Gänzlich unerwartet traf das Team vom Schlossmuseum Sondershausen die Nachricht vom Tod der langjährigen Museumsleiterin Christa Hirschler, die am 27.Oktober 2022 in Göttingen verstarb. Erst im Mai 2020 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und verdient in den Ruhestand eingetreten, war sie ehrenamtlich bis zuletzt weiter für das Museum tätig...



Christa Hirschler kam als Kulturwissenschaftlerin mit dem Spezialgebiet Literatur 1990 ans Schlossmuseum Sondershausen. Ihr erstes Arbeitsgebiet umfasste die Aufarbeitung der fürstlichen Ministerialbibliothek „Schwarzburgica", einer Sammlung, die während ihres 30jährigen Schaffens am Schlossmuseum und auch im Ruhestand eine besondere Bedeutung für Christa Hirschler hatte.

Weitere Schwerpunkte Ihrer Arbeit waren die Beschäftigung mit der Musik- und Theatergeschichte der Stadt. 1994 wurde sie stellvertretende Museumsleiterin, 2002 übernahm sie dieses Amt hauptverantwortlich. Sie prägte vor allem das Ansehen des Hauses als wissenschaftliche Institution, indem sie selbst forschend tätig war und Publikationsprojekte initiierte.

Seit 1993 gab sie die Schriftenreihe „Sondershäuser Beiträge" des Museums heraus, unter ihrer Leitung entstanden zahlreiche Bände der „Sondershäuser Kataloge" und es wurden Projekte mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und Fachleuten realisiert.

Diesem Engagement verdanken wir heute die qualitative Aufarbeitung zahlreicher Sammlungsgebiete des Museums, unter anderem dem Bestand der Musikinstrumentensammlung sowie den Pergament- und Inkunabelfragmenten. Christa Hirschler begründete Vortrags- und Konzertreihen und zeichnet verantwortlich für die Konzeption und Umsetzung der musikgeschichtlichen Abteilung des Museums. In Ihren Aufgabenbereich fiel auch die Einrichtung der „Galerie im Schloss", die in langjährigem erfolgreichem Bestehen vor allem regionale zeitgenössische Künstler ausstellt.

Ihre mannigfachen Verdienste für das Schlossmuseum Sondershausen führten 2020 zur Verleihung der Lindenau-Medaille des Thüringer Museumsverbandes.
Dass wir damals glaubten, noch lange von ihrer Erfahrung und Expertise partizipieren zu können, hat sich nun als Irrglaube erwiesen. Wir werden die Lücke, die der Tod von Christa Hirschler hinterlässt, nur schwer füllen können. Aber wir werden die Erinnerung an sie wachhalten und versuchen, ihr mit unserer künftigen Arbeit gerecht zu werden.
Die Mitarbeiter des Schlossmuseums Sondershausen