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Fr, 15:40 Uhr
25.04.2025
Neue Spielzeit vorgestellt

150 Seiten volles Programm

Theater und Loh-Orchester blicken auf ein ereignisreiches Jahr. Die Schlossfestspiele werden 20 Jahre alt, die Sanierung des Theaters steht in den letzten Zügen und der Umzug in das neue, alte Haus wirft seine Schatten voraus. Am Programm hat man dennoch nicht gespart, im Gegenteil. Was das Publikum in der neuen Spielzeit erwartet, wurde heute in Nordhausen vorgestellt…

Die neue Spielzeit steht in den Startlöchern, v.l.: Operndirektor Benjamin Prins, Chefdramaturgin Dr. Juliane Hirschmann, Intendant Daniel Klajner, Ballettdirektor Ivan Alboresi und der Leiter des jungen Theaters, Jörg Neubauer (Foto: agl) Die neue Spielzeit steht in den Startlöchern, v.l.: Operndirektor Benjamin Prins, Chefdramaturgin Dr. Juliane Hirschmann, Intendant Daniel Klajner, Ballettdirektor Ivan Alboresi und der Leiter des jungen Theaters, Jörg Neubauer (Foto: agl)


Theater und Orchester haben in den vergangenen Jahren wahrlich keinen Mangel an Herausforderungen gehabt mit Pandemie, Spielstättenwechsel von hüben nach drüben und zurück sowie die umfangreichen Baumaßnahmen am Nordhäuser Theater hatte man alle Hände voll zu tun und hat trotzdem weiter gespielt.

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Das soll auch in der Spielzeit 2025/26 nicht anders werden, nach allem was man schon hinter sich gebracht hat, werde der Umzug „eine komplette Fingerübung“ versprach Intendant Daniel Klajner heute.

Die Gesellschafter, vertreten durch den Sondershäuser Bürgermeister Steffen Grimm und Nordhausens Kai Buchmann, waren voll des Lobes. Es sei erstaunlich, was man hier trotz allem auf die Beine gestellt habe, sagte Grimm, das Geld sei gut investiert. Der erste Dank des Intendanten ging an seine Mitarbeiter und das Publikum, das seinem Theater trotz der nicht eben idealen Bedingungen weiter die Treue hält. Die Zahlen sehen gut aus und kennen seit der Pandemie nur eine Richtung und die geht nach oben. Die Auslastung der Bühnen lag im vergangenen Jahr bei 83 Prozent, die Zahl der Vorstellungen stieg auf 480, die der Besucher auf 73.000 und auch bei den Abonnenten verzeichnete man Zuwächse, so Klajner.

150 Seiten volles Programm

Für die kommende Spielzeit ist der Kalender denn auch wieder prall gefüllt, 150 Seiten stark ist das frische Spielheft, besonders umfangreich fällt die Konzert-Abteilung aus, vielleicht auch weil man mit Gábor Hontvári heute den neuen Generalmusikdirektor in den Reihen des „TNLOS“ begrüßen konnte. In persona konnte der Neuzugang noch nicht vor Ort sein, Hontvári ist vergangene Nach zum zweiten Mal Vater geworden und lies sich per Video zuschalten.

Das Musiktheater


Seinen Einstand kann er spätestens bei der Eröffnung der neuen Spielzeit am 5. September geben, wenn zur Operngala geladen wird. Die steht unter dem Motto „Europäische Klänge“, führte Operndirektor Benjamin Prins aus und wird Auszüge aus „Hoffmanns Erzählungen“, dem Faust und La Bohéme zu Gehör bringen.

Die erste Premiere folgt am 26. September mit Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen, einer fantastischen Oper in fünf Akten, die sich mit dem Leben und Wirken des Pariser Universalkünstler E.T.A. Hoffmann auseinandersetzt und in drei Miniaturen auch die dunkleren Seiten Hofffmanns zwischen Hypersensibilität und Sucht ausleuchten will.

Im Theater im Anbau steht die letzte Spielzeit an, ab Herbst 2026 will man wieder im alten Theater aufspielen (Foto: agl) Im Theater im Anbau steht die letzte Spielzeit an, ab Herbst 2026 will man wieder im alten Theater aufspielen (Foto: agl)


Deutlich fröhlicher aber mit einer Prise Schauerromantik geht es in der Weihnachtszeit mit einer Uraufführung weiter. Daniel Klajner und Ivan Alboresi bringen Charles Dickens „Die Weihnachtsglocke“ als zeitgenössische Familienoper auf die Bühne.
Ende Januar wird es wieder ganz klassisch wenn Der Barbier von Sevilla auf dem Programm steht. Rossinis Komödie spielt im Frankreich des „Ancien Regime“ und erzählt eine schwungvolle Liebes-, Ver-, und Entführungsgeschichte.

