Seit März ruht bekanntermaßen alle Vereinsarbeit. Auch die Chöre können nicht mehr zusammenkommen und singen. Wie man das in Bad Frankenhausen händelt, hat kn erfahren...

Wie schon einmal berichtet machte sich Kantorin Laura Schildmann moderne Technik zu nutze. Die meisten Chormitglieder besitzen Internet, haben Smartphon oder Tablett mit Whatsapp. Also erhielten sie per E-Mail folgende Mitteilung: „Hallo zusammen, wir werden jetzt einige Zeit keine Chorprobe haben, leider. Damit wir stimmlich nicht total einrosten, habe ich mir folgendes überlegt: Ich werde immer montags und donnerstags ein kleines Video aufnehmen mit einem Kanon, Lied oder ähnlichem und hier einstellen.


Das kann dann jeder alleine (mit meiner Video-Hilfe) zu Hause üben. Wenn wir wieder zusammenkommen können, treffen wir uns alle und feiern ein Singe-Fest, bei dem wir diese Lieder und Kanons gemeinsam singen, zusammen essen, quatschen und einfach zusammen sind. Ich würde die Filmchen auch anderen Interessierten schicken, also quasi als interaktives Projekt. Das kam bei den Chormitgliedern gut an und fast alle beteiligten sich daran.
Das ging dann über mehrere Wochen so, wobei auch manches persönliche zur Sprache kam bzw. Neuigkeiten ausgetauscht wurde. Doch mit der Zeit wurde der Wunsch zur persönlichen Begegnung stärker.


Alle beobachteten die unterschiedlichen Lockerungen in den einzelnen Regionen und auch bei uns speziell in Thüringen. Am 29. Juni war es dann soweit. Kantorin Schildmann überraschte die Chormitglieder mit der folgenden Nachricht: „Hallo zusammen, heute habe ich eine gute Nachricht für euch! Wir treffen uns am Montag, 6. Juli um 19.30 Uhr zur Chorandacht im Kirchgarten der Altstädter Kirche. Wir dürfen uns endlich wieder treffen, gemeinsam singen und Andacht feiern. Das Ganze findet draußen statt und unter dem genehmigten Hygienekonzept. Bei Regenwetter fällt die Chorandacht aus.

Bitte Mund-Nasenschutz mitbringen. Ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen am Montag.“
Nicht nur Kantorin Schildmann freute sich, sondern auch die Chormitglieder. Nicht alle konnten sich kurzfristig einrichten, aber die Mehrzahl der Chormitglieder kam bei sonnigem Abendwetter zur Altstädter Kirche.

Alles war vorbildlich vorbereitet – schließlich befand man sich quasi „auf dem Präsentierteller“. Choräle und Kanons wechselten sich mit Wortbeiträgen ab. Wie im Fluge verging die kurze erlaubte Zeit von 30 Minuten. Ob es etwas mehr waren, kann im Nachhinein nicht mehr festgestellt werden, denn nach dem offiziellen Ende gab es unter den Anwesenden manche persönliche Gespräche.
Noch einmal traf man sich eine Woche später in der gleichen Weise mit noch mehr Beteiligten. Nun geht es in die Sommerpause in der Hoffnung, dass Ende August bzgl. der Chorproben noch eine weitere „Lockerung“ und damit normalere Chorarbeit möglich wird. Denn: Weihnachten steht vor der Tür!

Text und Foto: Peter Zimmer
Bad Frankenhausen