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So, 05:18 Uhr
04.06.2023
Bad in Heldrungen wieder eröffnet

Endlich wieder schwimmen

Ein gutes Jahr hat es gedauert, nun war Zeit zum feiern: in Heldrungen wurde das Naturschwimmbad wieder auf Vordermann gebracht und nun wiedereröffnet...

„Vor über einem Jahr wurde die Keimzelle geschaffen, dann die Saat gelegt und innig gepflegt und nun stehen wir vor der Ernte unserer Arbeit“, so begann Roland Schröder, der Ortschaftsbürgermeister von Heldrungen, der mit Thomas Beyer und Volkmar Pötzschke die Gründung des „Fördervereins Naturschwimmbad Heldrungen“ initiierte, seine Einführungsrede zur Wiedereröffnung der Perle der Naturbäder im Kyffhäuserkreis. Eigentlich begann es schon nach der Saison 2020 mit einem Aufruf im Amtsblatt der Stadt An der Schmücke im Auftrag des Heimatvereins Schloss Heldrungen.

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Im Mai 2022 wurde dann der Förderverein gegründet, und alle 24 Mitglieder machten sich sofort an die Arbeit. Im Nov.22 waren es schon 60 Mitglieder, und es wurden 620 Arbeitsstunden geleistet, obwohl immer noch nicht klar war, ob das Bad überhaupt geöffnet werden darf. Alle Enthusiasten arbeiteten ehrenamtlich bis zum letzten Schweißtropfen, ohne zu wissen, ob es sich überhaupt lohnen wird. Hier war dann die Ausdauer des Vorstandes gefragt. Dank der Hartnäckigkeit der beiden Vorsitzenden Maik Balthasar und Stephan Schenk kam kein Stadtratsmitglied an dem Thema vorbei. Dies betonte vor allem die Bürgermeisterin der Stadt An der Schmücke Frau Silvana Schäffer.

„Nicht jede Stadt kann sich zwei Bäder leisten und deshalb war es auch ein zähes Ringen, bis wir die Zielgerade erreichten.“ „Vor allem“, so betonte die Bürgermeisterin weiter, „… ist dies dem Engagement des Arbeiter- Samariter- Bundes Kreisverband Sömmerda zu verdanken, der die Betreiberverantwortung übernommen und damit erst diesen Tag ermöglicht hat.“ Auch Herr Christian Karl, Geschäftsführer des ASB Sömmerda, betonte in seinen Begrüßungsworten besonders das große Engagement des Vereins. „Eigentlich haben wir auf die Anfrage des Vereinsvorsitzenden nach der Übernahme eines weiteren Bades gleich mit einem „Nein“ geantwortet.

Das Naturschwimmbad in Heldrungen kann wieder genutzt werden (Foto: Peter Keßler)
Das Naturschwimmbad in Heldrungen kann wieder genutzt werden (Foto: Peter Keßler)
Das Naturschwimmbad in Heldrungen kann wieder genutzt werden (Foto: Peter Keßler)
Das Naturschwimmbad in Heldrungen kann wieder genutzt werden (Foto: Peter Keßler)
Das Naturschwimmbad in Heldrungen kann wieder genutzt werden (Foto: Peter Keßler)
Das Naturschwimmbad in Heldrungen kann wieder genutzt werden (Foto: Peter Keßler)
Das Naturschwimmbad in Heldrungen kann wieder genutzt werden (Foto: Peter Keßler)
Das Naturschwimmbad in Heldrungen kann wieder genutzt werden (Foto: Peter Keßler)


Mit dem Betrieb des Streitseebades in Kölleda und des Schwimmbades Buttstädt sind wir in diesem Bereich schon mehr als ausgelastet, aber irgendwie haben sie uns dann doch rum gekriegt. Und wenn man hier steht und dieses Kleinod sieht, kann man nur immer wieder „Ja“ sagen.“ Herr Karl freute sich besonders, dass der ASB Sömmerda mit der DLRG OG Kyffhäuser einen „guten Partner an der Seite zu haben“, der unkompliziert und sehr kurzfristig die gesamte Absicherung des diesjährigen Badebetriebes übernommen hat. Er dankte auch besonders dem Förderverein des Naturschwimmbades für die liebevolle und technisch einwandfreie Vorbereitung der gesamten Anlagen des Bades.

