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Mi, 09:18 Uhr
07.12.2022
Lehrergewerkschaft kritisiert CDU Vorschläge

Das kommt einem Kahlschlag gleich

Die bekannt gewordenen Kürzungsvorschläge der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag kommen einem Kahlschlag gleich, so kommentiert Kathrin Vitzthum, Landesvorsitzende der GEW Thüringen, die Änderungsanträge...

1,5 Millionen Euro weniger für die öffentlich geförderte Erwachsenenbildung, die politische Bildung fördert und zu einer inklusiven Bildung beitragen soll. 1,1 Millionen Euro weniger für die Staatlichen Schulämter, die bereits jetzt unter Personalmangel leiden und die vier Einstellungstermine für Lehramtsanwärter und die unterjährige Einstellung von Lehrkräften und Seiteneinsteiger nur mit Ach und Krach bewältigen. Rund 600.000 Euro weniger für das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung u. Medien und damit weniger Personal für die dringend notwendige Qualifizierung der Seiteneinsteiger.

„Bereits mit der Globalen Minderausgabe hat die CDU notwendige Investitionen verhindert. Insbesondere an den Thüringer Hochschulen kommt es zu Einschnitten, die Auswirkungen auf das Personal entfalten. Diese Streichungsorgie passt nicht zu einer konstruktiven Oppositionsarbeit. Sie ist destruktiv und rückwärtsgewandt.“

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Massive Kürzungen sieht die CDU-Fraktion auch bei der Projektförderung vor. Besonders hart trifft dies das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit. Dort plant die CDU Einsparungen von etwa 700.000 Euro. „Demokratie und Toleranz scheinen der CDU ein Dorn im Auge zu sein“, kritisiert Vitzthum diese Ankündigung. „Die CDU raubt dem Landesprogramm und vielen Projektträger eine kontinuierliche Förderperspektive, sorgt für Kündigungen und verunsichert Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen.“

Das Agieren der CDU zur Haushaltsdebatte lässt befürchten, dass im Dezember 2022 kein verfassungskonformer Haushalt verabschiedet werden kann. Damit würden zunächst nur Pflichtaufgaben finanziert werden und alles Weitere unter Haushaltsvorbehalt gestellt. Abschlagszahlungen sind in den Förderrichtlinien in aller Regel nicht vorgesehen. Damit stünden etliche Projekte vor dem Aus.

Abschließend noch einmal Kathrin Vitzthum: „Wir erwarten von der CDU, dass sie zu einer konstruktiven Oppositionsarbeit zurückkehrt. Bildung, Demokratie und Toleranz gehören zusammen und sind in einer Zeit zunehmend gesellschaftlicher Spaltung notwendiger denn je. Investitionen in die gesellschaftliche Zukunft dieses Landes dürfen nicht blockiert werden.“
Autor: red

Kommentare
Psychoanalytiker
07.12.2022, 10.28 Uhr
Hat Thüringen ...
... nicht im Landtag beschlossen, dass nicht mehr "gegendert" werden darf ?

Beschlüsse sind offenbar nichts wert, zumindest wenn es in diesem Artikel um "Lehramtsanwärter:innen" und "Seiteneinsteiger:innen" geht.

"Armes" Deutschland, in dem demokratisch entstandene Beschlüsse von Entscheidungsträgern offenbar NICHTS mehr wert sind.

Anmerkung techn. support:
Der Beschluss gilt für Dokumente der Thüringer Landesregierung.

Anm. d. Red.: Da ist beim redigieren etwas durchgerutscht, wir haben das korrigiert
politicallyincorrect
07.12.2022, 11.37 Uhr
Zitate zu verändern ist...
...jetzt aber auch nicht gerade demokratisch.
So, wie ich euch nicht vorschreiben kann zu gendersensibler Sprache zu greifen, könnt Ihr sie anderen Menschen nicht verbieten. Das gilt eigentlich auch für Kommentare.
Entweder Ihr veröffentlicht Zitate, wie sie sind oder Ihr lasst es. Redigieren bei Texten mag, wenn auch unseriös, gehen, aber eben keine Zitate. Dann sind es nämlich keine mehr!

pi
Trüffelschokolade
07.12.2022, 12.14 Uhr
Journalistisch unsauber
DIe Verfälschung von Zitaten macht deutlich, dass hier nicht ordentlich gearbeitet wird.

Wer jemals journalistisch oder wissenschaftlich gearbeitet hat, weiß, wie wichtig es ist, Zitate korrekt zu übertragen und nicht darin herumzupfuschen.

