eic kyf msh nnz uhz tv nt
Sa, 07:39 Uhr
28.01.2023
Verbraucherzentrale Thüringen erklärt:

Woran man Grillen & Co. in Lebensmitteln erkennt

Für viele Menschen ist es eher ein Ekel- als ein Genussfaktor: Insekten auf dem Teller. Nach Mehlwürmern, Heuschrecken und der Hausgrille dürfen nun auch Buffalowürmer und entfettetes Grillenpulver in Lebensmitteln verarbeitet werden...

Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, was für die Krabbeltiere als Nahrung spricht und wie sie gekennzeichnet werden müssen.

Anzeige symplr
Weltweit gibt es etwa 2000 essbare Insektenarten. Während sie in anderen Ländern selbstverständlich auf dem Speiseplan stehen, wird ihnen hierzulande meist mit Ekel und Ablehnung begegnet. In der Europäischen Union dürfen bereits seit 2021 Mehlwürmer und Wanderheuschrecken in Lebensmitteln verwendet werden, seit Anfang 2022 auch die Hausgrille.

„Ende Januar 2023 kommen lediglich der Buffalowurm und die Hausgrillen in entfetteter Pulverform hinzu“, erklärt Luise Hoffmann, Referatsleiterin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Thüringen. In der EU gelten Insekten als neuartige Lebensmittel. Das heißt: Bevor sie in den Handel gelangen, müssen sie gesundheitlich bewertet und von der EU-Kommission zugelassen werden. „Je nach Insekt erfolgt die Zulassung nur für festgelegte Lebensmittelgruppen, zum Beispiel für Müsliriegel, Kekse oder Schokoladenerzeugnisse“, so die Expertin.

Speise-Insekten werden in speziellen Zuchtanlagen gehalten. „Vom Verzehr selbstgesammelter Insekten oder solchen aus Zoo-Fachgeschäften raten wir aufgrund fehlender hygienischer Sicherheit ab“, sagt Hoffmann.

Keine Angst vor bösen Überraschungen
Wie alle anderen Zutaten auch sind Insekten in Lebensmitteln kennzeichnungspflichtig: Sie müssen in der Zutatenliste aufgeführt werden. Dort steht dann beispielsweise der Artname und die Form der Verarbeitung, also etwa „teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)“.

„Wir gehen davon aus, dass derartige Lebensmittel auffällig beworben werden, um interessierte Verbrauchergruppen anzusprechen. Bisher sind Insekten ein vergleichsweise teurer Rohstoff und insektenhaltige Lebensmittel werden deshalb nur in kleinem Umfang angeboten“, so Hoffmann.

Allergiker sollten vorsichtig sein
Vorsicht ist für Personen mit einer bestehenden Allergie auf Schalen- und Krustentiere oder Hausstaubmilben geboten. „Hier können bei betroffenen Menschen allergische Reaktionen beim Verzehr von Insekten auftreten. Entsprechende Hinweise sind auf der Verpackung der Produkte verpflichtend“, sagt Hoffmann. Dies gilt jedoch nicht für einige Insekten, die sich aufgrund von Übergangsregelungen aktuell ohne Zulassung auf dem Markt befinden dürfen.

Was für die Krabbeltiere spricht
Der Verzehr insektenhaltiger Lebensmittel trägt nicht zum ökologisch bedenklichen Artensterben bei. „Insekten können als Lebensmittel sogar künftig einen Beitrag zur Nahrungssicherheit und zum Umweltschutz leisten“, erklärt die Expertin.

Insekten punkten mit einer deutlich besseren Umweltbilanz als andere Fleischprodukte. Sie benötigen weniger Futtermittel und Wasser als zum Beispiel Rinder oder Schweine, zudem verursachen sie weniger Treibhausgase. Gleichzeitig liefern sie wichtige Eiweiße, ungesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe.
Autor: red

Kommentare
grobschmied56
28.01.2023, 19.52 Uhr
So'n Zeugs sollte mit ähnlichen Ekelbildern ...
... gekennzeichnet werden, wie man sie auf Tabakerzeugnissen vorschreibt!
Unseren Bauern bei Haltung von Kühen, Schweinen oder Geflügel das Leben schwer machen, aber geschreddertes Ungeziefer in den Nudelteig schummeln!
Das ist EU wie sie leibt und lebt!
Pfui Spinne!
(Entschuldige bitte, Arachne, Du warst eigentlich nicht gemeint!)
Peter Lustig
28.01.2023, 22.02 Uhr
Der will allen vorschreiben, was sie essen sollen...
Seine "Ekel-Bilder" darf er gern behalten. Der Artikel beschreibt ja nur, was man essen kann und was in anderen Ländern gegessen wird. Niemand muss das essen. Auch in anderen Ländern gibt es Verwunderung darüber, was wir essen. Zum Beispiel Rohes Fleisch, Flecke, Hirn, Kuddeln .... Wurst allgemein (Niemand weiss, was drin ist!)

