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Di, 18:09 Uhr
15.01.2008

Autogas-Tankstelle eröffnet

Am heutigen Vormittag (15.01) wurde im Ortsteil Berka von Sondershausen eine neue Autogas-Tankstelle eröffnet. Wo liegen die Vorteile? Wir haben nachgefragt.

Autofahrer können bei der bft-Tankstelle Hesse im Jechaer Weg 34 in
Sondershausen-Berka künftig für die Hälfte tanken, wenn sie statt des teuer gewordenen Benzin oder Diesel auf Autogas umsteigen, so stand es zumindest in der Einladung. Hintergrund, hier wurde eine neue PROGAS-Autogas-Tankstelle eröffnet, im Bild der Inhaber der bft-Tankstelle Dirk Hesse. Gut 45.000 Euro Investition ist notwendig, ehe so ein Autogas-Tankstelle bereits bereit dasteht. Zur Einweihung standen auch Peter Stoll, Verkaufsingenieur bei PROGAS, und Klaus Hasenmaier, Vertriebsingenieur der Fa. Günther Tank GmbH, die neben eigenen Tankstellen (15) auch einige bft-Tankstellen in der Region mit Tank- und Kraftstoffen beliefern, für Fragen bereit. Auch wurde gleich mal ein Fahrzeug zur Demonstration betankt. Da waren doch schon einige Unterschiede zum herkömmlichen Tanken zu beobachten.

Dirk Hesse an der neue Autogas-Tankstelle (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Dirk Hesse an der neue Autogas-Tankstelle (Foto: Karl-Heinz Herrmann)


Schon der Einfüllstutzen, sowohl am Auto, als auch an der Zapfpistole, haben schon ein etwas anderes Aussehen, weil das Autogas mit ca. 15 bar in den Tank gepresst wird. Deshalb wird auch die Zapfpistole aufgeschraubt. Aus Sicherheitsgründen (gesetzlich vorgeschrieben) muss während des Tankvorgangs an der Zapfsäule ständig ein Knopf gedrückt werden, ansonsten läuft überhaupt nichts. Bei Abschrauben der Zapfsäule tritt immer noch etwas Restgas aus, so dass schon öfter mal die Hände bespritzt werden. Hier empfahl Peter Stoll, es wie die Diesel-Fahrer zu machen und immer paar Handschuhe zum Tanken anhaben.
Auch müssen sich Autogasfahrer darauf einstellen manchmal 2 Mal zu tanken. Denn neben dem Tank für das Autogas, existiert ja auch noch der Tank für den normalen Kraftstoff. Denn gestartet wird das Auto mit dem herkömmlichen Kraftstoff und erst im Laufe der Fahrt schaltet das Fahrzeug automatisch auf den Autogasbetrieb um. Was hier als Nachteil erscheint, ist aber auch ein Vorteil. Denn ist der Autogastank leer, weil man vergessen hat zu tanken, kann man mit seinem bisherigen Kraftstoff einfach ohne Autogas weiterfahren. Man kann aber auch manuell von Autogas und Benzinantrieb umschalten.

Und wie ist es nun mit dem Preis? In der Tat, auf den ersten Blick sieht es an der Preistafel nicht schlecht aus, wenn man sich für diesen 15.01. um 11:00 Uhr die Preise anschaut:
Autogas 0,669 Euro
Diesel 1,249 Euro
Benzin 1,369 Euro
Super 1,369 Euro
Super Plus 1,439 Euro
Aber natürlich ist das nur die halbe Wahrheit. Denn laut Peter Stoll muss man mit einem um 20 % höheren Kraftstoffverbrauch rechnen. Auch die Umrüstung schlägt mit 1.990 bis 2.500 Euro zu Buche. Genannt wurde dabei von Progas, dass bei einer Laufleistung von 30.000 km sich die Investition nach ca. 1, 8 Jahren amortisiert hat. Wie Dirk Hesse mitteilte, plant man hier bei bft, dass zukünftig in der eigenen Werkstatt die Umrüstung angeboten werden soll.

Autogas, auch Flüssiggas oder LPG genannt wird, noch laut Energiesteuergesetz (August 2006), bis zum Jahre 2018 steuerlich begünstigt werden. Was diese staatliche Zusage an Wert hat, kann man nur schätzen. Hatte man vor 2 Jahren mit Fahrzeugen die mit Normalbenzin auskamen vom Benzinpreis her den niedrigsten Wert, so wird sich das nach den Plänen der Bundesregierung ja bald ändern, wie erst kürzlich der ADAC meldete. Denn ab 2009 soll durch zumischen von viel Biosprit in Normal- und Superbenzin etwas für die Umwelt getan werden, mit dem Resultat, dass durch den hohen Biospritanteil in Normal- und Superbenzin viele Fahrzeuge für Normal- und Superbenzin die Zulassung für diese Sorten vom Autohersteller verlieren. Was der Umstieg dann von Normal- und Superbenzin auf Super Plus ausmacht, kann jeder an den oben genannten Zahlen ausrechnen. Ein gesundes Maß an Misstrauen also durch aus angebracht.

Der Alternativkraftstoff Autogas soll ja diverse weitere Vorteile haben. Diese liegen im
wirtschaftlichen und umwelttechnischen Bereich. So erfolgt die Verbrennung
des Kraftstoffes wesentlich umweltschonender als bei Benzin oder
Dieselkraftstoff, so zumindest die Aussage von Peter Stoll, Verkaufsingenieur bei PROGAS. So liegt die Abgasemission um bis zu 80 Prozent unter denen eines Benziners. Darüber hinaus sollen durch die saubereren Verbrennung auch die Wartungskosten geringer sein.

Schon weil man zwischen den einzelnen Kraftstoffarten umschalten kann, ist die Frage, wo es Autogas-Tankstellen nicht so relevant. In Deutschland gibt es bereits über 3.300 Autogas-Tankstellen, in Europa mehr als 20.000.

Was man beim Umstieg auf Autogas nicht machen sollte, warnte Peter Stoll: Sein umgerüstetes Autogas-Fahrzeug mit Erdgas tanken zu wollen. Während das Tanken mit Autogas unter einem Druck von 15 bar abläuft, sind es bei Erdgas wohl ca. 300 bar! Wie Peter Stoll berichete, soll es wohl schon 3 Fahrzeuge zerrissen haben, weil der Autogas-Tank für so einen hohen Druck nicht ausgelegt ist.

Der Umstieg auf Autogas ist sicher eine interessante Sache, um Kosten zu sparen. Aber auf Grund der Risiken und der unklaren Lage auf dem Eröl- und Erdgasmarkt insgesamt, sollte man sich einen Umstieg gut überlegen.

Einfüllstutzen Autogas (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Zapfpistole bei Autogas (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Aufschrauben Verschluss bei Autogas (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
An Zapfsäule muss man Knopf ständig drücken (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

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