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Mo, 17:15 Uhr
30.01.2023
Thüringer Philologenverband fordert:

Lehrkräfte brauchen Entlastung und Hilfe

„Wer gegen Lehrermangel und Unterrichtsausfall Maßnahmen ergreift, die den Druck auf die Lehrkräfte weiter erhöhen, wird die Situation an den Schulen verschlimmern!“ so Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes...

„Wir Lehrkräfte benötigen Maßnahmen, die unsere Arbeitsbelastung reduzieren, uns bei unserer Arbeit unterstützen und den Arbeitsplatz Schule wieder attraktiver machen.“ so Heike Schimke weiter.

Eine Erhöhung der Pflichtstundenzahl und der Klassengrößen steigert die Arbeitsbelastung weiter. Das Herauszögern des Eintritts in den Ruhestand sowie die Abschaffung von Altersabminderungen führt zu einer weiteren Belastung der Lehrergeneration, die in Thüringen nach der Wende mit viel Herzblut die Schullandschaft aufgebaut hat; die kompensiert hat, dass 20 Jahre lang kaum Einstellungen vorgenommen worden sind und nun die Schule am Laufen hält, weil die jüngeren Kolleginnen und Kollegen Kinder bekommen und aus familiären Gründen in Teilzeit arbeiten.

Die von der wissenschaftlichen Kommission der KMK vorgeschlagenen oben genannten Maßnahmen können nur zu einer Erhöhung der Zahl der Erkrankungen führen. Dagegen helfen auch die vorgeschlagenen Gesundheits-förderungsmaßnahmen nicht, weil sie im Gesamtkontext lediglich die Verhaltensprävention und nicht die Verhältnisprävention im Blick haben und die hohe Gesamtbelastung der Lehrkräfte nicht senken.

Der Thüringer Philologenverband fordert deshalb:
  • eine kritische Prüfung und Reduktion der Aufgaben (Verwaltungs-, Organisations- und andere unterrichtsferne Tätigkeiten) von Lehrkräften und Schulleitungen, um die Arbeitsbelastung zu senken - durch Verlagerung auf Hilfskräfte oder Personen außerhalb der Schule oder Abschaffung einzelner Aufgaben;
  • Einstellung von Unterstützungspersonal bei der Arbeit mit Schülern und Eltern, um den hohen Betreuungs- und Beratungsaufwand bewältigen zu können (multiprofessionelle Teams);
  • kritische Prüfung der Instrumente von Schulen zur Bewältigung von Motivations- und Disziplinproblemen bei Schülern sowie bei Schulabsenz – Aufbau eines niederschwelligen temporären Betreuungs- und Beschulungsangebots außerhalb der regulären Lerngruppen;
  • Unterstützungsmaßnahmen für Schulen zur Bewältigung der Anforderungen von Migration und Inklusion und/oder Entwicklung von anderen Organisationsformen für diese Aufgaben an den Schulen oder außerhalb dieser;
  • Schließung von personalintensiven „Zwergschulen“ in allen Schularten;
  • Förderung sinnvoller Kooperationen von Schulen bei der Absicherung von Wahlangeboten vor Ort;
  • weiterer schneller Ausbau der digitalen Grundausstattung von Schulen sowie Bereitstellung von unterstützender Lernsoftware für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte für notwendige Selbstlernzeiten;
  • intensive Erstbegleitung und sachgerechte Qualifikation von Seiteneinsteigern an Schulen um Kündigungen durch Überlastung zu vermeiden;
  • Unterstützung der Schulen durch lokale Firmen und Bildung von Zentren bei der Absicherung von Praxisunterricht z.B. für Regelschüler

Eine der größten Herausforderungen wird sein, diejenigen Lehrkräfte, die sich bereits im Dienst befinden und noch längere Zeit im Arbeitsleben stehen werden, im Beruf zu halten.

Es darf nicht zum Verlust der Babyboomer noch der Verlust von jüngeren Lehrkräften hinzukommen, die die Schulen verlassen, weil die Arbeitsumstände nicht mehr erträglich sind oder weil die Industrie deutlich bessere Bedingungen bietet.
Deshalb ist z.B. auch die Erhöhung der Attraktivität der Lehrerlaufbahn durch Aufstiegschancen in Form von Funktionsstellen auch in Thüringen dringend erforderlich.

Fakt ist:
Alle Maßnahmen zur Behebung des Lehrermangels werden Zeit und viel Geld kosten.
Die Versäumnisse vieler Jahre kann man nicht in wenigen Jahren komplett aufarbeiten…
Da hilft auch keine Wissenschaft.
Heike Schimke, Landesvorsitzende
Thüringer Philologenverband, Gewerkschaft der Thüringer Gymnasiallehrerinnen und-lehrer
Autor: red

Kommentare
Nordhäuser
30.01.2023, 19.20 Uhr
Lehrkräfte
Die Lehrkräfte fordern also.
Ich bin ja dafür das es erst einmal Lehrkräfte gibt. Bis jetzt gibt es an den Schulen nur Personal was stur und steif Kopien verteilt, da man nicht mehr in der Lage ist etwas an die Tafeln zu schreiben. Ich sehe auch nur noch Personal welches den Stoff irgendwie runter rattert und die Kinder die nicht mitkommen haben halt Pech. Dann gibt es halt Hausaufgaben ohne Ende, da das Personal nicht in der Lage war den Unterricht ordentlich zu planen und zu nutzen.
Also erstmal Lehrkraft werden bevor ich mich so nennen kann.
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