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So, 13:03 Uhr
01.10.2023
DIW

Privathaushalte haben Heizenergiebedarf reduziert

Mit rasant gestiegenen Preisen für Erdgas und Heizöl haben die deutschen Privathaushalte im vergangenen Jahr deutlich weniger geheizt. Temperaturbereinigt wurden im Bundesdurchschnitt fünf Prozent weniger Heizenergie verbraucht...

Dies ist das Ergebnis des diesjährigen Wärmemonitors, den das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf Basis von Daten des Immobiliendienstleisters ista jährlich erstellt. Für den Bericht wurden die Heizenergieabrechnungen von bundesweit 150.000 Zwei- und Mehrfamilienhäusern mit rund einer Million Wohnungen ausgewertet.

Wärmemonitor 2022 (Foto: DIW Berlin) Wärmemonitor 2022 (Foto: DIW Berlin)


„Die Mehrkosten durch stark gestiegene Preise konnten die Haushalte nur dämpfen, indem sie weniger heizten“, konstatiert Studienautorin Merve Kücük aus der Abteilung Klimapolitik im DIW Berlin. „Ihre Ausgaben stiegen daher in den betrachteten Wohngebäuden nicht so stark wie die Preise, nämlich im Durchschnitt nur um 17 Prozent“.

Einsparungen am größten im Norden, geringster Verbrauch im Osten
Im Norden waren die Einsparungen sehr viel höher als im Süden; Spitzenreiter war Schleswig-Holstein mit 7,3 Prozent. In diesem Bundesland stiegen aber auch die Preise für Heizöl und Erdgas deutschlandweit mit 47 Prozent am stärksten. Ein niedrigerer Verbrauch korrespondiert aber nicht in jedem Fall auch mit starken Preissteigerungen. Im Saarland beispielsweise, wo die Preise im Mittel um 35 Prozent stiegen, wurden nur drei Prozent Heizenergie eingespart. In Baden-Württemberg wurde trotz Preissteigerungen von 27 Prozent am wenigsten eingespart, nämlich nur ein Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern hingegen, wo die Preise mit rund 17 Prozent am wenigsten stiegen, wurden trotzdem sechs Prozent Heizenergie weniger verbraucht.

Mecklenburg-Vorpommern ist auch das Land mit dem bundesweit niedrigsten Heizenergiebedarf. Trotz des recht unterschiedlichen Sparverhaltens ist der temperaturbereinigte Verbrauch in den ostdeutschen Ländern weiterhin mit 117 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche um einiges niedriger als in den westdeutschen mit 125 Kilowattstunden. Besonders viel verbrauchten die Haushalte in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland.

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„Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass bewusstes Heizen einen Unterschied macht. Mit Blick auf die startende Heizsaison und den immer noch hohen Erdgaspreisen ist dies wichtiger denn je“, sagt Hagen Lessing, CEO bei ista. „Beim Energiesparen kann die monatliche Verbrauchsinfo an die Mietenden helfen, die für Vermietende seit 2022 verpflichtend ist.“

Klimaziele knapp verfehlt
Parallel zu den Heizenergieeinsparungen gingen auch die Kohlendioxid(CO2)-Emissionen im vergangenen Jahr temperaturbereinigt um fünf Prozent zurück. Unbereinigt waren es durch den milden Winter sogar 15 Prozent. Dennoch wurden die Klimaziele knapp verfehlt: Trotz der Einsparungen wurden 112 Millionen Tonnen CO2 emittiert; das Klimaziel liegt bei 107 Millionen Tonnen CO2. „Die Sparanstrengungen der Verbraucher*innen haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Dieser Trend müsste sich aber weiter fortsetzen, um die Emissionen ausreichend zu reduzieren. Allerdings sind die Einsparpotenziale in vielen Fällen durch Verhaltensanpassungen ausgeschöpft“, erläutert DIW-Studienautorin Sophie M. Behr. „Ohne Investitionen in die Energieeffizienz, ob durch Gebäudesanierungen oder Heizungswechsel, werden wir die Klimaziele daher nicht erreichen können.“
Autor: red

