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Do, 09:42 Uhr
09.12.2021
foodwatch deckt auf:

Mineralöl in Schokocreme

Brühwürfel, Schokocreme, Margarine: Viele Lebensmittel sind mit gefährlichen Mineralölrückständen belastet, wie ein europaweiter Labortest von foodwatch zeigt. Die Verbraucherorganisation forderte den neuen Bundesernährungsminister Cem Özdemir auf, endlich einen EU-weiten Grenzwert für Mineralölbelastungen durchzusetzen...

Grafik (Foto: foodwatch) Grafik (Foto: foodwatch)
foodwatch hat insgesamt 152 Lebensmittel aus verschiedenen europäischen Ländern untersuchen lassen – jedes achte Produkt ist mit sogenannten aromatischen Mineralölen (MOAH) belastet, die unter Verdacht stehen, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. In Deutschland sind Nutella, Nusspli Nuss-Nougat-Creme sowie Brühwürfel und Bratensauce von Knorr betroffen. Die Produkte müssten sofort öffentlich zurückgerufen werden, so foodwatch.

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„Der eigentliche Skandal ist: Obwohl das Problem gefährlicher Mineralölverunreinigungen seit Jahren bekannt und vollständig lösbar ist, gibt es noch immer keinen Grenzwert, der Verbraucher:innen schützt – das ist ein echtes Politikversagen. Der neue Bundesernährungsminister hat eine dringende Aufgabe: Cem Özdemir muss sich umgehend für einen strengen EU-weiten Mineralöl-Grenzwert stark machen“, sagte Saskia Reinbeck von foodwatch.

Die Verbraucherorganisation betonte, dass das EU-Lebensmittelrecht klar vorschreibe: „Lebensmittel, die nicht sicher sind, dürfen nicht in Verkehr gebracht werden.“ Die deutsche Lebensmittelindustrie habe sich, beginnend im Mai 2019, gegenüber den Aufsichtsbehörden verpflichtet, inzwischen acht Produktkategorien ohne aromatische Mineralöle zu liefern. Trotzdem wiesen Tests, unter anderem von foodwatch, auch in Deutschland immer noch Mineralölrückstände nach. Das europäische Lebensmittelrecht gelte für die gesamte EU-Bevölkerung und deshalb müsse die EU so schnell wie möglich eine MOAH-Nulltoleranz für alle Lebensmittelkategorien im EU-Schadstoffrecht verankern, forderte foodwatch. Unter www.foodwatch.org/de/mineraloel startete die Verbraucherorganisation eine E-Mail-Protestaktion an Bundesverbraucherminister Cem Özdemir (Grüne), die EU-Kommission und alle Mitgliedstaaten.

152 Produkte im Mineralöl-Test
Für den aktuellen Test hat foodwatch 152 Produkte aus Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich und den Niederlanden in zwei verschiedenen Laboren nach neuesten Analysemethoden untersuchen lassen. In 19 Produkten (12,5 Prozent) wurden Mineralölrückstände nachgewiesen. Als Nachweisgrenze gilt dabei in den allermeisten Produkten ein Wert von 0,5 mg pro Kilogramm. Die Kontaminationswerte reichen von 0,63 mg/kg (in Bio-Nuss-Nougat-Aufstrich aus Belgien) bis zu enormen 82 mg/kg (in Knorr Bratensaft Basis aus Deutschland). Knorr-Bouillonwürfel des Herstellers Unilever wurden in mehreren Chargen in den fünf Ländern als stark mit MOAH kontaminiert identifiziert. Bei Nutella war eine Charge aus Deutschland mit 2,3 mg/kg MOAH verunreinigt, in den anderen Chargen war MOAH nicht nachweisbar.

„Die Testergebnisse zeigen, dass es zwar viele Hersteller mittlerweile schaffen, Produkte ohne krebsverdächtige Mineralöle herzustellen, einige jedoch nicht. Knorr-Produkte von Unilever sind in allen untersuchten Ländern teils enorm hoch mit krebsverdächtigen Mineralölen belastet – sie müssen sofort aus den Verkaufsregalen verschwinden. Nutella-Hersteller Ferrero hat offenbar ein Problem mit seiner Qualitätssicherung, sonst dürfte keine einzige Nutella-Charge MOAH enthalten“, so Saskia Reinbeck von foodwatch. „Mineralölverunreinigungen in Lebensmitteln sind ein inakzeptables, vermeidbares und lösbares Gesundheitsproblem. Lebensmittelfirmen müssen über einen strengen gesetzlichen Grenzwert endlich dazu gebracht werden, Mineralölbelastungen aus ihren Produkten herauszuhalten.“

