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Sa, 09:50 Uhr
06.05.2023
ADAC Umfrage:

Hotline ärztlichen Bereitschaftsdienstes kaum bekannt

Nur knapp ein Drittel der Deutschen kennt die deutschlandweit einheitliche Telefonnummer 116117, über die im Krankheitsfall außerhalb der regulären Öffnungszeiten von Arztpraxen der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar ist...

Das zeigt eine aktuelle repräsentative Befragung des ADAC von 1.015 Personen in der Gesamtbevölkerung sowie von 2.000 Patienten, die im vergangenen Jahr eine der rund 800 Bereitschaftspraxen in Deutschland aufgesucht haben. Die verbreitete Unkenntnis der Telefonnummer führt unter anderem dazu, dass viele erkrankte Menschen Notaufnahmen von Kliniken aufsuchen, auch wenn kein medizinischer Notfall vorliegt.

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Noch schlechter sieht es bei der Bekanntheit der digitalen Angebote des Bereitschaftsdienstes aus: Die Webseite www.116117.de kennen nur neun Prozent, die 116117 App nur vier Prozent. Immerhin ist aber knapp die Hälfte der Anrufer der 116117 mit dem telefonischen Service zufrieden, bemängelt wird allerdings die teilweise zu lange Wartezeit in der Telefon-Hotline. Auch beim Besuch der Bereitschaftspraxen selbst wird vor allem die Wartezeit moniert. Im Schnitt müssen sich die Patienten dort 30 Minuten gedulden – zumindest für Menschen mit dringenden Problemen wie zum Beispiel hohem Fieber oder starken Schmerzen ist das sehr unangenehm. Elf Prozent warten sogar länger als eine Stunde. In puncto Erreichbarkeit schneiden die Bereitschaftspraxen gut ab: Im Schnitt beträgt der Weg der Besucher dorthin knapp zehn Kilometer, in ländlichen Gegenden sind es etwa 14 Kilometer – allerdings dauert die Anfahrt auf dem Land nicht länger als in der Stadt.

Eine bessere Steuerung der Patienten ist aus Sicht des ADAC unbedingt erforderlich. Selbst unter den Befragten, die 2022 eine ärztliche Bereitschaftspraxis aufgesucht haben, gibt ein knappes Viertel an, künftig den Gang in eine Notaufnahme zu erwägen, auch wenn es sich nicht um ein akutes oder gar lebensbedrohliches medizinisches Problem handelt.

Der ADAC empfiehlt, Patienten noch besser darüber zu informieren, wann im Krankheitsfall der ärztliche Bereitschaftsdienst und wann die Notaufnahme die richtige Anlaufstelle ist. Mittelfristig sollte eine Patientensteuerungsfunktion der 116117 und der Notrufnummer 112 über integrierte Leitstellen etabliert werden, um eine falsche Zuordnung aufgrund von Unwissenheit auszuschließen. Zudem gilt es, die telefonische Erreichbarkeit von Bereitschaftspraxen zu verbessern und die Wartezeiten zu verkürzen, um ein Ausweichen von Patienten in Notaufnahmen zu vermeiden.
Autor: red

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