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Fr, 11:47 Uhr
09.10.2020
Umfrage beweist: Erwartungen von Unsicherheit geprägt

IHK sieht Thüringer Geschäftslage getrübt

Die Corona-Pandemie dominiert nach wie vor die wirtschaftliche Situation in Nord-, Mittel- und Westthüringen. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur kämpfen viele Unternehmen mit zum Teil deutlichen Umsatzeinbußen...

Eine schnelle Rückkehr zum Vorkrisenniveau erwarten nur die wenigsten. Zu groß sind die Unsicherheiten hinsichtlich der Entwicklung in den nächsten Monaten. Im Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt unter rund 800 Betrieben bewegt sich der Klimaindex aktuell bei 85 von 200 möglichen Prozentpunkten. Zu Jahresbeginn 2020 lag der Wert noch bei 107 Prozent. (Folie 1 in angefügter. pdf-Datei)

„Obwohl sich die Zeichen für eine Stabilisierung der Wirtschaft in Form von wieder steigenden Auftragseingängen oder einer verbesserten Konsumlaune mehren, darf ein Rückfall angesichts steigender Infektionszahlen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Noch sind die Risiken zu groß, die der angeschlagenen Konjunktur erneut schaden könnten“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Cornelia Haase-Lerch. Nach wie vor kämpften zwei von drei Betrieben mit zum Teil starken Umsatzeinbrüchen und daraus resultierenden Liquiditätsschwierigkeiten (Folie 2). Bei 36 Prozent der Unternehmer laufen die Geschäfte derzeit schlecht. Zu Jahresbeginn 2020 betraf dies gerade einmal 11 Prozent (Folie 3). Nur 16 Prozent der Befragten arbeiteten bereits wieder auf oder über Vorkrisenniveau (Folie 4). Die Unsicherheit der Firmenchefs sei auch in der Einschätzung der Geschäftsentwicklung für die kommenden Monate spürbar. Während 14 Prozent der Unternehmer von einer Verbesserung der Situation ausgehen würden, zeigten sich 36 Prozent pessimistisch. Mit einer Rückkehr zur Normalität rechne die Hälfte der Unternehmer erst im Laufe oder nach 2021.

„Entsprechend zurückhaltend bleiben die Manager bei den Investitionsabsichten. Lediglich 13 Prozent der Befragten wollen ihre Ausgaben steigern. Jeder Zweite plant dagegen eine Kürzung seines Budgets oder will gar nicht investieren“, berichtet die IHK-Hauptgeschäftsführerin. Dieser Trend werde durch die aktuelle Finanzierungslage der Unternehmen, die von Eigenkapitalrückgang und gestiegenen Forderungsausfällen geprägt ist, noch verstärkt (Folie 5). Als größtes Risiko bewerten die Unternehmer momentan den Inlandsabsatz (Folie 6).

Nicht zuletzt dank der verbesserten Kurzarbeitergeldregelung hätten die Betriebe bisher die Arbeitsplätze weitgehend erhalten können. So würden 67 Prozent der Befragten angeben, die nächsten Monate mit einem konstanten Personalbestand zu planen. Inwieweit dies auch gelingt, sei momentan nur schwer vorauszusagen. Noch befürchte jeder Vierte, um einen Stellenabbau nicht herum zu kommen.


Ergebnisse ausgewählter Branchen:

In den einzelnen Wirtschaftszweigen ist die Konjunktureinschätzung sehr unterschiedlich. Für das beste Lagebild sorgt weiterhin das Baugewerbe. Die Branche profitiert vor allem von Aufträgen aus der Vergangenheit. So berichten 41 Prozent der Unternehmer auch von gut gehenden Geschäften, 33 Prozent urteilen zumindest noch mit „befriedigend“. Erfahrungsgemäß fällt der Blick auf die beginnende Wintersaison bei den Baubetrieben eher verhalten aus. Nur sechs Prozent rechnen mit einer günstigeren Entwicklung, 24 Prozent sind skeptisch.

Im Einzelhandel wird das Konjunkturbild von Licht und Schatten geprägt. Während Onlinehändler, der Lebensmitteleinzelhandel oder der Handel mit hochpreisigen Gütern von steigenden Umsatzzahlen profitieren, können viele kleine stationäre Händler die Umsatzrückgänge durch den Lockdown im Frühjahr bis zum Jahresende nicht mehr aufholen.

In der Industrie dominieren aktuell die negativen Vorzeichen. Zwar laufen bei 23 Prozent die Geschäfte wieder gut, allerdings sind 37 Prozent der Befragten mit ihrer derzeitigen Situation unzufrieden und sprechen von einer schlechten Geschäftsentwicklung. Auch für die exportorientierten Betriebe gibt es kaum Entwarnung. Weiterhin erschweren eine schwächere Auslandsnachfrage, fehlende Investitionen oder Einschränkungen bei Geschäftsreisen die internationalen Beziehungen. Allerdings setzt sich bei den Erwartungen für die kommenden Monate der Optimismus wieder durch. So rechnen 83 Prozent der Manager mit einer günstigeren oder gleichbleibenden Entwicklung.

Angespannt bleibt die Situation im Gastgewerbe. Im Vergleich zum Jahresbeginn ist der Konjunkturklimaindex der Branche um 42 Punkte auf 71 von 200 möglichen Prozentpunkten gefallen.*

Fazit der IHK-Hauptgeschäftsführerin: „Die Auswirkungen der Corona-Krise werden das konjunkturelle Klima auch in den kommenden Monaten beeinflussen. Als sicher gilt, dass sich die Erholung im Sinn einer Rückkehr zu den gesamtwirtschaftlichen Niveaus von Produktion, Beschäftigung und Investitionen von vor der Krise über das kommende Jahr erstrecken und möglicherweise auch in das Jahr 2022 hineinreichen wird. Die Konjunkturpakte wurden von der Regierung zwar professionell geschnürt, ihre volle Wirkung haben sie bislang aber noch nicht entfaltet.“


Autor: red

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Kommentare
Paul
09.10.2020, 20.48 Uhr
Ihk..?
Alles nur gelabere. Schlicht und einfach ist die Wirtschaft am Abgrund, und es wird nicht besser-nein es wird noch schlimmer werden. Da helfen auch alle schönmach Reden nichts. Das werden viele erst noch merken, wenn ihre Arbeitsstelle WEG ist. Abgesehen von denen die es schon getroffen hat.
Aber unser Landesminister will "Flüchtlinge" nach Thüringen holen, wir hätten ja genug Platz, und genug Geld? Oh ich glaube WIR SCHAFFEN DAS NICHT !!!
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