Es ist bereits das dritte Mal, dass foodwatch durch Labortests nachgewiesen hat, dass mit MOAH belastete Produkte in den Regalen stehen. Den ersten Test veröffentlichte foodwatch im Jahr 2015. Im November 2019 wies ein weiterer Labortest im Auftrag von foodwatch Mineralöl in mehreren Säuglingsmilchprodukten nach, darunter in Produkten von Nestlé, Danone und Novalac. Daraufhin beschlossen die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten im Juni 2020, einen Schwellenwert von 1 mg/kg MOAH-Gehalt für Säuglingsmilchpulver. Nach Ansicht von foodwatch ist dieser Grenzwert jedoch unzureichend, um die Verbraucher:innen in Europa zu schützen. Die aktuellen Laborbefunde zeigten einmal mehr, dass aromatische Mineralöle nicht nur in Babymilch, sondern immer noch in verschiedenen Lebensmittelgruppen vorkommen, so foodwatch.

Mineralöle sind die größte Verunreinigung im menschlichen Körper. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA beschreibt besonders die „aromatischen Mineralöle“ (MOAH) als potenziell krebserregend und erbgutschädigend – weshalb solche Rückstände selbst in kleinsten Mengen nicht in Lebensmitteln enthalten sein sollten. Neben Maschinen bei Ernte und Verarbeitung kann auch die Verpackung der Grund für die Mineralöl-Verunreinigung sein. So enthalten zum Beispiel Verpackungen aus Altpapier oft Mineralöle aus Druckfarben, die auf Lebensmittel übergehen können.
Autor: psg

Kommentare
NDH-Kanne
09.12.2021, 10.12 Uhr
Schokocreme
Mann gut das ich sowas nicht Essen tue :-)
DonaldT
09.12.2021, 10.38 Uhr
Mineralöl in Schokocreme
Wieso Grenzwerte?
Mineralöl hat doch in Lebensmitteln/Genussmitteln überhaupt nichts zu suchen.

Wird wohl so ausgehen wie mit Zucker oder dessen "Austauschstoffen".
Der Einfluss der Lobby ist gewaltig und nicht zum Nutzen der Konsumenten - man sehe nur auf die gestiegene Zahl der Rückrufe! Und immer sind es Schadstoffe!
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09.12.2021, 11.03 Uhr
In der
Lebensmittelindustrie wurde, und wird weiterhin gepanscht. Was dort täglich zusammengerührt wird, ist echt zum Ko... . Sowas sollte unter Haftstrafe gestellt werden. Kein Wunder, dass so viele Menschen an Krebs sterben (Magen-, Darmkrebs).
Paulinchen
09.12.2021, 11.23 Uhr
Mineralöl...
... muß wohl ein sehr beliebtes Streckmittel in der Lebensmittelindustrie sein. Mal findet man es im Getreide, jetzt in der Schokolade und kürzlich sogar im Bio Olivenöl. Ach ja, in der Kindernahrung war es auch in diesem Jahr zu finden.
Ist das vielleicht der Grund, dass viele unserer Lebensmittel teurer geworden sind, weil ja jetzt auf Öl und Kraftstoffe die CO 2 Steuer draufgerechnet wird?? An sich sollten wir Kunden da wohl Ansprüche auf Schmerzensgeld haben, denn wer muss sich mit den Folgen quälen???
N. Baxter
09.12.2021, 12.04 Uhr
komisch
die Menschen werden hier offensichtlich, ja sogar nachweislich und bewusst vergiftet aber scheinbar juckt das nur die Wenigsten.
Also wo bleibt der Aufschrei, die Notstandsgesetzte oder die Einschränkungen?
Örzi
09.12.2021, 12.05 Uhr
Keine Sorge!
Herr Özdemir wird noch ganz andere Dinge verbieten. So gesund wird dann noch nie jemand gespeist haben, mit all den Ersatzstoffen.
Die Frage ist, wieviel Kilo Nutella ist der Durchschnittsbürger so am Tag? In einem kg sind lt. Lebensmittelprüfung 2,3 Millionstel Gramm aromatischer Mineralöle enthalten. Da kann man nur empfehlen, das Brötchen nicht so dick zu bestreichen.
grobschmied56
09.12.2021, 12.40 Uhr
Künstliche Aufregung ...
... wegen geringer Spuren. Das sind die typischen Aufreger von 'Organisationen', deren Hauptaufgabe darin besteht, Daueralarm auf allen Kanälen zu erzeugen. Gelingt ja auch ganz gut, wie es scheint. Milligramm oder Mykrogramm von irgend Etwas findet man überall. Erinnert sich noch wer an die Panik - Welle, weil in einigen Städten regelmäßig die Grenzwerte für Stickoxyd überschritten wurden? Erst nach und nach kam heraus, daß diese Grenzwerte lächerlich niedrig (von der Politik) angesetzt waren. Es genügt ein Adventsgesteck mit zwei oder drei brennenden Kerzen, um in einem Wohnraum die festgelegten 40 Mykrogramm pro Kubikmeter Luft zu überschreiten. Davon ist aber noch keiner tot umgefallen.
Ebenso ist es mit dem hochgefählichen Mineralöl. Eine frisch gedruckte Zeitung gelesen und mit den Fingern, an denen manchmal sogar sichtbar etwas Druckfarbe haften bleibt die Frühstücks-Semmel angefaßt - da haben Sie eventuell schon eine Überschreitung des 'Grenzwertes'. Jedenfalls, wenn man es auf Kilogramm Brötchen hochrechnet. Würde sich deshalb Jemand das Zeitung - Lesen am Frühstückstisch verbieten lassen? Also macht mal halblang und glaubt nicht jeden Hui, den alle möglichen 'Organisationen' mit Riesen-Gedöns in die Welt setzen.
Kobold2
09.12.2021, 17.43 Uhr
So lange
ausreichend Endkunden lieber, ohne zu hinterfragen auf den Preis schauen, als auf die Qualität und die Inhaltsstoffe wird die Spirale sich weiter drehen.
Risiken, Nebenwirkungen und Langzeitschäden nimmt man hier merkwürdigerweise billigend in Kauf, oder man spielt die Auswirkungen einfach herunter
Herr Taft
09.12.2021, 18.10 Uhr
Ich denke nicht...
... Das hier Mineralöl als "Streckmittel" benutzt wird oder aus sonstigen Gründen den Nahrungsmitteln bewusst beigemischt wird. Dafür sind die enthaltenen Mengen zu klein. Ich glaube, dass es einfach Schlamperei im Produktionsprozess ist. Die Lebensmittel werden in aller Regel maschinell hergestellt. Bewegte Teile werden mit Öl geschmiert.