Aber hier gibt es gleich wieder einen, der andere wegen ihrer Essgewohnheiten als minderwertige oder zumindest seltsame Menschen darstellen möchte. Das ist eben der Nachteil, wenn man aus dem Nest nicht heraus kommt. Dann erscheint jede andere Lebensweise als verachtungswürdiges Teufelswerk, was mit "Ekel Bildern" allen vermiest werden muss. Eine kleine, aber übersichtliche Welt.
Quallensammler
28.01.2023, 22.25 Uhr
Schön, dass die Insektenanreicherung im Essen
deklariert werden muss. Ist mehr, als bei konventionell erzeugtem fleischähnlichen (im Ausland aufbereitetem) Schlachtgut auf dem Etikett steht. Krasse Käfighaltung, Spaltböden mit nach ... stinkenden Ställen und nächtens in der Kante schwarz verteilten Güllemassen, Tiere ohne Ahnung, wie das Leben außerhalb der engen, verdreckten und mit "mastfördernden" Substanzen gepfropften Fressstrecken aussieht. Ob man in Mitteleuropa Insekten im Essen mag, oder wünschenswert findet, ist wohl eher eine Luxusfrage. Die Ressource Insekt zu nutzen, ist wegen der Wertstoffe im Tier und der günstig und sogar bio machbaren Aufzucht clever - ob sich die Verbraucher damit anfreunden, eine andere Sache. Zudem die Vermarktung teurer sein dürfte, als der letzte Dreck vom Qualschwein. Kauflust geht halt immer noch eher über den Preis, als über die Wertigkeit...
Kobold2
29.01.2023, 10.39 Uhr
nicht ärgern, Nafo
Fehlinterpretationen und das übliche Gemecker bei derartigen Themen, kommen pünktlicher, als die Bahn.
Das antibiotikaversetzte Billigschnitzel, das halbe Huhn( also das, was nach der Zubereitung nur noch halb so groß ist) und die tropensicheren Wurst und Käseverpackungen mit utopischen Mindesthaltbarkeitsdaten möchte man nicht mehr missen. Aber der Wurm im Apfel geht manchmal.
diskobolos
29.01.2023, 11.27 Uhr
Grillen, Käfer und Würmer?
Wer es essen möchte, von mir aus. Solange es auf der Packung steht, okay. Einen nennenswerten Anteil an unserer Enährung wird es so schnell nicht erreichen.

Ich selbst, esse nicht einmal s. g. "Meeresfrüchte" . Das Schlürfen von rohen Austern mitsamt allen inneren Organen mag ich mir gar nicht Vorstellen. Unter Feinschmeckern in gewissen Kreisen gilt das aber als Hochgenuss. Die Geschmäcker sind halt verschieden und andere Länder - andere Sitten. Unseren "Harzer Käse" empfinden manche Ausländer auch als ekelhaft.
Schäfer
29.01.2023, 19.29 Uhr
Was der Bauer...
Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht- wenn der Städter wüsst was er frisst, würde er umgehend Bauer! Das sagt ein guter Bekannter von mir öfters. Hat er nicht recht? Es geht gar nicht darum, irgend jemandem vorschreiben zu wollen was er zu essen hat und was nicht. Durch diese Geschichte hat Otto Normal doch erst erfahren, das er schon lange Insekten vertilgt! Und das geht nicht!
bleibtmalfeinineurer
29.01.2023, 22.37 Uhr
ich habe für mich irgendwann entschieden...
...dass ich nix essen möchte, was im Leben mehr als 4 Beine oder ggf. Flossen (ja ein normaler Fisch hat mehr) hatte...

Was das Thema Meeresfrüchte angeht: ein gegrillter Hummer ist schon ein Leckerbissen. Eine Auster, naja man tut Zitrone und Pfeffer dazu...dann schmeckts halt nach Zitrone und Pfeffer und dem Salz des Meerwassers .... ich mag die schleimigen Scheißerchen jedenfalls nicht. Genauso muss kein Mensch Schnecken essen...

aber: Diese Entscheidung (max. 4 Beine) konnte ich nur treffen, weil ich die Alternativen kannte.

Insekten (habe selber nie probiert) gibt es im fernen Osten gegrillt, kandiert und in sonstigen Zubereitungsformen an jeder Straßenecke. Also, nur weil wir es hier nicht kennen, sollten wir es nicht einfach so ablehnen...zumal Milliarden Menschen damit seit Generationen kein Problem haben.

Alles ist im Fluss, alles entwickelt sich, man muss nur offen den Dingen gegenüber stehen und nicht alles bereits aus vorgefertigten Meinungen heraus ablehnen...

Die Welt ist bunt und vielfältig. Wer sich nicht darauf einlässt verweigert sich sehr vielen Erfahrungen, an die er sich erinnern kann, wenn er so alt ist, dass es nichts anderes mehr gibt - als eben die Erinnerungen.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr