Mi, 00:05 Uhr
15.07.2020
Neues aus Sondershausen
Interessante Befahrung der Lindner-Villa
Bevor es gestern zur Sitzung des Bauausschusses des Stadtrats der Stadt Sondershausen kam, gab es ein interessante und sehr informative Besichtigung der Baustelle der Lindner-Villa in Sondershausen, bekannter unter dem Namen Carl-Corbach-Club...
Eigentlich sind die Sitzungen des Bauausschusses nicht öffentlich, aber zu dieser sehr interessanten Befahrung war auch die Presse eingeladen. Nicht nur die Mitglieder des Bauausschusses sollten erfahren, was sich auf der Baustelle passiert, sondern auch die Bevölkerung sollte eine Einblick erhalten, wie die denkmalsgeschütze Villa von Grund auf, renoviert wird.
Die Befahrung begann allerdings ganz oben am Dach. Dr. Bärbel Angermann vom Architekturbüro Angermann aus Ebeleben hier im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Bauausschusses Sven Schubert (VS).
Planmäßig werden hier rund 1,3 Millionen Euro verbaut, das ist schon eine Hausnummer bei der Stadt Sondershausen, auch wenn die Förderquote rund 80 Prozent beträgt. Da ist es schon mal interessant, für die Kommunalpolitiker zu sehen, was aus dem Geld der Stadt wird.
Und bei einem unter Denkmalsschutz stehenden Gebäude kann man nicht bauen wie man will, auch wenn es preiswerter ginge. Aber bei der jetzigen Sanierung werden auch Dinge verbessert, die man bisher nicht erledigen konnte. So wurden zwar schon mal Fenster erneuert, aber an dieses uralte Fenster kam man bisher nicht ran. Erst das große Gerüst macht es möglich.
Und auch so mancher Balken oder Brett, hat unter den jahrelangen Witterungsbedingungen gelitten. Und jedes Mal muss mit dem Denkmalsschutz vereinbart werden, wie wird hier saniert. Vielleicht geht doch ein Blech?
An den Garten geht man im Rahmen der Sanierung noch nicht ran. Auf eine diesbezügliche Frage von kn informierte Fachbereichsleiter Bau und Ordnung, Karsten Kleinschmidt, aber wir werden im nächsten Jahr das ganze gärtnerisch aufarbeiten. Man darf gespannt sein.
Dann ging es in die Innenräume. Bisher war der Carl-Corbach-Club nicht behinderten freundlich, denn es gab ja nur Treppen. Jetzt wird ein Fahrstuhl eingebaut und später kann man dann auch mit Rollstuhl die Villa besuchen.
Bautechnisch ist der Fahrstuhl eine Herausforderung, denn der Bauuntergrund ist sehr locker und erst nach 9 bis 11 Metern erreicht man festen Baugrund und so tief und etwas mehr musste die Bohrlöcher für den Fahrstuhl getrieben werden.
In der renovierten Villa werden diese denkmalgeschützen Leuchten im Erdgeschoss nach Aufarbeitung wieder eingebaut werden. Allerdings stammen diese Leuchter aus dem Rathaus der Stadt Sondershausen und könnte dort nicht sinnvoll eingebaut werden.
Bürgermeister Steffen Grimm (pl) ist hier an einem besonderen Ort der Villa. Dieser Vorbau wird allerdings erst später saniert werden können. Denn die Sanierung wird allein würde rund 130.000 Euro betragen. Weil hier auch der Denkmalsschutz seine Hand drauf hat, hofft die Stadt aus dieser Richtung Fördermittel für die Sanierung zu bekommen.
Karsten Kleinschmidt weist hier auf besondere Funde bei der Sanierung hin. Es wurden alte Originaltapeten aus der Zeit des Baus (1890) gefunden. Auch interessante an die Wand geklebte Zeitungen aus der Zeit einer Zwischensanierung 1920 sollen durch eine Plexiglasabdeckung sichtbar gemacht werden. Insbesondere die Zeitung aus 1920 ist interessant. Vor genau 100 Jahren wurde der Thüringer Landtag aufgelöst.
