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Do, 21:25 Uhr
02.02.2023
Gefragt

Nachfrage nach Wertholz ungebrochen

Auf der 32. Wertholzversteigerung der ThüringenForst-AöR wurden 1640 Festmeter Laub- und Nadelhölzer auch der Premium-klasse angeboten – und kraftvoll nachgefragt. Der teuerste Stamm kam aus dem Landkreis Nordhausen...

Douglasien-Wertholz auf der ThüringenForst-Submission 2023 in Erfurt-Egstedt (Foto: ThüringenForst) Douglasien-Wertholz auf der ThüringenForst-Submission 2023 in Erfurt-Egstedt (Foto: ThüringenForst)
Mehrere Dutzend Versteigerungen von qualitativ hochwertigen Baumhölzern werden jährlich in Deutschland durchgeführt, eine davon im Freistaat. In diesem Jahr sind 1.640 Festmeter (Vorjahr: 977 Festmeter) Edelhölzer von Wald-besitzenden aus Thüringen wie auch Sachsen-Anhalt auf dem Submissionsplatz bei Erfurt zu finden.

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Interessierte dürfen unter 17 verschiedenen Baumarten auswählen, Angebotsschwerpunkt ist Eichenholz mit allein 1122 Festmeter. Derartige Premiumstämme locken wertholzverarbeitende Käufer nicht nur aus Thüringen, sondern aus ganz Deutschland und sogar Europa an. „Mit der Holzsubmission zeigt die Forstwirtschaft eindrucksvoll, welche Leistung sie vollbringt. Die Submission spiegelt nicht nur die Lage auf dem Holzmarkt, sie ist vor allem für die Waldbesitzenden Grundlage für künftige Investitionen“, sagte Thüringens Forstministerin Susanna Karawanskij.

„Jeder verkaufte Festmeter Holz fließt in regionale Wertschöpfungsketten und stärkt damit nicht nur die Forstwirtschaft und das holzverarbeitende Gewerbe und Industrie, sondern auch die Region, aus der es stammt. Mit dem Verkauf des Holzes wird zudem der Waldumbau, den die veränderten klimatischen Bedingungen zunehmend erfordern, weiter vorangetrieben. Um unseren Wald als CO2-Speicher zu erhalten und ihn so zu gestalten, dass er dieser Aufgabe auch noch in den nächsten Jahrzehnten gerecht werden kann, benötigen wir die entsprechen-den Finanzmittel“.

Nur rund 0,1 % des Gesamteinschlags erfüllt den sehr hohen Qualitätsanspruch
„Unter Wertholz versteht man Holz von besonders schönem Wuchs, mit möglichst geradem, astfreiem Stamm, weitestgehend ohne Holzfehler und mit außerordentlicher Dimension. Selbstverständlich spielen auch Baumart, Farbe und Jahrringaufbau eine große Rolle“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Lediglich 0,1 % des Gesamteinschlages gelangen, ob der hohen Qualitätsansprüche, zur Wertholzversteigerung bei Erfurt. Die häufigste Verwendung für diese edlen Hölzer stellt das Furnier dar: Ein wenige Millimeter dünnes „Holzblatt“, dass aus einem Wertholzstamm gesägt, gemessert oder geschält wird.

Entsprechend exklusiv ist der Einsatz im Möbel-, Automobil- oder Schiffsbau. Mag die notwendige Verwendung hochwertiger Hölzer bei der Furnierherstellung noch offensichtlich sein, überrascht manch andere Verwendung: Holzfasshersteller etwa, insbesondere aus Frankreich, benötigen fehlerfreies Eichenholz zur Herstellung der gesuchten Weinbehältnisse.

Submissionen erzielen höhere Verkaufspreise
Aber nicht nur die Holzverwendung als solche, auch das Verkaufsverfahren selbst führt zu Umsatzsteige-rungen. Die Holzversteigerung von ThüringenForst ist als sogenannte Submission organisiert: Interessierte geben ausschließlich schriftliche Gebote ab. Die hohe Nachfrage bei knappem Angebot sorgt dafür, dass nicht selten Höchstpreise gezahlt werden, um veritable Stämme zu ergattern, bevor diese womöglich dem Marktkonkurrenten zufallen. Dabei kann ein einzelner Baumstamm durchaus einmal den Wert eines fabrikneuen Kleinwagens erreichen. Der teuerste Stamm kam auf stolze 5.100 Euro und stammt aus einem Privatwald bei Bleicherode.

Im Regelfall erzielt auf Submissionen verkauftes hochwertiges Holz höhere Preise als im Freihandverkauf an der Waldstraße. Für Waldbesitzende sind Holzversteigerungen, egal ob als mündliche Auktion oder schriftliche Submission, eine gute Gelegenheit, ihren Umsatz im Holzverkauf zu steigern – Premiumstämme im eigenen Wald vorausgesetzt. Ebenso erfolgt hier zu Jahresbeginn ein erster „Markttest“, der aufzeigt, welche (Mode-) Baumarten im Hochpreissegment seitens der Käufer bevorzugt werden. Nicht zuletzt ergeben sich umsatzstarke Folgegeschäfte für Verkäufer wie Käufer.

Den Waldbesitzenden stehen, als Folge des fortschreitenden Klimawandels, in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen ins Haus: Für Wiederbewaldung und Waldumbau hin zu klimastabilen Mischwäldern. Und nicht wenige Waldbesitzer verfahren hierbei nach dem Motto: „Jeder Euro aus dem Wald zurück in den Wald“. Eine gute Strategie für den Wald, die Gesellschaft und die Enkel und Urenkel. Die Wertholzsubmission hilft, dieses Vorgehen zu unterstützen.
Autor: psg

Kommentare
Elge61
03.02.2023, 09.29 Uhr
Politikwirtschaft
Heute ist Holz viel zu teuer, als es im Wald stehen zu lassen - nach uns die Sintflut . . .
Aus dem Harz kommen im Minutentakt Holztransporter mit perfekten Stämmen (voller Rinde und sehr guten Schnittflächen) - die alten "weißen" Bäume bleiben stehen! Und das Geld daraus fließt garantiert ausschließlich in die Taschen von einigen Wenigen - nix mit Stärkung der Region!
Paulinchen
03.02.2023, 10.09 Uhr
Na wenn das mal kein....
... Erfolg ist, was unsere Ururgroßeltern für ein dickes Erbe hinterlassen haben.... Können das auch unsere Ururenkel mal über uns berichten?

Nur bleibt für mich die Frage offen, wohin werden diese edlen Hölzer verkauft, das Geld ist die eine Seite, aber welchen Nutzen haben WIR davon?
Kobold2
03.02.2023, 15.45 Uhr
Die regionale Wertschöpfungskette
Würde besser aussehen, wenn man das Holz nicht von litauischen oder polnischen Transportfirmen aus dem Wald fahren würde. Aber da hat man wohl Angst zu wenig zu verdienen.
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