Anmerkung techn. Support:
Ich denke auch, dass es eher um Schmierstoffe bei den Produktionsmaschinen geht.
So eine Taktstrasse benötigt »fett« und da gibt es punktuell Verunreinigungen.
grobschmied56
10.12.2021, 00.33 Uhr
Kleiner Nachtrag vom Grobschmied...
... an Alle, die ständig den ganz tollen und hoch engagierten 'Organisationen' zuhören:
NGO sind die neue Landplage unserer Zeit. In solchen Nicht - Regierungs - Organisationen sammeln sich die UNFÄHIGEN, UNZUFRIEDENEN, die NICHTSKÖNNER und GEGEN ALLES UND JEDES - Typen. Die, die selbst nicht das Geringste zustandebringen, die keinen Nagel in ein Brett hämmern können, denen das Kaffee-Wasser anbrennt und die, auf sich allein gestellt nicht mal eine Laubhütte im Wald zustande bringen würden, die machen dank reichlicher Zuschüsse vom Steuerzahler auf dicke Hose, erklären uns die Welt und machen vor allem eines: Angst, Panik, Depression.
Angst vor dem Weltuntergang, vor 'verseuchten' Lebensmitteln, vor 'schadstoffbelasteter Luft', vor der 'Klimakatastrophe'.
Reichliche Unterstützung bekommen sie von zahlreichen grün durchsetzten Medien.
Wer sich einen Rest von Vernunft bewahrt hat, schaut einfach mal auf die Tatsachen. Wenn unsere Lebensmittel immer schlimmer von Schadstoffen belastet wären und unsere Luft immer dreckiger, wieso nimmt dann die Lebenserwartung zu, statt ab?
Am Ende der DDR betrug die Lebenserwartung für Männer 73 Jahre, für Frauen 76 Jahre.
Heute? - Zitat (Statista)
'Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt in Deutschland belief sich 2020 für Männer auf 78,9 und für Frauen auf 83,6 Jahre.'
Es ergibt sich ein Median von ca. 80.9 Jahren - und das trotz all der mit Mineralöl 'verseuchten' Lebensmittel und der hochbelasteten Luft und all der schlimmen radioaktiven Strahlung der ganz pöhsen Kernkraftwerke!
Die einfache Wahrheit ist: Nie ging es Menschen in Deutschland besser, nie war die Lebenserwartung höher als in der vielgeschmähten INDUSTRIEGESELLSCHAFT!
Weil diese einfachen Tatsachen nicht ins Bild der grünen Verzichts - und zurück zur Dreifelderwirtschaft - Sekte passen, muß ständig auf die Menschen eingehämmert werden, wie mies, wie dreckig und verseucht heute alles ist. Das Traurige - Massen von Gläubigen und Unbedarften rennen den Rattenfängern hinterher.
Grobi und seine Sippe natürlich nicht, wir zählen zu den kühl abwägenden und nach Vernunft entscheidenden Menschen. Im Deutschland des Jahres 2021 leider nur noch eine Minderheit.
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