Es war ein ruhiger Mittwochnachmittag in Herbsleben im Unstrut-Hainich-Kreis. Doch diese Ruhe täuschte, denn an diesem Tag bildete der Vorplatz der St. Trinitatis-Kirche den Kern militärischen Geschehens – ein Kommandowechsel stand an...

Nach drei Jahren übergab Major Stephan Franke sein Amt als Kompaniechef der 3. Kompanie des Versorgungsbataillons 131 an seinen Nachfolger. Gemeinsam mit seinen angetretenen Soldatinnen und Soldaten ließ er den Blick über die vergangenen drei Jahre schweifen, die eine Vielzahl an Aufträgen mit sich brachten und doch stets zuverlässig erfüllt werden konnten.

„Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit. Nur durch Ihre hohe Einsatzbereitschaft und Ihr großes Engagement konnte die Auftragserfüllung sowohl im In- als auch im Ausland zu jeder Zeit sichergestellt werden“, rief Major Franke seinen Soldatinnen und Soldaten anerkennend zu. Zweifelsohne werden so auch die Herausforderungen der kommenden Jahre im Rahmen der NATO Response Force (NRF) und Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) gemeistert werden können. „Sie erhalten heute einen neuen militärischen Führer. Sie müssen ihn unterstützen. Unterstützen Sie ihn, wie Sie mich unterstützt haben“, schwor Major Franke seine Kompanie noch einmal ein, bevor er sich abmeldete. Oberstleutnant Matthias Paar, der Kommandeur des Versorgungsbataillons 131 bedankte sich bei seinem Kompaniechef und verlieh ihm in Anerkennung seines Wirkens den Coin des Kommandeurs. Trotz der Fülle an Aufträgen habe er sich „tapfer geschlagen“, berichtete Oberstleutnant Paar schmunzelnd und ist froh, dass Major Franke auch in seiner nächsten Verwendung dem Verband erhalten bleiben wird – als Stabsabteilungsleiter am Standort Bad Frankenhausen, dem Mutterhaus des Bataillons.

Im Folgenden wird er dann die nationale Generalstabsausbildung an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg absolvieren. Auch der Nachfolger von Major Franke ist ein alter Bekannter. Hauptmann Tom Exnowski war bereits Teileinheitsführer in der 4. Kompanie, bevor er in den letzten Jahren auch auf internationaler Ebene Erfahrung sammelte. Von seiner Verwendung im Deutsch-Niederländischen Corps in Eibergen / Niederlande findet er nun zurück in den Verband.

„Ich vertraue Ihnen die 300 Soldatinnen und Soldaten an, sie hören nun auf Ihr Kommando. Als Team Heimat wird die 3. Kompanie ein wesentlicher Träger des kommenden Auftrages NRF / VJTF sein“, sagte Oberstleutnant Paar und übertrug in dem symbolischen Akt der Übergabe der Truppenfahne das Kommando an Hauptmann Exnowski. Auch der Bürgermeister der Gemeinde Herbsleben, Reinhard Mascher, freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit der Patenkompanie aus Gotha. In seiner Rede erinnerte er an eine Vielzahl von Patenschaftsveranstaltungen, die auf dem nun bereits zwanzigjährigen gemeinsamen Weg erlebt wurden. Seien es Besuche zum Jahreswechsel, der Jörg-Meyfarth-Gedächtnis-Duathlon, Patenschaftstage in Ohrdruf, Spendenaktionen oder die regelmäßige Teilnahme an Kompanieübergaben – das Band der Patenschaft wird gepflegt und geschätzt. „Wir versichern Ihnen, dass wir hinter Ihnen stehen“, bekräftigte Bürgermeister Mascher. Diese Wertschätzung teilt auch Christian Hirte.

„Ich bedanke mich für Ihre Arbeit und Ihren Einsatz im In- und Ausland.“ Dem Abgeordneten des deutschen Bundestages der CDU/CSU und gebürtigen Thüringer liegt es am Herzen, dass die Soldatinnen und Soldaten das Gefühl haben, nicht allein zu sein. Das Versorgungsbataillon 131 bedankt sich recht herzlich bei seiner Patengemeinde Herbsleben, allen Gästen und Interessierten, die gemeinsam mit uns dem Appell beiwohnten. Ruhiger wird es auch die kommenden Jahre nicht, das steht fest, auch wenn der Kirchhof um die St. Trinitatis-Kirche nun erstmal wieder seinem gewohnten Tagwerk nachgehen kann und auch der gegenüberliegende Brunnen bedächtig weitersprudelt.