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Sa, 09:00 Uhr
30.07.2022
Lass uns übers Wetter reden

Mehr mediterran als mitteleuropäisch

Das Wetter eignet sich ja bekanntermaßen exzellent dazu, behäbige Konversation zu beleben. Wer es also ganz genau wissen will, dem können die Experten vom Deutschen Wetterdienst reichlich Gesprächsstoff an die Hand geben. Dieses mal beschäftigt die Meterologen die Entwicklung im Juni und Juli...

Hitze, Dürre und Brände bestimmten den Juli (Foto: agl) Hitze, Dürre und Brände bestimmten den Juli (Foto: agl)


Während der Juli 2021 mit regelmäßigen Gewittern und katastrophalen Starkregenfällen für Aufsehen sorgte, zeigte der diesjährige Heumonat einen völlig gegensätzlichen Witterungsverlauf. Im Juli 2022 sorgten regionale Hitzerekorde von der Norddeutschen Tiefebene bis an die Ostseeküste genauso für Schlagzeilen wie Dürre in vielen Regionen sowie große Wald- und Feldbrände im Osten der Republik.

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Von wenigen „erfrischenden Tagen“ abgesehen war die Witterung mehr mediterran als typisch mitteleuropäisch. Insgesamt fiel der Juli 2022 deutlich zu warm, erheblich zu trocken sowie sehr sonnig aus. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Dauersommer im Süden und Rekordhitze im Norden
Der Temperaturdurchschnitt lag im Juli 2022 mit 19,2 Grad Celsius (°C) um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 0,9 Grad. Nach dem viel zu warmen Juni sorgten vorübergehende Nordwestwinde im Verlauf der ersten Julidekade für eine kurze Sommerpause. Doch mit Schwung und in Wellen kam die Hitze rasch zurück und gipfelte, so der DWD, am 20. in der Norddeutschen Tiefebene bei örtlich über 40°C. Selbst an der Ostsee kam man bei über 38 °C ordentlich ins Schwitzen. In der Südhälfte herrschte bis auf kurze kühlere Episoden ein Endlossommer. Bis zu 29 Sommertage (Höchstwerte von 25 °C) wurden gezählt. Dagegen wurden am 17. in den östlichen Mittelgebirgen einstellige Tiefstwerte gemessen. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge meldete sogar frische 1,4 °C.

Bundesweit fiel im Mittel weniger als die Hälfte des üblichen Niederschlags
Im Juli fiel mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) weniger als die Hälfte des Monatsniederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 erreichte die Monatssumme gerade einmal 40 Prozent. Größere Niederschläge gab es vor allem im Norden und mit über 100 l/m² im südlichen Alpenvorland. Andechs-Erling, 30 km südwestlich von München, meldete mit 66,5 l/m² am 25. den höchsten Tagesniederschlag. In Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen blieb es dagegen besorgniserregend trocken. Örtlich fiel mit Mengen von weniger als 5 l/m². Dürre und Hitze waren so die Grundlage für zahlreiche Feld- und Waldbrände. Hunderte Hektar brannten unter anderem in Brandenburg und in der Sächsischen Schweiz.

Besonders viel Sonnenschein im Südwesten
Mit 265 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juli ihr Soll von 211 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 25 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 lag die Abweichung bei +17 Prozent. Der Südwesten befand sich mit über 350 Stunden am längsten im Sonnenlicht. Im Norden nahm die Belichtungsdauer immer weiter ab und halbierte sich nahezu an der Nordsee.

In Thüringen hatte der DWD vergleichsweise warme 18,8 °C (16,4 °C), ungewöhnlich trockene 40 l/m² (63 l/m²) und sonnige 245 Stunden (205 Stunden) im Juli 2022 erfasst.
Autor: red

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