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So, 10:11 Uhr
30.08.2020
Deutsche Familienverband

Mehr Digitalität an Schulen gefordert

Die Digitale Bildung an deutschen Schulen ist ein Sorgenkind. Mindestens versetzungsgefährdet müsste im Zeugnis zu lesen sein, wenn man die Bundesländer nach ihrer Leistung beurteilen würde, wie sie das digitale Lernen an Schulen umgesetzt haben. Die Coronakrise hat gravierende Mängel offenbart...

(Berlin). Seit annähernd 20 Jahren wird in Deutschland an digitalen Unterrichtsmaterialien und Lernplattformen für Schülerinnen und Schüler gearbeitet – und zwar 16-fach auf Länderebene. „Die Coronakrise hat deutlich gezeigt, dass die Bundesländer das digitale Zeitalter an Schulen verschlafen haben“, sagt Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes (DFV).

Über mehrere Monate mussten Schüler und Eltern im Frühjahr 2020 mit einem improvisierten Schulbetrieb von zu Hause aus vorlieb nehmen. Selbstverständlich haben sich in dieser Ausnahmesituation viele motivierte Lehrer um ihre Schüler und den Lernstoff engagiert gekümmert. Doch der chaotische Fernunterricht war leider die Norm statt Ausnahme.

Digitale Notlösungen wie Lernplattformen, die dem technischen Stand nicht entsprechen, eine unkoordinierte Emailflut auf private Postfächer, fehlende digitale Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrer und das Einscannen von Papier-Arbeitsblättern haben offenbart, dass Kinder die Leidtragenden von Fehlplanungen und unzureichender Investitionen in die Digitalisierung der Schulen sind.

Die Faktenlage zur digitalen Bildung in Deutschland ist ernüchternd. Viele Schulen sind technisch unzureichend ausgerüstet. Es fehlt an Infrastruktur (Glasfaseranschlüsse, WLAN im gesamten Gebäude), an modernen Geräten (PCs, Tablets, Laptops), an Qualifizierungskursen, geschultem IT-Personal sowie – und das ist am Wichtigstem – an pädagogischen Softwarekonzepten.
„Die digitale Lernkatastrophe in der Coronakrise darf sich nicht noch einmal wiederholen“, sagt Zeh. „Für die digitale Bildung muss Geld in die Hand genommen und endlich entschieden gehandelt werden. Der von der Bundesregierung initiierte Digitalpakt Schule ist dazu ein guter Ansatz.“ Bund und Länder stellen dazu insgesamt 5,5 Milliarden Euro zur Verfügung.

„Zum Start des neuen Schuljahres brauchen wir einen krisensicheren und hygieneorientierten Präsenzunterricht und in der Digitalen Bildung pragmatische Ansätze und den Mut zum Ausprobieren. Anstatt bürokratischer Antragshemmnisse und Konzeptmonster sind ein bundeseinheitlicher Rahmen und koordinierte Maßnahmen notwendig. Das ist auch mit der förderalen Länderstruktur möglich“, so Zeh.

Digitale Bildungsangebote können den Präsenzunterricht nicht ersetzen. Sollen sie auch nicht. Fernunterricht kann aber dabei helfen, das Lernen für Schüler und Schülerinnen spannender und verständlicher zu machen. Je mehr Sinne angesprochen werden, desto leichter kann der Lernstoff verstanden werden.

Der Deutsche Familienverband fordert mit Nachdruck die Implementierung digitaler Bildung bei der Ausbildung zukünftiger Lehrer, die Unterstützung der Schulen mit finanziellen und technischen Mitteln, strukturierte Fortbildungsangebote für Schüler, ihre Eltern und Lehrer, pädagogische Lernsoftware, moderne und datenschutzsichere Lernplattformen sowie eine digitale Zugangsgerechtigkeit, die alle Familien gleichermaßen in den Blick nimmt. „Kein Kind darf aufgrund der finanziellen Situation der Eltern in der digitalen Bildung zurückbleiben“, sagt Zeh.
Autor: red

Kommentare
Umdenker39
30.08.2020, 12.36 Uhr
Digitalität?
Was ist denn Digitalität? Finde ich im Duden nicht.
AktenzeichenXY
30.08.2020, 23.52 Uhr
kurzer Auszug von Google...
""Der Begriff Digitalität ist eine Wortschöpfung aus Digital und Materialität/Realität. Digitalität wurde in geisteswissenschaftlichen Kontexten entwickelt und geht vor allem auf die Arbeiten von Manuel Castells zurück. Digitalität meint vornehmlich die Verschränkung von "digitalen" und "analogen" Wirklichkeiten.""
x-tus
31.08.2020, 13.01 Uhr
...fordern
...ok ... aber Vorschläge für die Umsetzung hat wieder keiner
Paul
31.08.2020, 22.13 Uhr
Digital ?????
Wie wäre es denn wenn erstmal für mehr oder genügend Lehrer Geld ausgegeben wird ? Was soll diese sinnfreie Digi..... wenn nach wie vor immer wieder viele Unterrichtsstunden erst garnicht stattfinden, weil sie auf Grund des bestehenden Lehrermangels andauernd AUSFALLEN ? Also bin ich, und nicht nur ich, der Meinung, daß da erstmal was getan werden sollte und das sofort und nicht erst irgendwann und irgendwo !!!
Micha123
31.08.2020, 23.23 Uhr
Einheitliches Schulsystem
Ein einheitliches Schulsystem wäre erst einmal ein Anfang! Heißt, dass nicht mehr 16 Länder machen was sie wollen und für richtig halten.
Und dann, dann kann man sich auch genau um mehr "Digitalität" kümmern.
Da werden aber weitere 20 Jahre ins Land gehen. Wenn es dann soweit ist, dann gibt es neue Systeme und neue Techniken...
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