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Zeitumstellung macht Menschen müde

Dienstag, 26. März 2013, 15:18 Uhr
Auch in diesem Jahr wird die Zahl der Verkehrsunfälle unmittelbar nach Umstellung auf die Sommerzeit voraussichtlich sprunghaft ansteigen, es sei denn, die Kraftfahrer sind nächste Woche entgegen aller Erfahrung hellwach unterwegs...

Grafik (Foto: ACE) Grafik (Foto: ACE)
Die Chancen dafür stehen allerdings nicht so gut, warnt jetzt der Kreisclub Nordhausen des ACE Auto Club Europa. Er macht auf die möglichen Folgen der bevorstehenden Zeitumstellung aufmerksam, bei der die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden (30./31. März, 2:00 Uhr - 1 Std. - 3:00 Uhr = Sommerzeit).

Das dadurch hervorgerufene Schlafdefizit wirkt laut ACE bei zahlreichen Menschen so ähnlich wie ein Jetlag. Derartige Durchhänger gingen nicht selten mit Konzentrationsschwächen einher. Im Straßenverkehr kann dies fatale Folgen haben, erinnert der ACE und weist unter Berufung auf Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) darauf hin, dass jeder vierte Unfall in Deutschland auf Sekundenschlaf zurückzuführen ist.

Auf Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes hat der ACE herausgefunden, dass es in den letzten Jahren fast durchgängig in der Woche nach der Zeitumstellung zu einer Häufung schwerer Verkehrsunfälle gekommen ist. Im Vergleich mit dem Unfallgeschehen sieben Tage vor der Umstellung auf die Sommerzeit zeigt sich ein Anstieg der Unfallzahlen um bis zu 30 Prozent. Unterbrochen wurde dieser Trend lediglich im Jahr 2010.

Die in jenem Jahr etwas niedrigere Unfallzahl führt der ACE auf das schwächere Verkehrsaufkommen in der auf die Zeitumstellung folgenden Ferienwoche vor Ostern zurück.

Laut ACE belegen mehrere Untersuchungen von Krankenkassen, dass fast jeder zweite Deutsche nach der Umstellung auf die Sommerzeit unter Schlafproblemen leidet. Zwischen vier und 14 Tagen benötigt der menschliche Körper, um seinen Schlafrhythmus auf die neuen Verhältnisse einzustellen.

Mag die um eine Stunde vorgestellte Uhr auch mehr Licht am Abend bringen – die Umstellung im Frühjahr fällt in jene Zeit, in der sich der menschliche Organismus nach der dunklen Jahreszeit wieder auf Sommerbetrieb umstellt. Die damit verbundene Beschleunigung des Stoffwechsels sorgt für einen sinkenden Blutdruck, was zu Müdigkeit, Gereiztheit und Konzentrationsschwächen führen kann. Natürliche Frühaufsteher haben unter der Umstellung weniger zu leiden als sogenannte Eulentypen, deren natürlicher Biorhythmus erst später am Tag auf Touren kommt.

Müdigkeit ist wie Trunkenheit

Krankhafte Schlafstörungen wie die sogenannte Schlafapnoe erhöhen das Unfallrisiko im Straßenverkehr auf das Zwei- bis Siebenfache, berichtet der Club unter Berufung auf Studien von Fachmedizinern. Damit ist die Unfallursache „Müdigkeit“ von der Gefährlichkeit her mit Alkohol und Drogen gleichzusetzen. Wer unter dauerhaften Schlafstörungen leidet, sollte ärztlichen Rat in Anspruch nehmen.

Um die negativen Auswirkungen der Zeitumstellungen gering zu halten, empfiehlt der ACE außerdem, sich häufig an der frischen Luft aufzuhalten. Dadurch wird die Produktion des Aktivitätshormons Serotonin gefördert. Auch der vermehrte Verzehr von vitaminhaltigem Obst und Gemüse sorgt dafür, dass die Auswirkungen der Zeitumstellung glimpflich ablaufen. Zudem unterstützt der ACE den Aufruf des DVR an alle Verkehrsteilnehmer, in den Tagen nach der Zeitumstellung besonders konzentriert und aufmerksam unterwegs zu sein.
Autor: red

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