Nicht alles Interessante konnte kn hier notieren, was Dr. Bärbel Angermann informierte. Viele Stuckdecken werden erhalten und Heizung und Elektroanlagen werden modernisiert.
Wenn alles weiter so glatt läuft, soll am Jahresende alles fertig sein.
Und wie man der Bildergalerie entnehmen kann, wird nicht etwa viel weggeworfen. Viele Türen werden aufgearbeitet und selbst Pflastersteine und bestimmte Dachelemente wurden gelagert und werden später wieder verwendet.
Es war eine sehr interessante Befahrung und es gab einen ersten Einblick, was hier für ein Kleinod für die Stadt Sondershausen entstehen wird. Und mit der Sanierung werden dann auch die umfangreichen Wasserschäden beseitigt, bis hin zur Entwässerung.
Autor: khhEigentlich sind die Sitzungen des Bauausschusses nicht öffentlich, aber zu dieser sehr interessanten Befahrung war auch die Presse eingeladen. Nicht nur die Mitglieder des Bauausschusses sollten erfahren, was sich auf der Baustelle passiert, sondern auch die Bevölkerung sollte eine Einblick erhalten, wie die denkmalsgeschütze Villa von Grund auf, renoviert wird.
Die Befahrung begann allerdings ganz oben am Dach. Dr. Bärbel Angermann vom Architekturbüro Angermann aus Ebeleben hier im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Bauausschusses Sven Schubert (VS).
Planmäßig werden hier rund 1,3 Millionen Euro verbaut, das ist schon eine Hausnummer bei der Stadt Sondershausen, auch wenn die Förderquote rund 80 Prozent beträgt. Da ist es schon mal interessant, für die Kommunalpolitiker zu sehen, was aus dem Geld der Stadt wird.
Und bei einem unter Denkmalsschutz stehenden Gebäude kann man nicht bauen wie man will, auch wenn es preiswerter ginge. Aber bei der jetzigen Sanierung werden auch Dinge verbessert, die man bisher nicht erledigen konnte. So wurden zwar schon mal Fenster erneuert, aber an dieses uralte Fenster kam man bisher nicht ran. Erst das große Gerüst macht es möglich.
Und auch so mancher Balken oder Brett, hat unter den jahrelangen Witterungsbedingungen gelitten. Und jedes Mal muss mit dem Denkmalsschutz vereinbart werden, wie wird hier saniert. Vielleicht geht doch ein Blech?
An den Garten geht man im Rahmen der Sanierung noch nicht ran. Auf eine diesbezügliche Frage von kn informierte Fachbereichsleiter Bau und Ordnung, Karsten Kleinschmidt, aber wir werden im nächsten Jahr das ganze gärtnerisch aufarbeiten. Man darf gespannt sein.
Dann ging es in die Innenräume. Bisher war der Carl-Corbach-Club nicht behinderten freundlich, denn es gab ja nur Treppen. Jetzt wird ein Fahrstuhl eingebaut und später kann man dann auch mit Rollstuhl die Villa besuchen.
Bautechnisch ist der Fahrstuhl eine Herausforderung, denn der Bauuntergrund ist sehr locker und erst nach 9 bis 11 Metern erreicht man festen Baugrund und so tief und etwas mehr musste die Bohrlöcher für den Fahrstuhl getrieben werden.
In der renovierten Villa werden diese denkmalgeschützen Leuchten im Erdgeschoss nach Aufarbeitung wieder eingebaut werden. Allerdings stammen diese Leuchter aus dem Rathaus der Stadt Sondershausen und könnte dort nicht sinnvoll eingebaut werden.
Bürgermeister Steffen Grimm (pl) ist hier an einem besonderen Ort der Villa. Dieser Vorbau wird allerdings erst später saniert werden können. Denn die Sanierung wird allein würde rund 130.000 Euro betragen. Weil hier auch der Denkmalsschutz seine Hand drauf hat, hofft die Stadt aus dieser Richtung Fördermittel für die Sanierung zu bekommen.
