Mo, 09:27 Uhr
04.04.2022
S-Pedelecs mit Pendlerpotential
Neun schnelle E-Bikes bis 45 km/h im Test
Schnelle E-Bikes, auch S-Pedelecs genannt, die mit Motorunterstützung Maximalgeschwindigkeiten zwischen 40 und 45 km/h erreichen, ermöglichen es Pendlern auch längere Strecken zu bewältigen. Wie gut S-Pedelecs tatsächlich sind, hat der Schweizer Automobilclub TCS untersucht...
Testsieger ist das Charger3 Mix. Touring HS 2022 von Riese & Müller. Gute Ausstattung und hoher Fahrkomfort konnten überzeugen (Foto: TCS)
Neun schnelle E-Bikes mit einer Unterstützung bis 45 km/h wurden auf Fahreigenschaften, Handhabung, Antriebssystem, Bremsen und Beleuchtung sowie Qualität getestet. Das Gesamtergebnis fällt weitgehend positiv aus.
In Deutschland wurden laut Zweirad-Industrie-Verband rund 9 800 S-Pedelecs im Jahr 2020 verkauft, bei unseren Schweizer Nachbarn waren es im gleichen Zeitraum 25 400. Der Grund dafür liegt in den rechtlichen Gegebenheiten der deutschen Straßenverkehrsordnung, die hierzulande die Nutzung von S-Pedelecs etwas einschränkt. Es ist beispielsweise in Deutschland verboten, damit Radwege zu nutzen, auch außerorts.
Die Tester konnten acht Mal die Note gut vergeben, nur ein Rad wurde mit befriedigend bewertet. Testsieger ist das Charger3 Mix. Touring HS 2022 von Riese & Müller. Gute Ausstattung und hoher Fahrkomfort konnten überzeugen, außerdem verfügt das Bike über gute Bremsen und sehr gute Beleuchtung, inklusive Fern- und Bremslicht. Testverlierer ist das X-Speed von Klever. Das vom Design her auffälligste S-Pedelec zeigt Schwächen bei der Motorunterstützung. Der Antrieb setzt verzögert ein und hat einen langen Nachlauf. Die Anfahrt an einem steilen Berg gelingt nur mit Mühe, die Bremsen liegen nicht auf dem Niveau der restlichen Modelle im Test, und der Akku lässt sich dem Pedelec nur mühsam entnehmen.
Generell zeigt der Test, dass die S-Pedelecs vor allem für Pendelstrecken bis 20 Kilometer (einfach) gut geeignet sind. Diese Distanz lässt sich ohne übermäßige körperliche Anstrengung bewältigen. Bei längeren Strecken kann aber eine Ladepause nötig sein. Akku-Reichweiten von 50 Kilometern wären daher für eine optimale Nutzung von Vorteil, um auch genügend Strom für den Rückweg zu haben. Für Fahrten ausschließlich im städtischen Umfeld kann ein langsameres E-Bike bis 25 km/h durch das ständige Stop-and-Go ähnlich schnell sein, bei deutlich geringeren Anschaffungskosten. Ein S-Pedelec hat seinen Preis: Im Test beginnen die günstigsten Modelle bei ca. 4200 Euro.
Übersicht (Foto: ADAC e.V.)
Wer sich eine S-Pedelec kaufen möchte sollte unbedingt sein Fahrprofil und die Nutzungsgegebenheiten in Blick haben. In Deutschland dürfen die S-Pedelecs nicht auf Fahrradwegen gefahren werden, auch Anhänger für Kinder sind nicht zugelassen. Außerdem braucht ein S-Pedelec eine Kfz-Haftpflichtversicherung, also ein Versicherungskennzeichen, und damit den Führerschein der Klasse AM. Außerdem ist ein geeigneter Schutzhelm vorgeschrieben. Immerhin darf seit Juli 2021 ein S-Pedelec mit entsprechendem Führerschein bereits ab einem Alter von 15 Jahren gefahren werden.
Autor: psgTestsieger ist das Charger3 Mix. Touring HS 2022 von Riese & Müller. Gute Ausstattung und hoher Fahrkomfort konnten überzeugen (Foto: TCS)
Neun schnelle E-Bikes mit einer Unterstützung bis 45 km/h wurden auf Fahreigenschaften, Handhabung, Antriebssystem, Bremsen und Beleuchtung sowie Qualität getestet. Das Gesamtergebnis fällt weitgehend positiv aus.
In Deutschland wurden laut Zweirad-Industrie-Verband rund 9 800 S-Pedelecs im Jahr 2020 verkauft, bei unseren Schweizer Nachbarn waren es im gleichen Zeitraum 25 400. Der Grund dafür liegt in den rechtlichen Gegebenheiten der deutschen Straßenverkehrsordnung, die hierzulande die Nutzung von S-Pedelecs etwas einschränkt. Es ist beispielsweise in Deutschland verboten, damit Radwege zu nutzen, auch außerorts.
