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Di, 08:05 Uhr
21.12.2021
Polizeibericht

Polizei begleitete landesweit Demonstrationen

Wiederholt führte die Thüringer Polizei aufgrund landesweiter Corona-Proteste einen umfangreichen polizeilichen Einsatz durch. Landesweit beteiligten sich laut Polizei über 14.000 Personen an den Versammlungen...

Mehrheitlich wurde in den sozialen Medien zur Teilnahme an sogenannten Hygienespaziergängen in verschiedenen Regionen Thüringens aufgerufen. In mehreren Thüringer Städten musste das größtenteils nicht rechtskonforme Versammlungsgeschehen mit Polizeikräften begleitet werden. Schwerpunktmäßig waren polizeiliche Maßnahmen in Erfurt, Gera, Jena, Altenburg, Apolda, Gotha und Bad Salzungen erforderlich. Weitere Versammlungen wurden u. a. in Arnstadt, Ilmenau, Eisenach und Hermsdorf registriert.

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Vielerorts konnten durch starke polizeiliche Präsenz Personen zur Teilnahme an den verbotenen Versammlungsgeschehen abgehalten werden. Trotz deutlicher polizeilicher Präsenz sowie durchgeführter Lautsprecherdurchsagen, sich nicht an einem Versammlungsgeschehen zu beteiligen, versammelten sich in Erfurt auf dem "Anger" in den frühen Abendstunden ca. 350 Personen. Diese liefen in der weiteren Folge in Richtung der Straße "Juri-Gagarin-Ring" und beabsichtigten, auf die Straße auszuweichen. In der Spitze wuchs die Teilnehmerzahl auf bis zu 600 Personen auf.

Durch die vor Ort eingesetzten Polizeikräfte wurden die Personen auf den Gehweg zurückgedrängt. Kurzzeitig kam es im Bereich des "Juri-Gagarin-Ring" zu Einschränkungen für den Straßenverkehr und kurzfristigen Verzögerungen für den ÖPNV. Durch polizeiliches Einschreiten vereinzelten sich die Teilnehmer des Aufzuges. Im Rahmen der polizeilichen Einsatzmaßnahmen erfolgte bei 24 Teilnehmern eine Identitätsfeststellung. 22 Platzverweise mussten ausgesprochen werden. Nach einem einstündigen Protestgeschehen konnten durch konsequentes polizeiliches Einschreiten der unangemeldete Protest beendet werden.

In Gera versammelten sich gegen 19 Uhr zunehmend Personen, welche sich zu einem Protestaufzug zusammenschlossen. In der Spitze wuchs die Personenansammlung auf bis zu 2.200 Teilnehmer auf. Die Personen, darunter auch Einzelpersonen, welche nach polizeilichen Erkenntnissen der rechten Szene zuzurechnen sind, begaben sich auf der Straße in Richtung Geraer "Arcaden". Nach einem einstündigen Aufzug durch die Innenstadt löste sich dieser am Ausgangspunkt "Theatervorplatz" wieder auf. Unter den Teilnehmern konnten zwei Personen ausfindig gemacht werden, die als Initiatoren vermutet werden. In der Folge wurde bei den vermutlichen Initiatoren eine Identitätsfeststellung durchgeführt. Diesen Personen droht nunmehr eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, welche mit einem Bußgeld von bis zu 1.500 Euro geahndet werden kann.

Im Bereich Altenburg versammelten sich bis zu 1.600 Personen und nahmen an einem Aufzug teil. In Eisenach versammelten sich zu einem unangemeldeten Protestaufzug ca. 600 Personen, welche in der weiteren Folge vom Eisenacher Markt ausgehend durch die Innenstadt liefen. Im Kreuzungsbereich der "Fritz-Erbe-Straße - Sophienstraße" bewegte sich der Protestaufzug auf der Straße und behinderte dadurch den Straßenverkehr, darunter einen PKW-Fahrer. Dieser versuchte, die Personen auf der Straße zu umfahren und wurde durch den Aufzug hieran gehindert. Durch das mehrfache ruckartige Anfahren des Pkw versuchte der Fahrer die Teilnehmer dazu zu bewegen, für ihn Platz zu machen. Hierbei verletzte er einen Teilnehmer der Protestversammlung leicht am Knie und versuchte sich anschließend mit seinem PKW von der Unfallstelle zu entfernen.

Durch weitere Versammlungsteilnehmer wurde er an der Weiterfahrt gehindert. Hierbei soll auf den Pkw eingeschlagen worden sein, wodurch dieser beschädigt wurde. Seitens der Polizei wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den 33-jährigen Eisenacher Autofahrers wegen des Verdachtes des gefährlichen Eingriffes in den Straßenverkehr eingeleitet. Der verletzte 35-jährige Protestteilnehmer aus Eisenach erhielt eine Anzeige wegen des Verdachtes der Nötigung.

Weiter wurde bezüglich der festgestellten Beschädigungen an dem Fahrzeug eine Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen unbekannt erstattet. In Jena versammelten sich auf dem Marktplatz bei einer angemeldeten Versammlung unter dem Motto "Für freie Impfentscheidung" ca. 350 Personen. Seitens der Anmelderin waren lediglich 35 Teilnehmer erwartet worden. Ebenso fand in räumlicher Nähe eine Gegenversammlung mit 35 Teilnehmern statt. Aus dieser Versammlung heraus kam es zu Störungen auf die Versammlung der Impfgegner. Eine weibliche Person versuchte mit Bier Kerzen in der Versammlung der Impfgegner zu löschen und verletzte dabei eine andere Person. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes der Körperverletzung wurde eingeleitet.

