, so Thomas Malcherek.
Leicht verbessert hat sich die Personalverfügbarkeit. Statt jeder vierte Betrieb muss aktuell jeder fünfte Betrieb Mitarbeiterausfälle kompensieren, die durch die Pandemie entstanden sind, beispielsweise durch Erkrankungen, Quarantänemaßnahmen oder fehlende Betreuungsmöglichkeiten für Angehörige. „Gerade berufstätige Eltern hatten in den vergangenen Wochen kaum eine Verschnaufpause. In wenigen Tagen starten die Sommerferien in Thüringen. Wir wünschen uns, dass die Kommunen möglichst kurze Schließzeiten für ihre Kindertagesstätten anordnen und die Hortbetreuung für Grundschüler ermöglichen“, sagt Thomas Malcherek.
Zu einem Stolperstein für die wirtschaftliche Erholung im Handwerk könnten Lieferprobleme werden. 41 Prozent der Betriebe berichten aktuell von Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit von Materialien, Vorprodukten, Komponenten und/oder Betriebsmitteln. Das ist ein Anstieg von acht Prozentpunkten im Vergleich zur vierten Betriebsbefragung. Besonders angespannt ist die Situation in den Kfz- und Ausbaugewerken. „Die Lieferketten müssen wieder zum Laufen gebracht werden. Ansonsten können viele Betriebe ihre Aufträge nicht ausführen, wodurch die wirtschaftliche Schwächephase verlängert würde“, betont der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt.
Als eine weitere zentrale Stellschraube für den Erholungstrend der Handwerksbetriebe bewertet er die uneingeschränkte Arbeitsfähigkeit der öffentlichen Verwaltungen. Jeder vierte Betrieb beklagt Einschränkungen, insbesondere bei den Kfz-Zulassungsstellen und Bauämtern. „Das Baugewerbe kam bisher vergleichsweise gut durch die Krise und hat die Konjunktur trotz aller Schwierigkeiten stabilisiert. Bund, Länder und Kommunen sind jetzt dazu angehalten, schnellstmöglich und unbürokratisch Voraussetzungen zu schaffen, die den Weg zurück zur Normalität ebnen“, sagt Thomas Malcherek.
Autor: red

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