Gewerkschaftsbund fordert gleichen Lohn für gleiche Arbeit
76 Tage umsonst gearbeitet
Die Lohnunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bleiben gravierend: Vollzeitbeschäftigte im Osten verdienen im Schnitt 13.374 Euro brutto weniger im Jahr als ihre Kollegen im Westen...
Das entspricht einer Entgeltlücke von fast 21 Prozent. Symbolisch heißt das: Ab dem 16. Oktober bis zum Jahresende arbeiten Beschäftigte im Osten rechnerisch umsonst.
DGB-Bezirksvorsitzender Michael Rudolph: Die Lohnlücke zwischen Ost und West zu schließen, hat die Politik bisher nicht geleistet. Mit einem Bundestariftreuegesetz kann die Bundesregierung endlich zeigen, dass sie es ernst meint mit gleichem Geld für gleiche Arbeit.
Der Ost-West-Unterschied liegt vor allem an der Tarifbindung: Nur 42 Prozent der Beschäftigten in Ostdeutschland arbeiten in tarifgebundenen Betrieben, im Westen sind es 50 Prozent. Ein Tarifvertrag bringt spürbare Vorteile: In Thüringen verdienen Beschäftigte mit Tarifvertrag im Schnitt 740 Euro mehr im Monat als ohne Tarifvertrag.
Die geringere Tarifbindung im Osten wirkt sich auch auf mögliche Sonderzahlungen, wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, aus, die meist tariflich vereinbart sind und somit den ostdeutschen Beschäftigten seltener oder im geringeren Umfang ausgezahlt werden.
Öffentliche Aufträge dürfen künftig nur noch an Unternehmen vergeben werden, die Tariflöhne zahlen. Um das durchzusetzen, brauchen wir starke Tariftreuegesetze des Bundes und der Länder. Sie sind der entscheidende Hebel, um Lohndumping zu stoppen, die Tarifbindung zu stärken und die Lücke endlich zu schließen, so Rudolph.
Autor: red
Kommentare
Audio
18.10.2025, 16.00 Uhr
Die hier geschilderte Ungerechtigkeit ist sicher einer der Gründe,
warum in den ostdeutschen Ländern die AfD so viele Stimmen bekommt ! Die West-Propaganda versucht natürlich, den "Ossis" eine überwiegend rechtsradikale Gesinnung zu unterstellen, was für mich eigentlich nichts weiter als eine Ablenkung von eigenen gravierenden Fehlern in Wirtschaft und Politik ist. Seit nunmehr fast 35 Jahren werden die Bürger der ostdeutschen Bundesländer für gleiche Arbeit und bei gleicher Qualifikation spürbar unterbezahlt ! Zusätzlich lässt die westdeutsche Propaganda-Maschine keine Gelegenheit aus, die Menschen in den neuen Bundesländer zu diffamieren und herabzuwürdigen ! Und das bei gleichzeitiger Verdummung der eigenen Bürger durch gesteuerte Medien und Hetzsender !
Ich kann den regierenden "christlichen" Parteien und ihren Erfüllungsgehilfen, der "Arbeiterpartei" SPD, nur raten, das Ruder schnellstens herum zu reißen und damit eine neue Revolution zu vermeiden !
Franz Haarkamm
18.10.2025, 16.41 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert Gehört nicht zum Thema
warumauchimmer
18.10.2025, 16.46 Uhr
Seltsam
Das klingt nach einem reißenden Plädoyer für mehr staatliche Eingriffe, Vorschriften und Bürokratie.
Will man wieder staatlich festgelegte Löhne?
Beim Mindestlohn hört man von der AfD-Anhänger nur Zeter und Mordio.
Wenn es um Gewerkschaften geht, die entsprechende Tarifverträge aushandeln, ebenfalls. Alles ganz schrecklich, denn das macht dann ja Jemand hauptamtlich der "keine echte Arbeit" verrichtet.
Ok, dann müssen Sie wohl selbst den Mund aufbekommen.
Nicht hier in der Kommentarspalte oder am Stammtisch sondern bei ihrem Chef.
Ach nee, lieber doch nicht...
Es gibt auch große Unterschiede zwischen Nord-Süd, Stadt-Land...
Die sind nur nicht so gut im jammern.
fso2020
18.10.2025, 17.42 Uhr
Wer fordert,
öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen zu vergeben, die Tariflöhne zahlen, hat sich wohl selbst noch nie mit seinem Unternehmen an einer öffentlichen Ausschreibung beteiligt.
