Der Frühling lässt sein blaues Band leise durch die Lüfte schweben. Für die Wanderer der Seniorengruppe des Hainleite-Wanderklubs steht der Monat März für den Frühlingsanfang. Entsprechend sind die Wanderungen thematisiert...



Die erste Wanderung im März führte uns vom REPO- Markt in Bad Frankenhausen über die Gipskuppe weiter zur Barbarossahöhle und zurück zum REPO. Brigitte Asche gab heute ihr Debüt als Wanderführerin. Zusammen mit Wanderfreundin Silvia Haltenhof besucht sie zurzeit einen Lehrgang zur Erlangung der Wanderführerlizenz.

Es sind 40 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde erschienen, die sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen wollten und auch das Wetter zeigte sich von seiner sonnigen Seite. Zunächst führte uns Brigitte etwa 2 km entlang der Alten Salzstraße.

Auf dieser Straße brachten die Frankenhäuser Händler das in der Umgebung gesiedete Salz in den Norden. In dieser Gegend wurden in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts unter Leitung von Professor Behm-Blancke von der Uni Jena archäologische Grabungen und Untersuchungen von vermeintlichen Kulthöhlen vorgenommen.

Dabei stieß man auf Funde aus verschieden Jahrtausenden, die ältesten sind mehr als 6000 Jahre alt, darunter auch menschliche Knochen, die auf Kannibalismus hinweisen. Auf der Köhlerwiese gab es dann eine Rast. Danach erklommen wir die Gipskuppe. Überall liegen hier weiß-graue Steine, die wenn die Sonne auf sie trifft, blinken wie Spiegel. Überall funkelt und glitzert es. Es ist Gips. Nun geht es wieder etwas hinab ins Tal und wir treffen auf einen schon bekannten Fluss, die Kleine Wipper. Am Ufer entlang laufen wir bis zur Barbarossahöhle. Nach einer weiteren Rast geht es wieder entlang der Kleinen Wipper zurück nach Bad Frankenhausen. Alle sind zufrieden mit Brigittes erster Wanderführung.

Unsere zweite Wanderung im Monat März führt uns um Otterstedt. Unser heutiger Wanderführer, Kaspar Paul, war viele Jahre in dieser Gegend in der Forstwirtschaft tätig. Er kennt hier jeden Weg, jeden Baum und jeden Stein. Zunächst führt er uns über das Brauhausviertel aus dem Ort in Richtung Westerengel / B4. Weiter geht es über Felder und Wiesen, hin zum Sumpfbach. Es sind deutliche Spuren der Bieber sichtbar. Schließlich erreichen wir die ehemalige Bachmühle. Hier machen wir unsere Mittagspause. Auf unserem Weg zurück nach Otterstedt kommen wir an der Hermannsquelle vorbei. Heute sind wir 10 km gewandert, haben einiges gesehen und auch das Wetter hat gepasst.

Unsere nächste Wanderung fand einen Tag vor dem kalendarischen Frühlingsanfang statt und führte uns nach Schernberg. Als wir uns vor dem dortigen Ratskeller versammelten und durchzählten, konnten wir es gar nicht glauben. Die Märzenbecher im Hotzenberg haben 55 Wanderinnen und Wanderer angelockt. Wer denkt, dass es jetzt einen steilen Berg zu erklimmen galt, sah sich getäuscht. Der Hotzenberg ist eher ein Waldstück als ein Berg. Im Inneren konnte man meinen in eine Märchenwelt getaucht zu sein, überall große Teppiche mit weißen Märzenbechern, alte Bäume, die sich im Wasser eines Sees spiegeln.

Auch der Bärlauch wuchs schon und verbreitete seinen typischen Geruch. Beinahe jeder nahmen ein kleines Bündel mit nach Hause. Überall wurden Rezepte besprochen. Da ging es um den einfachen Brotbelag, um Pesto, Bärlauchbutter und sogar Suppen kann man mit Bärlauch kochen. Für das Mittagessen war heute bestens gesorgt. Unsere Vereinsvorsitzende und heutige Wanderführerin, hatte mit dem Ratskellerwirt gesprochen und der hat zusammen mit seiner Frau alles gut vorbereitet. Als wir vom Hotzenberg zurückkamen, waren die Tische schon gedeckt und die Getränke wurden serviert. Der Wirt kannte auch schon unsere Essenswünsche. Es gab Schnitzel, Bratwurst und Lachsfilet. Alles hat gut geschmeckt und hatte ein gutes Preis- Leistungsverhältnis. Vielen Dank an das Team des Ratskellers in Schernberg. Alle fuhren satt und zufrieden wieder nach Hause.

Unsere letzte Wanderung im März führte uns nochmals nach Hachelbich. Diesmal war es der Bärlauch, der uns dorthin zog. Vom Friedhof in Berka ging es zunächst auf der West- und Südseite um den Filsberg. Hier waren Kuhschellen zu sehen. Dann stießen wir unterhalb des Marienbrunnens auf den gesuchten Bärlauch. Nach einer kurzen Rast gingen wir zum Bärlauchpflücken über. Die Vorräte wurden aufgefüllt. Danach ging es wieder über den Filsberg zurück nach Berka. Alle waren zufrieden, denn die Bärlauchernte war gut und zum Abendbrot war bei vielen sicher etwas mit Bärlauch auf dem Tisch.
Wolfgang Lehmann - Hainleite Wanderklub