Karsten Kleinschmidt weist hier auf besondere Funde bei der Sanierung hin. Es wurden alte Originaltapeten aus der Zeit des Baus (1890) gefunden. Auch interessante an die Wand geklebte Zeitungen aus der Zeit einer Zwischensanierung 1920 sollen durch eine Plexiglasabdeckung sichtbar gemacht werden. Insbesondere die Zeitung aus 1920 ist interessant. Vor genau 100 Jahren wurde der Thüringer Landtag aufgelöst.
Nicht alles Interessante konnte kn hier notieren, was Dr. Bärbel Angermann informierte. Viele Stuckdecken werden erhalten und Heizung und Elektroanlagen werden modernisiert.
Wenn alles weiter so glatt läuft, soll am Jahresende alles fertig sein.
Und wie man der Bildergalerie entnehmen kann, wird nicht etwa viel weggeworfen. Viele Türen werden aufgearbeitet und selbst Pflastersteine und bestimmte Dachelemente wurden gelagert und werden später wieder verwendet.
Es war eine sehr interessante Befahrung und es gab einen ersten Einblick, was hier für ein Kleinod für die Stadt Sondershausen entstehen wird. Und mit der Sanierung werden dann auch die umfangreichen Wasserschäden beseitigt, bis hin zur Entwässerung.
Kommentare
sputnik
15.07.2020, 09.08 Uhr
Lindner Villa, Zeitzeugnisse erhalten?
In einem Raum im 1. OG auf der Westseite, war bei uns damals die Küche, (zuletzt VHS) gibt es in der Außenwand einen eingelassenen schweren Stahltresor auf dessen Tür ebenfalla Tapete aus recht früher Zeit gibt. Zwischen Wänden und den verabuaten Kachelöfen sind sicher auch Tapeten unter neuzeitlichen Tapeten- oder Farbschichten erhalten geblieben, da man da ja nur schlchet ran kam. BEsonderheiten sind auch die kasettendecke und in vielen Räumen die Stuck-Arbeiten an vielen Zimmerdecken. Im Treppenhaus waren Fenster mit Buntglas-Einfassungen vorhanden, gab zwar kein gutes Licht , war aber dekorativ.
Im EG gab es u. a. im Innenflurbereich des EIngangsbereiches zum Klub auch einen sehr dekorativen Kachelofen und in anderen Räumen, ebenso mi 1. OG. Will man die erhalten bzw. aufarbeiten als Zeitzeugnis?!
Ebenso im Kellerbereich, Treppe runter noch vor der "Gesinde-Küche" gibt es einen in die Wand eingelassenen EIs-Kühlschrank, der wie damals üblich unten mit großen Eisblöcken bestückt wurde und sich die Fächer für das Kühlgut darüber befanden.
Im EG gab es u. a. im Innenflurbereich des EIngangsbereiches zum Klub auch einen sehr dekorativen Kachelofen und in anderen Räumen, ebenso mi 1. OG. Will man die erhalten bzw. aufarbeiten als Zeitzeugnis?!
Ebenso im Kellerbereich, Treppe runter noch vor der "Gesinde-Küche" gibt es einen in die Wand eingelassenen EIs-Kühlschrank, der wie damals üblich unten mit großen Eisblöcken bestückt wurde und sich die Fächer für das Kühlgut darüber befanden.
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A-H-S
15.07.2020, 18.47 Uhr
Toller Bericht
Danke! Der Bürger freut sich über Berichte von den drei Großbaustellen in Stadtregie (Lindner Villa, Göldner, Rathaus).
Wie aus dem Rathaus zu hören ist, liegen derzeit alle weitgehend im Zeit- und Kostenplan.
Wie aus dem Rathaus zu hören ist, liegen derzeit alle weitgehend im Zeit- und Kostenplan.
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