In den Worten des Vorsitzenden Maik Balthasar klang auch eine gehörige Portion Stolz auf die erbrachten Leistungen mit an. Seit dem 12.02.23 bis zum 01.06. wurden 35 Arbeitseinsätze im Bad durchgeführt.

Manchmal nur vier Mitglieder, aber mitunter auch bis zu 40 Mitglieder entfernten verwitterten Beton, glätteten Risse, betonierten Teile des Weges neu, renovierten die (gesponserten) Bänke, strichen Türen und Wände, setzten die Elektrik und die Wasserversorgung wieder in Gang, renovierten und richteten ein Sanitätszimmer entsprechend der gültigen Standards ein, pflegten die Grünanlagen und den Volleyballplatz und und und…
Diese Aufzählung könnte nie enden, denn insgesamt wurden so ca. 2400 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet. Wenn man diese Leistung mit dem Mindestlohn bezahlen müsste, wären es bald 30 000 €.
Herr Balthasar bedankte sich auch besonders bei den zahlreichen Sponsoren, die durch Material- oder Gerätespenden erst diese große Entwicklung des Naturbades - beginnend mit einer Bauruine bis hin zu dem Glanze wie in alten Tagen - ermöglichten.

Die letzte große Errungenschaft des Vereins ist der neue Pächter für den Kiosk, oder besser, den neuen Gestalter eines Gastrotempels, Herr Hartmann von der Kaiserpfalz Wolmirstedt. Als Betreiber der Schwimmbadgaststätte in Roßleben und des Eiskaffees Schütze in Bad Frankenhausen besitzt er die notwendigen Mittel und konzeptionelle Erfahrung in der Gastro- Branche. Diese Erfahrungen zeigten sich auch schon zur Eröffnung, die er kulinarisch und kulturell sehr professionell umrahmte.

Trotzdem ist natürlich noch nicht alles erreicht, denn es gilt, den Sprungturm, dass Highlight und Alleinstellungsmerkmal des Bades, bis zu den Sommerferien instand zu setzen, die Entschlammung im Herbst durchzuführen und das Nichtschwimmerbecken neu aufzubauen, so dass im nächsten Jahr wieder alle Bereiche vollständig nutzbar sind.

Maik Balthasar ließ es sich deshalb auch nicht nehmen, als kleines Zeichen seiner Anerkennung und als weitere Motivation, ein Fass Bier auszugeben, was natürlich von den sehr zahlreichen erwachsenen Besuchern mit besonders viel Beifall bedacht wurde. Für die Kinder gab es Spiel und Spaß sowie für jedes Kind eine Kugel Eis kostenlos.

Zum Abschluss wurde Roland Schröder noch einmal konkret und hob besonders das persönliche Engagement von Adelheid Laute, die mit über 80 Jahren bei jedem Arbeitseinsatz mitarbeitete, hervor, lobte ebenso Bea Rönnecke, Ariane Balthasar zusammen mit ihren Töchtern und Katja Nolle, die mit ihrem Optimismus alle ansteckte und sich besonders um das leibliche Wohl aller Arbeiterinnen und Arbeiter kümmerte.

Dann endlich ging es ins Wasser. Das offizielle Anbaden führten natürlich auch Maik Balthasar und Stephan Schenk an, gefolgt von Frau Schäffer, Sören Schobeß, dem Vorsitzenden der DLRG Kyffhäuser und Frau Karin Holzapfel, einer aktiven Mitgestalterin des neuen alten Bades.

Alles natürlich unter der Obhut und den wachsamen Augen von Schwimmmeister Fred Kästner, der nach über 35 Jahren als Leiter der Badeaufsicht in diesem Bad nun wieder gern zurückkehrt.

Er sprach dann auch das aus, was sich alle wünschten, einen unfallfreien Sommer mit zufriedenen Gesichtern der Gäste beim Gehen und einem Lächeln auf den Lippen aller Mitglieder, die mit erhobenem Haupt auf ihr Geschaffenes zurückblicken können.
Peter Keßler
Autor: red

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