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Di, 12:27 Uhr
08.09.2020
Neues aus Bad Frankenhausen

2. Siebenschläfer-Konzert in der Unterkirche Bad Frankenhausen –

Rätsel des Namens gelöst! Die Auflösung sandte uns Peter Zimmer...


Ende August konnte Kantorin Schildmann zum 2. Konzert der 47. Bad Frankenhäuser Sommermusiken einladen, natürlich unter Beachtung der allseits bekannten „Coronaregeln“. Dank der Initiative von Henry Rückebeil, welcher in seiner „Hämmelei“ auch musikalische u.a. Events organisiert, kamen Klaus Adolphi und Kathrin Peter wieder in die Unterkirche mit einem abwechslungsreichen Konzert. Und in diesem Zusammenhang wurde endlich der „Schleier“ über den eigenwilligen Namen des Duos gelüftet. Sie beziehen sich nicht auf die sieben Heiligen (Namenstag „Siebenschläfer“ ist der 27. Juni), die nach einer Legende als verfolgte Christen unter dem römischen Kaiser Decius (249 – 251) in einer Berghöhle nahe Ephesos Zuflucht suchten, dort entdeckt und lebendig eingemauert worden. Der Legende nach starben sie nicht, sondern schliefen 195 Jahre lang. Am 27. Juni 446 wurden sie zufällig entdeckt, wachten auf, bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten und starben wenig später.
Auf Grund ihrer Arbeitsmöglichkeiten ist ihre Hauptzeit der Konzerte im Sommerhalbjahr. So suchten sie für ihren Namen Anleihe im Tierreich: Siebenschläfer!


2. Siebenschläfer-Konzert in der Unterkirche Bad Frankenhausen – (Foto: Peter Zimmer) 2. Siebenschläfer-Konzert in der Unterkirche Bad Frankenhausen – (Foto: Peter Zimmer)

Der Siebenschläfer ist ein äußerlich mausähnliches, nachtaktives Nagetier, die Gestalt dieses Tieres erinnert an Eichhörnchen und Grauhörnchen. Doch ist der Siebenschläfer deutlich kleiner, hat große, schwarze Augen, rundliche Ohren und einen weniger buschigen Schwanz. Der Siebenschläfer war in Deutschland Tier des Jahres 2004. Angeblich erhielt er seinen Namen wegen seines sieben Monate dauernden Winterschlafs, jedoch dauert diese Ruhephase oft von Anfang September bis Anfang Mai des nächsten Jahres und damit deutlich länger als sieben Monate. Im Volksglauben werden die Siebenschläfer mit den Sieben Schläfern in Verbindung gebracht und je nach Stimmung als entweder gute Hausgeister und Beschützer der Hausbewohner oder böses Omen gedeutet. So wie der Siebenschläfer sind also Klaus Adolphi und Kathrin Peter im Sommerhalbjahr auf „Tournee“ und erfreuen
Das Duo Klaus Adolphi und Kathrin Peter (Opernextrachor Halle widmet sich Liedern von Renaissance bis Romantik, von Angel-bis Anhaltsachsen, von Shakespeare bis Adolphi.

Klaus Adolphi kramt in der besinnlichen und heiteren Lyrik und versieht dieTexte mit eigenen oder bearbeiteten Kompositionen. In diesem Jahr reichten die Texte vom 12. Jahrhundert bis in die Romantik, von anonymen Autoren über Goethe, Storm, Eichendorff u.a.

Mitgebracht haben die beiden neben ihrer Stimme viele Instrumente, Klaus Adolphi: diverse alte und neue Gitarren; Kathrin Peter: Blockflöten, Krummhörner, Glockenspiele, Percussion.

2. Siebenschläfer-Konzert in der Unterkirche Bad Frankenhausen – (Foto: Peter Zimmer) 2. Siebenschläfer-Konzert in der Unterkirche Bad Frankenhausen – (Foto: Peter Zimmer)

Foto: Krummhörner-altes historisches den Flöten ähnliches Instrument

Schon im 12. Jahrhundert war auch die Gesundheit ein Thema. Ein Verfasser „Freidank“ setzte sich mit dem Verhältnis Arzt – Patient „schwarzhumorig“ auseinander, der Refrain (sollt eigentlich von den Besuchern mitgesungen werden, ging coronabedingt leider nicht) lautet: „der Kranke ist ein toter Mann, wenn ihn der Arzt beerben kann!“ Auch in Pestzeiten kam der Humor nicht unter die Räder, dies zeigte eine Moritat aus Halle von 1348.

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Mit einer Komposition von Rory Ghallagher zeigte Klaus Adolphi sein besonderes Können bzgl. Gitarre. Auch ein Gedicht über einen berühmten Parkt von Halle (Treffpunkt der Dichter, Denker…der Romantik) lockerte das Ganze noch etwa auf.
„Dat du min Liebste bist“ aus dem 18. Jahrhundert wurde zur Parodie und 2 Gedichte von Eichendorff verwoben sich zur „Wünschelrute“. Ganz turbulent zeigten sich die beiden Künstler bei der Vertonung der Hexenszene aus „Macbeth“ von Shakespeare.
2. Siebenschläfer-Konzert in der Unterkirche Bad Frankenhausen – (Foto: Peter Zimmer)
2. Siebenschläfer-Konzert in der Unterkirche Bad Frankenhausen – (Foto: Peter Zimmer)

Wenn auch coronabedingt nur etwa 40 Besucher dieses Konzert besuchten, so erlebten sie ein ausgewogenes, heiter-besinnliches Programm und erreichten mit ihrem Befall noch Zugaben.
Mal sehen, ob es wieder einmal einen solchen Abend mit diesen beiden Künstlern gibt.

Text und Fotos: Peter Zimmer
Bad Frankenhausen
Autor: khh

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