Im Grunde macht die NNZ-Redaktion hier nur (zum wiederholten Male) deutlich, wie wenig ihnen an Freiheit liegt. Hier geht es knallhart um Zensur.
____
Anm. d. Red.: Redaktionelle Änderungen sind absolut üblich solange sie den Sinn nicht entstellen, die nnz gendert in der Regel nicht, daher redigieren wir Pressetexte entsprechend.
Hier von „Zensur“ zu sprechen ist mindestens „sportlich“.
Psychoanalytiker
07.12.2022, 12.31 Uhr
@ politicallyincorrect ...
... und Bücher, bzw. Literatur "gendergerecht" zu verunstalten oder alt bekannte Worte aus opportunistischen Gründen umzuschreiben ist ein Angriff auf unser Kulturgut "Deutsche Sprache".

Haben Sie sich auch aufgeregt und beschwert, als z.B. die Erben Astrid Lindgreens es gestatteten, dass aus dem "Negerkönig" ein "Südseekönig" oder aus der "Negersprache" die "Taka-Tuka-Sprache" wurde und diese Bücher einfach vom Verlag umgeschrieben wurden? Ob Astrid Lindgreen dies so wollte, werden wir nicht mehr erfahren, ich hätte als "Erbe" jedenfalls nicht zugestimmt, weil auch dies ein Angriff auf Literatur ist.

Und ich möchte auch nicht, dass unsere Sprache in der Schule, in Hochschulen und Unis, derart verunstaltet wird. Und in Romanen, die durchgängig "gegendert" werden, leidet nicht nur die Lesbarkeit, sondern es ist einfach "doof".

Und wenn dieser Artikel "Bildung" einschließlich Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung, Qualifizierung von Seiteneinsteigern u.s.w. behandelt, sollte schon darauf eingewirkt werden, dass unsere Deutsche Sprach weder "verhunzt", noch Männer als "Kund", "Kolleg" oder "Ärzt" bezeichnet und somit beleidigt werden.

Und wer ein klein wenig in der Schule aufgepasst hat weiß, dass "gendern" nicht das erreicht, was erreicht werden soll. Wäre ich "divers", würde es mir z.B. nicht gefallen, als "Sternchen", "Unterstrich" oder "Doppelpunkt" gekennzeichnet zu werden.

Also: Alles richtig gemacht, liebe Redaktion ... .
Harzfan
07.12.2022, 13.00 Uhr
Danke für das Korrigieren, liebe nnz
Alles andere tut meinen Augen nämlich weh!
politicallyincorrect
07.12.2022, 13.02 Uhr
Ja, kein Chat,
aber da muss ich trotzdem kurz auf Psychoanalytiker eingehen.
Astrid Lindgren lebt nicht mehr und die rechtliche Nachfolgegeneration hat diesem zugestimmt. Also habe ich mich dem zu beugen. Ich muss ja Astrid Lindgren nicht mehr lesen, wenn es mir nicht passt.
Hier wird in Texten rumgewerkelt ohne dies mit den verfassenden Personen abzusprechen. Es ist nicht mehr der Text, der es ursprünglich war und bringt dabei noch grammatikalische Fehler in den Text (siehe Beitrag).
Desweiteren sollte am Ende sowieso eher eine genderneutrale als gendersensible Sprache stehen. Man muss nämlich nicht z.B. "Student*innen" schreiben, man könnte vielleicht auch "Studierende" schreiben. Das verhunzt weder das Bild noch die Sprache. Zumal der Text oben ursprünglich von der Gewerkschaft der Lehrkräfte kommt.

Bezug zum Artikel:

Die Kürzungen der CDU fallen auch allen Kindern derer auf die Füße, die CDU und AfD wählen. Aber verbaut ruhig Euren Kindern die Zukunft mit eurer irrationalen Angst vor Veränderung und den Folgen des Lehrkräftemangels.
pi
Trüffelschokolade
07.12.2022, 13.34 Uhr
Sinnentstellung, Verbotskultur, Sprachhistorie
Das ist keine redaktionelle Änderung, sondern eine Sinnentstellung. Mit einer bestimmten Schreibweise will die GEW auch etwas bestimmtes ausdrücken. Die Veränderung verfälscht das Zitat und es drückt nicht mehr das aus, was dezidiert ausgedrückt werden sollte.

Die Veränderung erfolgt aus ideologischen Gründen. Das ist kein Journalismus.
Was die NNZ an der Stelle hier betreibt ist ideologischer Aktivismus, ist Sprachpolizei und Verbotskultur. Statt journalistischer Integrität.