Melancholisch, sinnlich und von unerfüllter Liebe durchdrungen geht es Ende März weiter, wenn Franz Lehar’s Das Land des Lächelns Premiere feiert. Nach der „lustigen Witwe“ ist dies die wohl bekannteste Oper Lehars und verbindet intellektuelle Tiefe mit breiter Zugänglichkeit, verspricht Prins.

Neben den Premieren stehen zwei Publikumslieblinge weiter im Repertoire, Gefählriche Liebschaften und Idomeneo.

Zurück im Lustgarten - die Schlossfestspiele

Die Schlossfestspiele in Sondershausen stehen 2026 in der neuen Spielzeit ganz im Zeichen der italienischen Oper. Mit Der Bajazzo und Cavalleria Rusticana wird ein leidenschaftliches Doppel aus Liebe, Lust und Mord inszeniert. Zum 20. Jubiläum der Festspiele wird das aber nicht wie gewohnt auf dem Schlossplatz geschehen, wegen dringend notwendiger Sanierungsarbeiten am alten Prunkbau wird man in den Lustgarten umziehen.

Das Musiktheater wird hier mit A Song for the new World ein kleines aber feines Musical zum Besten geben, das in den 90er Jahren entstanden ist das Publikum mit berührenden Lieder, Geschichten außergewöhnlicher Menschen, Charisma, Humor und Dramatik auf eine emotionale Reise schickt.

Das Familienprogramm bestreitet man dieses mal mit Carl Maria von Webers Abu Hassan, einer leichtfüßigen wie rasanten Geschichte über Liebe in schwierigen Zeiten.

70 Jahre Ballett, 10 Spielzeiten für Alboresi

Die Ballettsparte des Nordhäuser Theaters feiert in der kommenden Spielzeit nicht nur ihr 70jähriges Bestehen, auch für Ballettdirektor Ivan Alboresi steht ein Jubiläum an - er geht in Nordhausen an seine 10. Spielzeit.

Die wird am 24. Oktober mit Giselle eröffnet, einer tragischen Geistergeschichte um unerfüllte Liebe und tödliche Tänze, schön und spannend wird es werden, verspricht Alboresi.

Ende Februar folgt der inzwischen traditionelle Doppelabend. Ivan Alboresi wird wieder ein klassisches Ballettstück inszenieren, Meister-Choreographin Adi Salant folgt darauf mit einem gänzlich neuen Kunststück. „Der Tanz ist deutlich vielseitiger, als das ein Choreograph auf die Bühne bringen könnte. Deswegen ist es immer wieder eine große Freude, Neues und Unbekanntes von außen dazu holen zu können“, freut sich der der Nordhäuser Ballettchef. Unter seiner Feder wird man Die Vier Jahreszeiten geben, eine hypnotische Reise durch den Zyklus der Natur und des Lebens. Gastchoreographin Salant bringt Das Glühen mit, eine getanzte Metapher auf das innere Licht, dass die Welt antreibt.

Höhepunkt des Ballettjahres und die große Geburtstagsfeier für das Nordhäuser Ensemble wird die Ballettgala im Mai 2026. Zehn Companien aus ganz Deutschland kommen dann in die Rolandsstadt, um hier ihr Können und alle Facetten ihrer Kunst zu zeigen.

Godot, Egon und Falladas Kleiner Mann

Die Wunde im Repertoire des Theaters schließen auch in diesem Jahr wieder die Kollegen aus Rudolstadt, die das Schauspiel zurück auf die Nordhäuser Bretter bringen. Der Zuspruch ist ungebrochen, im Moment sind alle Aufführungen für „Die Physiker“ ausverkauft. Gut beraten ist also, wer sich rechtzeitig Karten sichert, denn auch für die neue Spielzeit haben die Rudolstädter ein paar Leckerbissen im Gepäck.

