Fr, 14:38 Uhr
21.03.2025
NABU Thüringen
Steigende Risszahlen bei Weidetieren
Wegen der steigenden Risszahlen fordert der NABU Thüringen die Landesregierung auf ein Herdenschutzzentrum einzurichten. In Thüringen nehmen die Wolfsmeldungen zu und auch die Anzahl der Wolfsterritorien steigt...
Erkenntnisse aus etablierten Wolfsbundesländern zeigen, dass damit auch die durch Wölfe verursachten Übergriffe auf Nutztiere zunehmen können, wenn der Herdenschutz nicht rechtzeitig angepasst wird...
Zur Unterstützung der Weidetierhalter gab es in Thüringen schon einmal eine erfolgreich arbeitende Herdenschutzstelle. Angesichts der derzeitigen Situation fordert der NABU Thüringen jetzt dringend ein vergleichbares Herdenschutzzentrum wieder zu etablieren. Dies wünschen sich auch die Schäfer. Im Sinne einer transparenten und sachlichen Berichterstattung muss das Thüringer Umweltministerium außerdem die Rissdatenstatistik erweitern und aufzeigen, ob ein ordnungsgemäßer Herdenschutz bei einem sogenannten Schadereignis mit Nutztieren vorlag oder nicht.
Bislang zeigt die Statistik über Schadensereignisse mit Nutztieren in Thüringen für das Jahr 2025 nur die Anzahl der Übergriffe sowie die geschädigten Nutztiere und den Verursacher, aber nicht, ob der Herdenschutz ordnungsgemäß ausgeführt wurde. Für die öffentliche, die mediale sowie die fachliche Bewertung der Übergriffe ist dies aber ein unbedingt notwendiges Kriterium. Nur so kann die Sachlage auch realistisch eingeschätzt werden, sagt Silvester Tamás vom NABU Thüringen. Wir wissen, dass in den überwiegenden Fällen der Übergriffe nur der Grundschutz der Weidetiere gegeben war. Nicht selten ist dieser gar nicht oder nur mangelhaft vorhanden gewesen.
Laut NABU Thüringen können sich Weidetierhaltende nach der Förderrichtlinie Wolf/Luchs des Thüringer Umweltministeriums den Ausbau eines wirksamen Herdenschutzes bis zu 100 Prozent fördern lassen. Auch arbeitsmäßige Mehraufwendungen können dadurch abgedeckt werden. Da zu den Sorgen, die viele Weidetierhalter derzeit ohnehin schon haben, nun auch noch der Mehraufwand für den Schutz der Weidetiere vor dem Wolf als zusätzliche Belastung hinzukommt, gilt es nun, diese gezielt zu unterstützen. Unter anderem sehen wir hier die Etablierung eines Herdenschutzzentrums für Beratung, Schulung und Austausch als unerlässlich, so Tamás.
Die Mitarbeitenden des Herdenschutzzentrums können dann Weidetierhalter beim Aufbau eines wirksamen Herdenschutzes unterstützen.
Die vielfach diskutierte und von verschiedenen Interessensgruppen lobbyierte Jagd auf Wölfe oder den Abschuss einzelner Wölfe aus Herdenschutzgründen hält der NABU Thüringen für irreführend und zudem für rechtswidrig. Gerichte bestätigten mehrfach in verschiedenen Verfahren, dass der Wolf nach seinem Schutzstatus strengen Schutz genießt und nur in Ausnahmefällen entnommen werden darf. Wölfe dürfen aus der Natur nur dann entnommen werden, wenn alle anderen zumutbaren Mittel wie zum Beispiel wirksame Herdenschutzmaßnahmen ausgeschöpft wurden, Gefahr für Menschen besteht oder der wirtschaftliche Schaden ein zumutbares Maß übersteigt. Wobei letzteres für Thüringen nicht zutrifft, da Schäden ausgeglichen werden. Zudem gilt: Wenn der Herdenschutz unzureichend ist, können weiterhin andere Wölfe aber auch Hunde leichte Beute auf den Weiden machen.
Autor: emwErkenntnisse aus etablierten Wolfsbundesländern zeigen, dass damit auch die durch Wölfe verursachten Übergriffe auf Nutztiere zunehmen können, wenn der Herdenschutz nicht rechtzeitig angepasst wird...
Zur Unterstützung der Weidetierhalter gab es in Thüringen schon einmal eine erfolgreich arbeitende Herdenschutzstelle. Angesichts der derzeitigen Situation fordert der NABU Thüringen jetzt dringend ein vergleichbares Herdenschutzzentrum wieder zu etablieren. Dies wünschen sich auch die Schäfer. Im Sinne einer transparenten und sachlichen Berichterstattung muss das Thüringer Umweltministerium außerdem die Rissdatenstatistik erweitern und aufzeigen, ob ein ordnungsgemäßer Herdenschutz bei einem sogenannten Schadereignis mit Nutztieren vorlag oder nicht.
Bislang zeigt die Statistik über Schadensereignisse mit Nutztieren in Thüringen für das Jahr 2025 nur die Anzahl der Übergriffe sowie die geschädigten Nutztiere und den Verursacher, aber nicht, ob der Herdenschutz ordnungsgemäß ausgeführt wurde. Für die öffentliche, die mediale sowie die fachliche Bewertung der Übergriffe ist dies aber ein unbedingt notwendiges Kriterium. Nur so kann die Sachlage auch realistisch eingeschätzt werden, sagt Silvester Tamás vom NABU Thüringen. Wir wissen, dass in den überwiegenden Fällen der Übergriffe nur der Grundschutz der Weidetiere gegeben war. Nicht selten ist dieser gar nicht oder nur mangelhaft vorhanden gewesen.
Laut NABU Thüringen können sich Weidetierhaltende nach der Förderrichtlinie Wolf/Luchs des Thüringer Umweltministeriums den Ausbau eines wirksamen Herdenschutzes bis zu 100 Prozent fördern lassen. Auch arbeitsmäßige Mehraufwendungen können dadurch abgedeckt werden. Da zu den Sorgen, die viele Weidetierhalter derzeit ohnehin schon haben, nun auch noch der Mehraufwand für den Schutz der Weidetiere vor dem Wolf als zusätzliche Belastung hinzukommt, gilt es nun, diese gezielt zu unterstützen. Unter anderem sehen wir hier die Etablierung eines Herdenschutzzentrums für Beratung, Schulung und Austausch als unerlässlich, so Tamás.
Die Mitarbeitenden des Herdenschutzzentrums können dann Weidetierhalter beim Aufbau eines wirksamen Herdenschutzes unterstützen.
Die vielfach diskutierte und von verschiedenen Interessensgruppen lobbyierte Jagd auf Wölfe oder den Abschuss einzelner Wölfe aus Herdenschutzgründen hält der NABU Thüringen für irreführend und zudem für rechtswidrig. Gerichte bestätigten mehrfach in verschiedenen Verfahren, dass der Wolf nach seinem Schutzstatus strengen Schutz genießt und nur in Ausnahmefällen entnommen werden darf. Wölfe dürfen aus der Natur nur dann entnommen werden, wenn alle anderen zumutbaren Mittel wie zum Beispiel wirksame Herdenschutzmaßnahmen ausgeschöpft wurden, Gefahr für Menschen besteht oder der wirtschaftliche Schaden ein zumutbares Maß übersteigt. Wobei letzteres für Thüringen nicht zutrifft, da Schäden ausgeglichen werden. Zudem gilt: Wenn der Herdenschutz unzureichend ist, können weiterhin andere Wölfe aber auch Hunde leichte Beute auf den Weiden machen.