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Di, 09:14 Uhr
13.09.2022
ifo Institut

Deutschland muss sein Geschäftsmodell ändern

Für Veränderungen am „Geschäftsmodell Deutschland“ hat sich ifo-Präsident Clemens Fuest ausgesprochen. Deutschland brauche künftig eine Energieversorgung aus vielen verschiedenen Bezugsquellen, ein gezielteres Management von außenwirtschaftlichen Risiken und höhere Ausgaben für die Rüstung...

Das schreibt Fuest in einem Beitrag für den ifo Schnelldienst 9/2022. „All das wird die öffentlichen Finanzen stark beanspruchen und erfordert Reformen des öffentlichen Sektors. Um all diese Herausforderungen zu bewältigen, ist eine stärkere Zusammenarbeit auf europäischer Ebene erforderlich, insbesondere bei der Rüstung.“

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Deutschland müsse seine Gasversorgung teilweise auf Flüssiggas umstellen, was erhebliche Kosten bedeute durch die Investitionen in die Häfen. Ob die dauerhaften Kosten für Gas in Deutschland langfristig stärker steigen als in anderen Ländern, sei nicht sicher. Aber die neue Infrastruktur sei teuer und die Energieversorgung dadurch zumindest für eine Übergangszeit von einigen Jahren beeinträchtigt. Das habe negative Folgen für Deutschland, was die Ansiedlung energieintensiver Industrien angehe.

Außerdem müsse Deutschland künftig stärker darauf achten, kritische wirtschaftliche Abhängigkeiten zu vermeiden. Das gelte vor allem für Rohstoffimporte. Eine hohe Zuliefererkonzentration sei zu vermeiden. Die Gegenmaßnahmen von Unternehmen reichten von mehr Lieferanten über mehr Lagerhaltung bis hin zu mehr Recycling von Rohstoffen. Allerdings sei nicht gewährleistet, dass Vorkehrungen auf der Ebene einzelner Unternehmen aus volkswirtschaftlicher Perspektive zu besten Ergebnissen führten. Und die Vermeidung kritischer Abhängigkeiten sei mit Kosten verbunden. Das sei aber besser als ein Rückbau der internationalen Wirtschaftsbeziehungen oder eine Beschränkung des Handels auf Demokratien westlichen Typs.

Bei den zusätzlichen Rüstungsausgaben habe sich die Regierung dafür entschieden, sie zunächst durch staatliche Neuverschuldung zu finanzieren. Mittelfristig werde sie aber nicht darum herumkommen, Steuern zu erhöhen oder Staatsausgaben in anderen Bereichen zu senken. Zu welchen Teilen die damit verbundenen Lasten durch Kürzungen oder Umstrukturierungen von Staatsausgaben einerseits oder höhere Steuern andererseits aufgefangen würden, müsse in den kommenden Jahren noch politisch verhandelt werden.


Aufsatz: „Die Zukunft des Geschäftsmodells Deutschland“, von Clemens Fuest, in: ifo Schnelldienst 9/2022

Hier verfügbar: https://www.ifo.de/publikationen/2022/aufsatz-zeitschrift/die-zukunft-des-geschaeftsmodells-deutschland
Autor: red

Kommentare
DonaldT
13.09.2022, 13.15 Uhr
Geschäftsmodell ändern
Also höhere Steuern und wesentliche Kürzungen im sog. sozialen Sektor - aber viel mehr Geld für Rüstung und Bundeswehr, zu den schon beschlossenen 100 Milliarden dazu.
Prima Aussichten.
Paulinchen
13.09.2022, 14.08 Uhr
Richtig Herr Fuest,...
... aber das Geschäftsmodell zu ändern reicht eben nicht aus, weil da gibt es noch etwas, was uns unnötige Milliarden im Jahr kostet. Raten Sie mal welches Modell kann es sein?
Es ist die ständig zunehmende illegale Zuwanderung. Allein in Österreich kommen derzeit täglich 450 illegale Touristen über die Grenze und nochmals dürfen Sie raten, welches Ziel die haben? Gemäß der EU Regelungen melden die sich in Österreich an, bekommen das Geld und ziehen weiter nach Deutschland. Hier erfolgt die 2. Anmeldung und schon füllt sich der Geldbeutel nochmals. Warum fehlen denn mehrere hundert Millionen Euro in den Krankenkassen und Sozialkassen? Es mg durchaus sein, dass wenig darunter sind, welche sich integriert haben und sogar versicherungspflichtig arbeiten, aber was wird mit denen, die erfolglos bleiben, wann verlassen die Deutschland wieder? Dänemark bietet jedem Zuwanderer 5000 Euro, wenn er wieder in seine Heimat zurück fährt. Bedingung ist, er darf über viele Jahre nicht mehr in Dänemark aufkreuzen. Das wäre für uns auch eine Lösung um Geld zu sparen. Nur, wenn nicht Sie Herr Fuest, hat die Möglichkeit, das Thema anzusprechen?
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