Los geht es im Okotber mit Warten auf Godot dem Inbegriff des „absurden Theaters“ aus der der Feder Samuel Becketts. Zwei Herren sitzen an der Landstraße und tun was der Titel erwarten lässt. Doch wer ist dieser Godot? Gott? Tod? Wohlstand? Friede? - niemand weiß es, nicht einmal Becket selbst und gerade in der Absurdität liegt die Stärke dieser tragikomischen Parabel.

Nach diesem Theater-Klassiker des 20. Jahrhunderts geht es im Januar mit einem Klassiker ostdeutscher Popkultur weiter - Egon hat einen Plan. Ab dem 09. Januar greift Die Olsenbande nach den Sternen.

Im März fragt man danach mit Hans Fallada: “Kleiner Mann, was nun? Das Schauspiel basiert auf dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1932, der als fein gezeichnetes Psychogramm der deutsche Mittelschicht am Vorabend des Nationalsozialismus gilt und zu Falladas berühmtesten Werken gehört.

Nicht minder bekannt als Fallada ist dem Deutschen Erich Kästner. Im April kommenden Jahres wird es aber einmal nicht um seine Kindergeschichten gehen, denn Kästner verstand es auch, mit Ironie und Biss in Lieder, Gedichten und Prosa illusionslos auf seine Zeit zu blicken. Einen Eindruck von Kästners „Sirenengesängen“ soll das Stück Leben ist immer Lebensgefährlich geben.

Fordern und Fördern

Mit viel Enthusiasmus will der neue Generalmusikdirektor Gábor Hontvári starten, das Loh-Orchester sei spielfreudig, energisch und wolle nicht nur gefördert sondern auch gefordert werden.

Gelegenheit bietet die neue Spielzeit dafür reichlich, der Konzertkalender ist prall gefüllt:

Die Sinfoniekonzerte:
  • Auftakt! - Richard Strauss und Bela Bartók - bombastischer Auftakt - 4/5. Oktober ’25
  • Vom Bach zum Berg - Sebastian Bach, Alban Berg, Johannes Brahms - 8/9. November ’25
  • Schillerndes Frankreich - Satie, Honegger, Ravel, Poulenc - 17/18.1.
  • Ziemlich beste Freunde - Joachim, Brahms, Schuhmann - 14/15.3.
  • Seelenlandschaften - Prokofjew, Tschaikowsky - 18/19.4.
  • Titanen - Ravel, Szymanowski, Mahler, van Keulen - 09/10.05.


Die Loh-Konzerte
  • Es ist ein Ross entsprungen - 03.12.
  • Bratsche Pur - 25.2.
  • Böhmische Miniaturen - 01.04.
  • Zeitreisen - 03.06.


Die Schlosskonzerte
  • Trotzköpfe - 19.10.
  • Starke Frauen - 23.11.
  • Barock meets Piazzolla - 24/31. Mai


Die Sonderkonzerte
  • Weihnachtskonzert - Es ist ein Ros entsprungen - 06.12.
  • Neujahrskonzert „s’ gibt nur a Wien“ - diverse Vorstellungen im Januar
  • Faschingskonzert „Paris - Wien - Berlin“ - 14/17.2
  • Filmmusik „Sounds of Hollywood“ - 22.2., 28.2., 23.05.
  • Tina Turner - Simply the Best - im September, Oktober und Januar


Hinzu kommen die Sommerkonzerte zum Residenzfest in Sondershausen und zum Rolandsfest in Nordhausen, die beliebten „Kissenkonzerte“ für junge Musikfreunde und die Kammerkonzerte im Kunsthaus Meyenburg, dem Heringer Bankettsaal und der Cruciskirche in Sondershausen.

Faustgezeichnet

Das junge Theater hat sich in diesem Jahr hohe Lorbeeren verdient und wurde für die Inszenierung „Der Faust“ des Theaterjugendclubs mit dem Perspektivpreis des deutschen Bühnenvereins ausgezeichnet. Der grüne Kranz der Anerkennung ist aber auch Verpflichtung, sagt Jörg Neubauer und der will man in der neuen Spielzeit mit altersgerechten aber auch anspruchsvollem Angebot weiter nachkommen.

Der erste Streich wird SÜDPOL. WINDSTILL. ein „bipolares“ Kinderstück ab 10 Jahren, dass sich mit der Kindheit in prekären finanziellen Verhältnissen und psychisch kranken Eltern auseinandersetzt. Das mag auf den ersten Blick düster klingen, sei aber behutsam, poetisch und humorvoll in Szene gesetzt mit dem Ziel, Wege aufzuzeigen und Hoffnung zu machen, sagt Neubauer. Die Premiere findet am 12. Oktober statt.