Hier zählt als Zuschlagskriterium bei der Vergabe zu 99 Prozent nur der niedrigste Preis!
Heraus kommen dabei immer öfter Lohndumping, Einsatz der billigsten (nicht preiswerten) Materialen und damit Pfusch und letztlich miserable Qualität der gesamten Leistung.
Da ein Großteil unserer Politiker noch nie in ihrem Leben wirklich von ihrer Hände Arbeit leben mussten, bestes Beispiel Umweltminister Carsten Schneider, und somit auch nicht wissen wie mühselig es ist als Unternehmer oder Arbeitnehmer seinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen, kann man auch keine praxistauglichen Gesetze erwarten.
Und die Gewerkschaften, die höhere Löhne und Tariftreue fordern, haben den Gong, der den Niedergang unserer heimischen Wirtschaft schon vor einigen Jahren eingeläutet hat, leider offenbar nicht gehört.
Die Musik spielt längst nicht mehr in Deutschland, sondern in Polen, Tschechien, China, den USA u.s.w..
Bei uns wird dagegen gerade zum letzten Marsch geblasen.
Apropos Marsch. Wir machen gerade unsere Wirtschaft und die Bundeswehr kriegstüchtig. Jeder, der noch normal denkt, könnte ko…. , wenn er das hört.
Geht endlich mal in die Betriebe, denen die Aufträge fehlen und die deshalb Personal abbauen müssen, in die Geschäfte, in die sich immer weniger Kunden verlaufen oder in die Kneipen, in denen sich die wenigen Gäste immer weniger Speisen und Getränke leisten wollen oder können und ihr werdet live erleben, sehen und hören wie es wirklich um die deutsche Wirtschaft bestellt ist.
Das ist die Realität in Deutschland im Jahr 2025!
Franz Haarkamm
18.10.2025, 17.49 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert Gehört nicht zum Thema
warumauchimmer
18.10.2025, 17.51 Uhr
Oder fragen Sie ihren Abgeordneten...
Die Stadt und der Kreis haben mit Herrn Prophet und Frau Düben-Schaumann 2 gestandene Unternehmer in den Landtag entsand.
Fragen Sie doch bei der nächsten Gelegenheit wie genau Westpropaganda, Hetzmedien Sie zu Erfüllungsgehilfen der Parteien machen und Sie geradezu genötigt werden 20 Prozent weniger als im Westen zu zahlen.
Oder warum Sie es dem Westen nicht einfach mal so richtig zeigen, indem Sie 20 Prozent mehr als drüben zahlen?
Spoiler: Ein Teil der Antworten könnten Sie verunsichern.
Hat die CDU nicht auch eine Landtagsabgeordnete? Oder die Linke mit einer Wirtschaftsexpertin? Kann man die auch fragen?
rasska86
18.10.2025, 19.21 Uhr
Chance auf etwas gemeinsam Neues verpasst
..ja, so ist das, wenn man Ostdeutschland als Beitrittsgebiet aufgenommen hat. Eine wirkliche Vereinigung auf Augenhöhe, mit einer gemeinsamen Verfassung (wie im Grundgesetz , Paragraph 146, vorgesehen !!) hat nie stattgefunden . Also ist's auch nicht verwunderlich, dass die Realität so ist, wie sie ist.
Kobold2
18.10.2025, 20.54 Uhr
Etwas zu pauschal
In einigen Branchen gibt es schon länger keine Differenzen mehr. Wer darauf wartet, das Andere das Problem für einen selbst lösen, der wartet lange. Nicht mal die Widersprüchen, die man hier von sich gibt, werden erkannt. Man jammert über zu schlechte Entlohnung , aber ein Mindestlohn wird abgelehnt.
Lautaro
19.10.2025, 08.49 Uhr
Danke rasska86 !
Genau so sehe ich das auch. Da sie sich mit ihren Zeilen ein paar Süddaumen eingeheimst haben, vermute ich immer noch Profiteure dieser gegenwärtigen Situation !
Mindestlöhne und Tariflöhne sind 2 verschiedene Dinge
Ein Großteil der Beschäftigten bekommt mehr als 12,82 € und trotzdem weniger als im Westen. Das liegt wohl auch an der fehlenden Tarifbindung und den damit einhergehendenniedrigen gewerkschaftlichen Organisationsgrad.