Die Tester konnten acht Mal die Note gut vergeben, nur ein Rad wurde mit befriedigend bewertet. Testsieger ist das Charger3 Mix. Touring HS 2022 von Riese & Müller. Gute Ausstattung und hoher Fahrkomfort konnten überzeugen, außerdem verfügt das Bike über gute Bremsen und sehr gute Beleuchtung, inklusive Fern- und Bremslicht. Testverlierer ist das X-Speed von Klever. Das vom Design her auffälligste S-Pedelec zeigt Schwächen bei der Motorunterstützung. Der Antrieb setzt verzögert ein und hat einen langen Nachlauf. Die Anfahrt an einem steilen Berg gelingt nur mit Mühe, die Bremsen liegen nicht auf dem Niveau der restlichen Modelle im Test, und der Akku lässt sich dem Pedelec nur mühsam entnehmen.
Generell zeigt der Test, dass die S-Pedelecs vor allem für Pendelstrecken bis 20 Kilometer (einfach) gut geeignet sind. Diese Distanz lässt sich ohne übermäßige körperliche Anstrengung bewältigen. Bei längeren Strecken kann aber eine Ladepause nötig sein. Akku-Reichweiten von 50 Kilometern wären daher für eine optimale Nutzung von Vorteil, um auch genügend Strom für den Rückweg zu haben. Für Fahrten ausschließlich im städtischen Umfeld kann ein langsameres E-Bike bis 25 km/h durch das ständige Stop-and-Go ähnlich schnell sein, bei deutlich geringeren Anschaffungskosten. Ein S-Pedelec hat seinen Preis: Im Test beginnen die günstigsten Modelle bei ca. 4200 Euro.
Übersicht (Foto: ADAC e.V.)
Wer sich eine S-Pedelec kaufen möchte sollte unbedingt sein Fahrprofil und die Nutzungsgegebenheiten in Blick haben. In Deutschland dürfen die S-Pedelecs nicht auf Fahrradwegen gefahren werden, auch Anhänger für Kinder sind nicht zugelassen. Außerdem braucht ein S-Pedelec eine Kfz-Haftpflichtversicherung, also ein Versicherungskennzeichen, und damit den Führerschein der Klasse AM. Außerdem ist ein geeigneter Schutzhelm vorgeschrieben. Immerhin darf seit Juli 2021 ein S-Pedelec mit entsprechendem Führerschein bereits ab einem Alter von 15 Jahren gefahren werden.
Kommentare
Psychoanalytiker
04.04.2022, 10.49 Uhr
Wenn ich mich so umschaue ...
... sehe ich in Deutschland zunehmend Fahrräder, Lastenfahrräder (Rikschas) E-Roller und E-Bikes. Noch vor wenigen Jahren war man noch stolz auf Trabbi, Dacia, Lada, VW, BMW oder Mercedes.
Bilder mit Rikschas, Lastenfahrrädern mit meterhohen Ladungen oder Drahteseln sah man damals in Dokumentationen aus China und Vietnam.
Jetzt fahren wir Deutschen statt "Mercedes" lieber "Rad", und die "Chinesen" fahren statt "Rad" vermehrt "Mercedes". So ändert sich die Welt.
Und bitte nicht vergessen: Der Strom für die Akkus kommt meist noch immer aus Atomen, Kohle und ERDGAS, weil Wind nicht immer weht, Sonne oft nicht scheint und Häuslebauer keine Windräder mögen. Und Rohstoffe für die Akkus werden noch immer von kleinen Kindern aus Minen gekratzt.
Hauptsache "wir Deutschen" haben ein gutes Gewissen und retten im Alleingang diese Erde ... .
Bilder mit Rikschas, Lastenfahrrädern mit meterhohen Ladungen oder Drahteseln sah man damals in Dokumentationen aus China und Vietnam.
Jetzt fahren wir Deutschen statt "Mercedes" lieber "Rad", und die "Chinesen" fahren statt "Rad" vermehrt "Mercedes". So ändert sich die Welt.
Und bitte nicht vergessen: Der Strom für die Akkus kommt meist noch immer aus Atomen, Kohle und ERDGAS, weil Wind nicht immer weht, Sonne oft nicht scheint und Häuslebauer keine Windräder mögen. Und Rohstoffe für die Akkus werden noch immer von kleinen Kindern aus Minen gekratzt.
Hauptsache "wir Deutschen" haben ein gutes Gewissen und retten im Alleingang diese Erde ... .
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