Später begab sich ein Gegendemonstrant in die sich auflösende Versammlung der Coronakritiker und entriss einer Person einen Flyer, welcher dieser in seiner Hand hielt. Der Störer erhielt einen Platzverweis. Aufgrund der Nichtbefolgung dieses Platzverweises musste die Person vorrübergehend in polizeilichen Gewahrsam genommen werden. In Apolda versammelten sich ca. 100 Personen und zogen durch die Innenstadt. Mehrere Versuche den Aufzug zu stoppen schlugen fehl. Nachdem sich der Aufzug vereinzelte, konnten einzelne Teilnehmer durch die Einsatzkräfte als Teilnehmer an dem illegalen Aufzug identifiziert werden und wurde im Nachgang beanzeigt.

Im Ergebnis dieser Maßnahmen wurden zwei Widerstandshandlungen sowie eine Straftat aufgrund der Aufnahme des nicht öffentlich gesprochenen Wortes eingeleitet. Zudem wurden 25 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Eindämmungsverordnung eingeleitet. Die Thüringer Polizei wird auch in den kommenden Tagen mit starker Präsenz im Einsatz sein, um die aktuelle Verordnungslage im Zusammenhang mit dem Pandemiegeschehen durchzusetzen. Teilnehmer an derartigen Ansammlungen bringen sich in die Gefahr, mit einer Ordnungswidrigkeitenanzeige beanzeigt zu werden, die mit Bußgeldern in erheblicher Höhe (300-1500 Euro) geahndet werden.
Autor: red

Kommentare
Alex Gösel
21.12.2021, 08.43 Uhr
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Mitternacht
21.12.2021, 16.35 Uhr
Landesweit 14.000 Demonstranten
das klingt viel, finde ich.

Außer, man denkt daran, dass bei den Montagsdemos in Leipzig 1989, mit denen man sich ja so gern vergleicht, weil man so unglaublich klug und unglaublich mutig ist, allein an einem Abend und in einer einzigen Stadt 320.000 Menschen "Wir sind das Volk!" rufend auf die Straße gingen.

14.000 Thüringer, das sind irgendwas bei Null Komma Null Null Fünf? Sechs? Prozent aller Thüringer. Krakelen tun sie jedoch, als würden sie tatsächlich für ein ganzes Volk sprechen.
Das tun sie aber nicht: die Impfzahlen steigen ebenso, wie die Inszidenzwerte Ungeimpfter steigen (aktuell: 140 für Geimpfte, 590 für Ungeimpfte). Daraus einen Zusammenhang herzustellen ist für die Spaziergänger natürlich ein angstblasenbefangenes No-Go. Allein die Zahl aktuell mit Corona-Infizierten Thüringer (272 000) ist schon knapp zwanzigmal höher als die der sich selbst als "Das Volk"-empfindenden 14.000 Thüringer Demonstranten.

Das Problem ist allerdings auch die Eigenwahrnehmung und die Berichterstattung. Über die 0,005% demonstrierenden Thüringer wird berichtet, als würden sie tatsächlich die Meinung des Volkes vertreten.
Auch das stimmt natürlich nicht: 14.000 Thüringer Spaziergängern, die ein Ende sämtlicher Corona-Maßnahmen fordern, stehen hundertmal mehr erstgeimpfte Thüringer gegenüber (1,4 Millionen).

Vielleicht sollte man mehr darüber berichten.

Anmerkung techn. Support:
Laut dem Thüringer Landesamt für Statistik hatte Thüringen Ende 2020 genau 2.120.237 Einwohner.
14.000 von 1.400.000 wären aber auch 1%.
14.000 von 2.120.237 sind dann ca. 0,66 %
Macht es in Summe nicht schöner.
alf-gordon
21.12.2021, 18.05 Uhr
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pseudonym
21.12.2021, 18.53 Uhr
Da sieht man die Auswirkungen
der Bildungsmisere. Nicht mal Prozentrechnung können die Leute heutzutage mehr. Kein Wunder, daß man demzufolge Erkrankten-/Sterbestatistiken/ Übersterblichkeit nicht richtig interpretieren kann...
alf-gordon
21.12.2021, 19.48 Uhr
Macht es..
..weiter. Nicht der Vergleich mit '89 bringts. Aber das Zeichen, daß man selbst denken kann ( was nicht gewollt ist ) .
Also weitermachen!! Für unsere Zukunft.
Utnapischtim
21.12.2021, 20.02 Uhr
Schön das...
... immer mehr Leute den Mut finden ihre Stimme zu erheben! Da kann man auch mal Danke sagen!

Für den Mitternächtlichen Rechenkünstler hätte ich da mal eine Aufgabe.
9. Oktober 1989 Leipzig, 70 000 aus der ganzen DDR angereiste Bürger sind viel Prozent...^^
Wie Bitte
21.12.2021, 20.41 Uhr
Nu ja,
aber der Rest der Zahlen stimmt ja.

Mich stimmt es bedenklich, wenn ich sehe, dass 14 Tausend Demonstranten fast 273 Tausend Infektionen bzw 43 Tausend Erkrankte gegenüberstehen. Das prozentual auszurechnen spare ich mir lieber.
Allein an diesem Zahlen Verhältnis sieht man doch, dass es mit der Realitätswahrnehmung von "Wir sind das Volk, wir fordern das Ende von Corona, wir sind alle gesund" nicht weit her ist.
Kobold2
21.12.2021, 21.21 Uhr
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ossi1968
21.12.2021, 21.21 Uhr
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