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Sa, 17:51 Uhr
21.05.2022
„Zwölf Stationen in Thüringen sind starkes Netzwerk zum Naturerhalt“

30 Jahre europäisches Naturschutznetz „Natura 2000“

Heute feiert das europäische Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ seinen 30. Geburtstag. Seit 1992 Jahren leistet das größte, grenzüberschreitende Schutzgebietsnetz der Welt einen entscheidenden Beitrag für den Erhalt des europäischen Naturerbes...

BUND-Gartennin Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand) BUND-Gartennin Bad Langensalza (Foto: Eva Maria Wiegand)


Die Natura 2000-Gebiete Thüringens sind ein wichtiger Bestandteil des Netzwerks zum Schutz der europaweit bedrohten Arten und Lebensräume. Hierunter fallen z. B. die orchideenreichen Kalkmagerrasen und die Steppenrasen, für die Thüringen eines der bedeutendsten Vorkommensgebiete ist.

Dazu erklärt Umweltministerin Siegesmund: „Das weltweite Artensterben mit Auswirkungen auch in Thüringen macht uns klar, dass wir nicht nachlassen dürfen in unseren Schutzanstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt. Hier in Thüringen kümmern sich unsere zwölf Natura 2000-Stationen und das Kompetenzzentrum um diese besonderen Lebensräume und Arten. Das Thüringer Netzwerk hat sich in den vergangenen sechs Jahren zu einem starken und anerkannten Partner in den Regionen entwickelt, für alle Naturfreunde, aber auch für Behörden, Landwirtinnen und Landwirte. Gemeinsam konnten bereits über 300 Projekte angestoßen und umgesetzt werden.“

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Mit der Einrichtung des Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ und der damit verbundenen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie vom 21. Mai 1992 stellt sich die Europäische Union dem Verlust der Biologischen Vielfalt in Europa entgegen. Mit dem Stationsnetzwerk und einem Kompetenzzentrum hat Thüringen – beginnend im Jahr 2016 - entscheidende Weichen für die Erhaltung und Entwicklung bedrohter Arten und ihrer Lebensräume in den Natura 2000-Gebieten gestellt. Seit 2019 sind die Stationen und ihre Arbeit durch die Novelle des Thüringer Naturschutzgesetztes dauerhaft gesetzlich und finanziell abgesichert. Dies ist einmalig in Deutschland. Das Thüringer Umweltministerium unterstützt das Netzwerk mit über drei Millionen Euro jährlich.

Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen erklärt: „In Fachkreisen ist „Natura 2000“ sowie das Netzwerk der Stationen weit bekannt. Um sie auch unter Thüringerinnen und Thüringern bekannter zu machen, starteten wir im März 2022 unsere Kampagne „Natura 2000 – Mehr als Natur“. Im 30. Jubiläumsjahr wollen wir die Bekanntheit von „Natura 2000“ bei den Menschen vor Ort steigern und den Blick für die europäischen Naturschätze vor der eigenen Haustür schärfen.“ Das BUND-Projekt wird im Programm „Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft“ (ENL) und mit Mitteln des Thüringer Umweltministeriums umgesetzt. Highlight ist die "NATURNAH THÜRINGEN.Natura2000-Challenge“, die Naturbegeisterte, Sportlerinnen und Sportler, Wanderer und Familien einlädt, sich selbst ein Bild von der Vielfalt der Natura 2000-Gebiete in Thüringen zu machen. Noch bis 31. Oktober können Sie 35 ausgewählte FFH-Gebiete zu Fuß oder per Rad kennenlernen und sich mit ihren Schnappschüssen an einem Wettbewerb beteiligen. Es handelt es sich dabei um eine Auswahl der insgesamt 212 Thüringer FFH-Gebiete. Als Gewinn winkt eine exklusive Führung durch den Nationalpark Hainich mit dem BUND-Wildkatzenexperten Thomas Mölich.

„Neben der Challenge erwarten die Thüringerinnen und Thüringer Festveranstaltungen in allen zwölf Natura 2000-Stationen, die sich gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern vor Ort in Thüringen um den Erhalt der Natura 2000-Gebiete kümmern“, so Bednarsky weiter. „Diese reichen von Apfelfesten, über Naturerlebnistage bis hin zu Ausstellungseröffnungen und informieren über die Herausforderungen für den Erhalt von bedrohten Arten und Lebensräume vor Ort.“

Hintergrund:
Am 21. Mai 1992 wurde mit der Verabschiedung der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie der Europäischen Union die Grundlage für das Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ gelegt. Gemeinsam mit der Vogelschutzrichtlinie von 1979 bilden diese die Grundlage für das Natura 2000-Netz. Am 15. Mai 2017 wurde der 21. Mai offiziell zum europäischen „Natura 2000-Tag“ ernannt, um daran zu erinnern, dass alle Europäerinnen und Europäer gemeinsam Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt in Europa tragen. Thüringen verfügt über 212 FFH-Gebiete und 35 punkthafte FFH-Objekte sowie 44 EU-Vogelschutzgebiete. Diese Gebiete umfassen rund 270.000 Hektar, das entspricht rund 17 Prozent der Landesfläche. In diesen Landschaften kommen seltene und teilweise vom Aussterben bedrohte Arten vor, die durch die Arbeit der Natura 2000-Stationen geschützt werden.
Autor: red

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