Von unerschütterlicher Verbundenheit und tiefer Freundschaft erzählt Hans-Christian Andersens Die Schneekönigin, die ab November auf dem Spielplan steht. Als Wiederaufnahme weiter mit von der Partie sind außerdem Der Miesepups für Kinder ab vier Jahren und der Planet der Hasen, der sich an Kinder ab sechs Jahren richtet. Hinzu kommen die Klassenzimmerstücke, die man nicht im Theater sondern in den Schulen spielt.

Und auch der „Faustgezeichnete“ Jugendclub ist schon fleißig am werkeln und wird ein neues Stück auf die Bühne bringen.

Soweit die Übersicht, genauere Informationen zum Spielplan und den einzelnen Angeboten gibt es auf den Seiten des TNLOS.
Natürlich sind neben dem Spielzeitheft für die Spielzeit 2025/26 ab sofort auch Karten für die Vorstellungen der neuen Spielzeit an der Theaterkasse verfügbar.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Checker
25.04.2025, 22.07 Uhr
Volles Programm…
Bei dem was die Sanierung/Neubau des „Laden‘s“ gekostet hat, müsste er rund um die Uhr geöffnet haben um die Kosten wieder einzuspielen.
nur_mal_so
26.04.2025, 08.20 Uhr
#checker
Genau das versucht das Theater: bis an den Rand des Machbaren für Mensch und Material spielen, spielen, spielen.
Dazwischen muss allerdings auch mal geprobt werden, was für die Leerzeiten im Wochen-Spielplan sorgt, falls Sie das gemeint haben. Glaube ich aber nicht, das "Deppen-Apostroph", welches manche vor das Genitiv-S setzen, heißt nicht umsonst so.
Lautaro
26.04.2025, 10.05 Uhr
Das "Deppen-Apostroph" kennt heute keiner mehr.
Ebenso wenig wie die Anwendung von Possessivpronomen.
Darauf hinzuweisen wird immer die Antwort "wieso, ist doch egal !" beinhalten !
Und der Checker hat recht. Kultur muss man sich leisten können.
Solch ein Monsterbau zu Monsterkosten führt sicher bei einer Alleinerziehenden Mutti, die zum Mindestlohn schuftet....zu einigem Unverständnis.
Das letzte mal im Theater war ich zu einem sogenannten Bühnenball. Die dortigen Gesprächspartner konnten nicht mal Stücke von Kleist und Schiller auseinanderhalten.
Das ganze Ding ist ein Monsterbau zur Erbauung der Wohlhabenden, die mit den Inhalten ohnehin nicht viel anzufangen wissen.
"Das haben sie aber schön gemacht" wird die einzig fundierte Kritik der Nutzer sein.
diskobolos
26.04.2025, 10.31 Uhr
Immer wieder traurig,
wenn manche glauben, dass man ohne Theater besser lebt. Schade, vor allem für diejenigen.
Katzenvideos bei YT sind zwar (scheinbar) kostenlos, aber kein Ersatz für Goethe oder Brecht . . .
ArreeTim
26.04.2025, 11.01 Uhr
BRAVO - tolles Engagement- Der Musentempel von Nordhausen ist ein Diamant
lasst Ihn erstrahlen,
nur nicht overpacen!
Elfmeter
26.04.2025, 11.59 Uhr
Kooperation mit "Zapellini"
Das Theater mit rund vier Millionen jedes Jahr größter Transferempfänger aus der Stadtkasse (und 40 Mio. Euro Steuegelder für den Neubau) bringt deutlich zu wenig Gegenleistung. Minimum müsste eine wie auch immer geartete Koop. mit dem Kindezirkkus "Zappelini" sein.
Janko
26.04.2025, 13.12 Uhr
"Zur Erbauung der Wohlhabenden",
das ist ein oft benanntes, nichtsdestotrotz falsches Vorurteil. Entsprechende Angebote, Vorstellungstage und Sitzgruppe berücksichtigt gibt es Theaterkarten schon für weniger als einen Kino-Eintritt.
"Theater ist zu teuer" höre und lese ich immer nur von Leuten, die irgendwann vor Jahren mal, wenn überhaupt....
Es zeigt, dass diese Personen nicht ins Theater gehen, nicht, weil sie nicht können, sondern weil sie nicht wollen.
Das ist ja okay, ich gehe auch nicht zum Fußball. Ich fordere dann aber auch nicht, "macht das Station zu, damit alle anderen auch nicht zum Fußball können!"