Kommentare
Romikon
01.10.2023, 14.07 Uhr
....und die Kosten werden Ende 2023 (gewollt)nochmal richtig nach oben gehen
und warum?
Ich habe heute ein Video aus dem Landtag in Sachsen Anhalt gesehen.
Brandaktuell.
Da hat die AfD in einer Sitzung darauf aufmerksam gemacht ,dass 2024 ein Preishammer auf uns zukommt.
Einmal wird die CO2 Steuer zum Ende 2023(Dez) von 30€ auf 45€ (um 50Prozent ) erhöht.
Abgesehen vom Ende der abgesenkten Mehrwertsteuer bei Energie die wird nämlich wieder so hoch wie sie war und dann noch die LKW Maut (schon ab 3Tonnen Nutzlast)um 85 Prozent erhöht.
Wisst ihr was sowas bedeutet!? Wenn nicht na dann.....
Was 2024 kommt "ist der nächste Preishammer".
Was hier mit unseren Politdarstellern abläuft ist doch wohl nicht mehr zu fassen.
Kobold2
01.10.2023, 17.22 Uhr
Wisst ihr was sowas bedeutet!?
Ja, aber sie offensichtlich nicht. Einsicht ist da auch nicht zu erwarten.
Halssteckenbleib
01.10.2023, 22.07 Uhr
Privathaushalt U. Heizungsbedarf...
Hier ist Gewinnoptimierung vermutlich am Werk.Je teurer um so mehr Steuern.Kapitalismus halt.Hätte den doch bloß keiner gewollt...Ich kann's nicht halten.Mal schnell noch Heizkostenerstattung beantragen.Sowas soll es ja noch geben.....Schlimm schlimm alles nur noch
Echter-Nordhaeuser
01.10.2023, 22.32 Uhr
Klimaziele knapp verfehlt.....
Das geht mir zehn Meter an der Hose vorbei wenn es kalt wird wird die Heizung angemacht. Vielleicht spare ich noch an wärme nur das die ihre Klimaziele erreichen.
grobschmied56
02.10.2023, 02.51 Uhr
Die Bedeutung ist ganz einfach ...
... diese Ampel, in welcher die Grünen die anderen Darsteller meist nur herumschubsen, führt Krieg gegen das eigene Volk.

Verarmung.
Verdummung.
Verarsc...Pardon, Veralberung.

So sehen die bewährten Instrumente dieses Gruselkabinettes aus.
Wer noch widerspricht, wird von den neuen Blockwarten bei einer der neuen und hochbewährten 'Meldestellen' angeschwärzt.

Deutschland 2023.
Man kann sich, dank Kuscheldecke und Wintermantel auch bei 16 Grad Raumtemperatur ganz wohl fühlen und eine Dusche durch den Einsatz eines Waschlappens ersetzen.

Jawoll, ja.

Man kann auch, so man Außenministerin ist, statt eines maroden Regierungsflugzeuges einen gewöhnlichen Linienflug nach Australien nehmen.
Dann muß man nicht zweimal vergeblich Anlauf nehmen und jedesmal 80 Tonnen sauteures Kerosin in die Atmosphäre ablassen, nur weil an der Karre, die genau so dysfunktional ist, wie der ganze restliche Staatsapparat die Landeklappen nicht funzen...

Wer es mag, kann ja mal ausrechnen, wie lange ein Durchschnitts-Haushalt mit dem Äquivalent von 160 Tonnen Kerosin beheizt werden könnte.
emmerssen
02.10.2023, 10.13 Uhr
Thüringen hat am meisten gespart?
Ja vielleicht liegt es auch daran, das sich die Leute das Heizen gar nicht mehr so üppig leisten können. Thüringen ist ja im Bundesvergleich immer noch Billig Lohn Land. Da fragt sich der Mindestlohn Arbeiter dann schon wo er noch zurück drehen kann.
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