Apropos vermeintliche Verhunzung und alles: Studierende, was häufig als Beispiel für vermeintliche Verhunzung an Hochschulen genommen wird, ist mitnichten ein neuartiges Wort. Sondern bereits seit Jahrhunderten zum Teil gebräuchlich. Siehe beispielsweise die "Satzung für die Studierenden an den Hochschulen des Königreichs Bayern". Oder an Schreiben von Johann Gottlieb Fichte, der Einigen ein Begriff sein könnte. Damals als Rektor der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin schrieb er Anfang des 19.Jahrhunderts von "Verwilderung unter unsern Studierenden".
Allgemein ist, und das wird hier auch immer wieder deutlich, die sprachhistorische Bildung eher schlecht. Wer weiß zum Beispiel schon, dass das vielgerühmte (und wie wir aus Forschung wissen eben nicht so wie gehofft funktionierende generische Maskulinum) in deutschen Rechtstexten erst seit einem bestimmten Zeitpunkt im 20. Jahrhundert weitgehend "generisch" verstanden wurde und eher eine Sache der absoluten Neuzeit darstellt?
Bei alten Rechtsfällen wird das zum Teil auch gut deutlich. So wurden einer Klägerin in der Schweiz vor langer Zeit verwehrt gleiche Rechte verwehrt, weil die Bundesverfassung "Alle Schweizer sind vor dem Gesetze gleich" eben nur Männer meine - Frauen seien keine "Bürger".

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Anm. d. Red.: "Die Veränderung erfolgt aus ideologischen Gründen. Das ist kein Journalismus." Nein, die unausgegorenen Sprachveränderungen erfolgen aus ideologischen Gründen und sind von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung nicht gewünscht. Wir werden weiter in der normalen, vom Duden abgesegneten Sprache schreiben. Wenn Ihnen das nicht gefällt, tut es uns Leid.
politicallyincorrect
07.12.2022, 14.51 Uhr
Ihr könnt doch schreiben...
...wie ihr wollt, aber das Ändern von Texten Dritter ist eben dann doch Zensur. Es ist nicht euer Text. Also, wenn Ihr eure eigenen Texte schreibt, dann gendert eben nicht, wenn es euch so weh tut, aber lasst den anderen die Freiheit Ihre Texte zu gendern. Und vor allem, wenn Ihr fremde Texte veröffentlicht und dabei nicht aufs Original verlinkt, lasst die Texte wie sie sind! Alles andere ist ideologische Einflussnahme, was Ihr den ÖRR immer vorwerft!

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Anm.d. Red.: Zensur ist Verändern von Inhalten. Gendern hat keinen Inhalt und keinen Sinn außer Sprachverhunzung. Das generische Maskulinum wird hier weiter angewendet. Danke, dass Sie sich so viele Gedanken darüber machen, was wir tun und lassen sollen.
diskobolos
07.12.2022, 16.11 Uhr
Ein Vorschlag,
den ich schon lange machen wollte: Wenn die Redaktion eine Anmerkung macht, sollte die Möglichkeit für Daumen-runter oder -hoch VOR der Anmerkung stehen. Man weiß sonst nicht, ob sich die Zahlen auf den eigentlichen Kommentar oder die redaktionelle Anmerkung bezieht.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass man Zitate wirklich so stehen lassen sollte, wie sie gemacht wurden. Also vielleicht beim nächsten Mal . . .
Trüffelschokolade
07.12.2022, 16.19 Uhr
Dudenempfehlungen für "geschlechtergerechten Sprachgebrauch"
Es hat einen Inhalt. Der sogar eine Denkleistung und bewusste Entscheidung voraussetzt. Und damit mehr Inhalt und Gedanke dahinter hat, als ein Großteil anderer alltäglicher Sprache.
Damit ist dies auch eindeutig ein Eingriff in den Inhalt. Und damit Zensur nach der NNZ-eigenen Definition.

Gleichzeitig widerspricht sich die NNZ-Redaktion an anderer Stelle selbst. Der Duden sieht nämlich selbst eine ganze Reihe von Möglichkeiten "geschlechtergerechten Sprachgebrauchs" vor, wie es der Duden nennt. Ganz offiziell. Und gibt sogar noch Empfehlungen, wie man es denn machen könne, wenn man wollte.

Zudem ist die Redaktion inkonsistent: in anderen Meldungen, die auf NNZ-Online veröffentlicht werden, inklusive dieser Woche erst, finden sich Schreibweisen, die nicht dem Duden entsprechen. Diese wurden allerdings nicht korrigiert.

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Anm. d. Red.: Den letzten Absatz betreffend: das ist schlecht. Bitte machen Sie uns zukünftig darauf aufmerksam, wenn wir es versäumen, die geänderte Sprache zu korrigieren. Danke!
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
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