Für 95 Rekruten kam es am Mittwoch dieser Woche zu einem denkwürdigen Ereignis. Am 1. April hatten sie sich für ihren Diensteintritt in die Bundeswehr in Sondershausen und in Bad Frankenhausen entschieden. Eine Vereidigungszeremonie wie allgemein üblich auf dem Marktplatz von Sondershausen vor Angehörigen und schaulustigen Bürgerinnen und Bürgern und in feierlicher Robe, konnte coronabedingt nicht stattfinden...



Um dieses für die Rekruten sehr wichtige Erlebnis nicht sang und -klanglos zu gestalten, hatten sich die Vorgesetzten etwas Besonderes einfallen lassen.

Die Rekruten, die schon seit 5:00 Uhr morgens auf den Beinen waren, kamen um 21:00 Uhr im Fackelschein zum Schießplatz 1 marschiert, dort wurden sie zu ihrer großen Überraschung von ihren Vorgesetzten, dem Oberst Baron von Bistram, als stellvertretender Kommandeur der Unteroffiziersschule des Heeres und Führer aller 3 FA/UA-Btle aus Delitzsch, Kameraden des Luftwaffenmusikkorps aus Erfurt unter Stabführung von Frau Oberstabsfeldwebel Bunke, Bürgermeister von Sondershausen Steffen Grimm, die Militärgeistlichen, Militärpfarrer Dzikowski für die katholische Kirche und Militärpfarrer Blasczyk für die evangelische Kirche und der Presse erwartet.

Oberstleutnant Faul, richtete sich mit einer ausführlichen Rede an die Anwesenden, aber auch speziell an die Rekruten. Hier ein kleiner Ausschnitt: "Ein Blick in unsere Führungsvorschriften verrät: entschlossenes, offensives Vorgehen bei eingeschränkter Sicht, erzielt aufgrund des Überraschungseffektes und der psychologischen Wirkung große Erfolge! Die feierliche Vereidigung, Ihre heutige feierliche Vereidigung der insgesamt 95 Rekruten mit Diensteintritt 01.April 2021 der 2./- beziehungsweise 3./-, wird diesem Grundsatz in jedem Fall gerecht und ich bin mir sicher, Sie werden diesen heutigen Moment für immer in Erinnerung behalten. Denn als militärischer Führer, das ist eine der heutigen Kernbotschaften die sie mitnehmen müssen – kommt es gerade in schwierigen Lagen darauf an, Chancen zu erkennen, die Initiative zu ergreifen und dabei kreativ, mutig und beharrlich seine Ziele zu verfolgen."

"In diesem Zusammenhang danke ich bereits jetzt allen Beteiligten, die die heutige Veranstaltung, Kampfname Eins BRENNT ZWO, erneut möglich gemacht haben. Am 01.April haben Sie freiwillig ihren Dienst als Soldat in Sondershausen beziehungsweise in Bad Frankenhausen, kurz im FA/UA-Btl 1 angetreten. Doch wer verbirgt sich hinter diesem Sie? Sie sind 17 bis 39 Jahre alt, kommen aus der Region oder haben Anfahrten von über 400 km hinter sich. Mit Ausnahme der Stadtstaaten Hamburg und Bremen, kommen Sie aus der gesamten Republik. Sie haben schon eine Berufsausbildung, kommen gerade von der Schule oder haben bereits Vordienstzeit. Und auch militärisch betrachtet haben Sie unterschiedliche Erwartungen, Wünsche. und Pläne. Sie sind vorgesehen als zukünftige Soldaten der Infanterie, Panzertruppen, Heeresaufklärer und der vielfältigen Kampf-, Eins- und Führungsunterstützungstruppen und wollen exemplarisch genannt als Personalunteroffizier, IT-Feldwebel, Pioniermaschinenfeldwebel, bis hin zum Kommandanten eines Gefechtsfahrzeuges oder als Führer einer Infanteriegruppe zukünftig vorrangig im Heer eingesetzt werden."

"Was Sie jedoch alle eint ist, dass Sie alle zunächst Soldat und zukünftige militärische Vorgesetzte werden müssen; im Klartext, Sie müssen allgemeinmilitärische Grundsätze und handwerkliche Fähigkeiten erlernen und zukünftig beherrschen, um im Einsatz, im Gefecht als Vorgesetzter bestehen zu können, dafür sind Sie hier im FA/UA-Btl 1. Denn, die Befähigung zum Kampf sowie der feste Wille im Kampf zu bestehen, dass ist es was von uns allen, insbesondere als Soldaten des Heeres, egal mit welcher Spezialisierung, erwartet wird", bestärkte Oberstleutnant Faul.

Die feierliche Zeremonie wurde abwechselnd von Leucht- und Maschinengewehrfeuer und der Musik des Luftwaffenmusikkorps begleitet. Von den zukünftigen Feldwebeln und Unteroffizieren werden drei Dinge bedingungslos erwartet: Sie müssen täglich ihr Bestes geben, sich in jeder Situation durchbeißen und einen starken Willen beweisen. Ob Jemand den harten Bedingen gewachsen ist, entscheidet sich schon in den erstem sechs Wochen der Ausbildung.
Eva Maria Wiegand