Wanderwölfin
19.10.2025, 09.06 Uhr
Lohn
Auch in den alten Bundesländern gibt's Lohnunterschiede
Im Öffentlichen Dienst verdient man mehr als in einem Privatbetrieb.
P.Burkhardt
19.10.2025, 11.09 Uhr
@ÖD vs. Privatbetrieb und Tarifbindung
Hier wirft ein nicht sesshafter Lupus wieder ein bisschen was durcheinander:
Also, die Tarifgestaltung und die Bezüge in tarifgebundenen Industrien (z.B. Tarifbindung IG-Metall ) sind im Normallfall um Einiges arbeitnehmerfreundlicher als im ÖD (höhere Bezüge, mehr Urlaub, Altersregelungen, Betriebsrente)...richtig spannend wird es dann bei dem einen oder anderen Haustarifvertrag.
Insgesamt lässt sich sagen, dass tarifgebundene Unternehmen in Aller Regel die besseren Konditionen bieten (müssen). Im ÖD gibt es (wenn überhaupt) nur wenige Arbeitgeber, die nicht an den TVÖD gebunden sind. I. Der Privatwirtschaft ist das häufiger der Fall, dass kleine Unternehmen häufiger nicht tarifgebunden sind und deswegen auch weniger zahlen (können, wollen oder müssen).
Franz Haarkamm
19.10.2025, 12.18 Uhr
Der Staat hat seine Schuldigkeit getan!
Öffentlicher Dienst ist das richtige Stichwort. Da sind die Gehälter m.W. angeglichen. Der Staat bezahlt also die Leute gleich. Wer es nicht macht, sind manche Unternehmer. Und anscheinend haben die Menschen kein Problem damit, denn jemand wie fso2020, der niedrige Löhne anscheinend gut findet bekommt hier mehr Zustimmung als Ablehnung.
Vielleicht sollte man mal nachdenken und dann beginnen, anstatt "die Wessis", "die Politiker", "die Altparteien" oder "wasweißichwen" zu beschimpfen, sondern die, die tatsächlich für die niedrigeren Löhne verantwortlich sind.
free Gigi
19.10.2025, 14.51 Uhr
Öffentlicher Dienst
die Gehälter sind fast angeglichen zw Ost und West... selbst Suchmaschine nutzen!!! Differenzen bei einigen Zusatzleistungen...
Außerdem muss in Ost,1h mehr gearbeitet werden als in West!!!
diskobolos
19.10.2025, 15.03 Uhr
Anmerkungen
Wer einen öffentlichen Auftrag nur deshalb bekommt, weil er seine Angestellten schlechter bezahlt als andere AG, verdient ihn eigentlich nicht.
Der branchenübliche Tariflohn sollte bei öffentlichen Ausschreibungen genauso Bedingung sein, wie die Einhaltung aller Gesetze. Wo kämen wir denn sonst hin? Die Einhaltung der Tarifbedingungen führt nun gerade nicht zu Lohndumping, fso2020, sondern das Gegenteil ist der Fall.
Sein Geld mit den eigenen Händen zu verdienen, ist wirklich kein Kriterium um Politiker zu werden. Sehr viele Menschen arbeiten heute mehr mit dem Kopf, als mit den Händen. Aber Sie können ja gern in die Politik gehen. Vermutlich würden Sie schnell merken, dass Ihnen dafür einige Fähigkeiten fehlen. Entschuldigung, aber Sie sind bei Ihrem Politiker-Bashing auch nicht zimperlich.
Gehaltsunterschiede gibt es wegen vieler Faktoren: Männer und Frauen, Ost und West, Nord und Süd, Ausbildungsstand, Alter, Größe der Stadt, Höhe der Mieten usw.
Vielleicht kommt als weiteres Kriterium bald hinzu, ob die AFD an der Landesregierung beteiligt ist, denn in ausländerfeindliche BL wird ein internationaler Konzern wohl eher nicht investieren.
Wer glaubt, dass die Politik die Einkommen im Osten einfach erhöhen kann, der träumt und hat die Marktwirtschaft immer noch nicht verstanden. Jammern hat da noch nie geholfen . . .
Letzlich ist es mit dem Verdienst wie beim Benzinpreis: Zwei Parteien einigen sich auf einen Preis . . .
Kommentar hinzufügen
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.