Bei der Unterstützung des Kinderzirkusses Zappelini durch das Theater bin ich übrigens gänzlich beim Elfmeter (der mir den Fußballvergleich hoffentlich nicht übel nimmt).
Lautaro
26.04.2025, 16.20 Uhr
.... weniger als einen Kino-Eintritt.....
Eben ! Denn auch den können sich immer weniger Menschen in meinem Umfeld leisten....Mein Gott Herr Richter....in Ihrer Blase möchte ich leben !
Leser X
26.04.2025, 17.06 Uhr
Bleistift und Lineal
Das sehe ich auch so wie Sie. Oft sind Bier, Kippe und Chips abends auf dem Chesoulonge zusammen mit Gossen-TV einfach cooler als die anstrengende Hochkultur.
nur_mal_so
26.04.2025, 20.07 Uhr
Lieber Lautaro,
ich habe noch niemals einen Kommentar gelesen, in dem gestanden hätte, "Ach, ich hätte gern mal wieder ein Schauspiel gesehen, oder ein Ballett, oder ein Konzert, aber ich habe die 20€ oder 12€ für Platzgruppe 3 oder 4 einfach nicht".

Ich lese immer nur "Das Theater ist für die Gutbetuchten, für die oberen Tausend, für die Politiker die ihre Karten geschenkt bekommen!", und das stets von Leuten, die offen zugeben, selbst noch nie oder höchstens vor Jahren im Theater gewesen zu sein.

Ich denke, es ist eine Frage der Prioritäten.
Wer sich für Theater interessiert, wer ein Schauspiel aus Rudolstadt oder ein Ballett oder ein Konzert oder eine Oper sehen möchte, der bringt auch diese 12 oder 20€ für die letzten Reihen auf, wenn er sich nicht mehr leisten kann oder will.

Aber zu sagen, "Theater ist nur für die Gutbetuchten!", um von seinem eigenen Desinteresse abzulenken, sowas hab ich echt gefressen.
Lautaro
27.04.2025, 05.06 Uhr
Danke an "nur_mal_so" !
Als Kind konnte ich die sogenannten Indianerspiele im Park Hohenrode geniessen....mein Literaturlehrer brachte mich dann über eine sogenannte AG-Literatur zum Theater. Und was ich zu DDR-Zeiten erlebt habe....das waren ganz hervorragende Schauspieler.

Den Weggang des Schauspiels bedaure ich immer noch sehr . Gehüpfte oder geträllerte Geschichten berühren mich nun mal nicht.
nur_mal_so
27.04.2025, 10.59 Uhr
Lieber Lautaro,
ich werde es nicht zu einem Chat ausarten lassen, aber Sie bestätigen doch gerade meine These.

In Ihrem ersten Beitrag schreiben Sie noch, das Theater sei ein "Monsterbau für die Wohlhabenden": sprich, das übliche Vorurteil gegen Theater, es sei nur für eine "Elite", nur für die "Reichen", nur für die "Haute Volée Nordhausens" - das haben nicht Sie geschrieben, ich zitiere bisherige Kommentatoren. Alles Vorurteile, die man leicht mit einem Blick in die Statistiken der Besucherzahlen entkräften kann.
In Ihrem zweiten Post dann geben Sie zu, dass eigentlich nur Sie persönlich mit Gehüpfe und Geträllere nichts anfangen können. Eine Einstellung, welche Sie nicht davon abhält, eine Pauschalverurteilung für alle Theatergänger auszusprechen.
Denn, wenn Sie mit Gehüpfe und Geträllere nichts anfangen können und dem Schauspiel hinterhertrauern (was ich nachvollziehen kann): warum besuchen Sie dann nicht die Inszenierungen des Rudolstädter Schauspiels?

Wenn Sie jetzt wieder sagen, "auch damit kann ich nichts anfangen", dann ist es so, wie ich schrieb: Sie selbst sind desinteressiert und wollen das mit pauschalen und, Verzeihung, dummen Sprüchen kaschieren, anstatt zu sagen, "ja, ich kann damit nichts anfangen, aber fünf ausverkaufte Vorstellungen 'Die Physiker' zeigen, dass ich mir nicht anmaßen sollte, für alle Nordhäuser zu sprechen."
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