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Sondershausen innovativ!

Mittwoch, 27. Mai 2015, 20:25 Uhr
Unsere Unternehmen - erfolgreich auf den Märkten! Unter dieser Überschrift fand am Abend das 8. Sondershäuser Wirtschaftsforum statt...


Die Stadtverwaltung Sondershausen, genauer gesagt das Amt für Wirtschaftsförderung und der SGW ( Sondershäuser Gewerbe- und Wirtschaftsverein e.V.) hatten zu diesem Sondershäuser Wirtschaftsforum in den Carl-Schroeder-Saal von Sondershausen eingeladen.

Sondershausen innovativ! (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Sondershausen innovativ! (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Die Begrüßung übernahmen Joachim Kreyer (CDU) als Bürgermeister und Monika Lambrecht - Vorsitzende des SGW.
Neben vielen Unternehmensvertretern der Region, auch die Bundeswehr, war auch Landrätin Antje Hochwind (SPD) bei diesem Wirtschaftsforum dabei.

Kreyer verwies nochmals auf die Dieskrepanz zwischen der enormen Leistungsfähigkeit der hiesigen Unternehmen und der oft schlechten Wahrnehmung nicht nur bei Bürgern sondern auch bei Unternehmen und zentralen stellen außerhalb der Region. Unsere Unternehmen sind innovativ und kreativ und das müssen wir so herausstellen. Nur so können wir sichern, dass junge Leute nicht abwandern und wir junge Leute wieder zurück holen.

Lambrecht betonte, die Innovationskraft der mittelständischen Unternehmen ist der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung.

Zur Einführung sprachen Tankred Schipanski (CDU) Mitglied des Bundestags und Prof. Dr. Matthias Viehmann von der Hochschule Nordhausen.

Sondershausen innovativ! (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Sondershausen innovativ! (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Tankred Schipanski - Innovationskraft sichert Arbeitsplätze und künftige Gewinne.
Wenn Unternehmen in diese Region ziehen (u.a. WAGO), dann muss man hier viel richtig gemacht haben. Und hier wurden viele beeindruckende Netzwerke geschaffen. Besonders hob er dabei die Fa. 3-D-Schilling mit Dr. Martin Schilling hervor.

Er betonte die Wichtigkeit des schnellen Internets für die Wirtschaft und die Bürger der Region, denn besonders im ländlichen Raum gibt leider noch genügend Lücken. Er nannte zahlreiche Förderprogramm die bundesweit aufgelegt sind, um die Innovativkraft zu stärke. Alle können hier nicht genannt werden, so aber das Programm 2020, das speziell für den Osten aufgelegt wurde. Er bezeichnete die „Sturtups“ (zu deutsch Gründer) als Motor der Entwicklung. Allerdings bemängelte er, Deutschland investiert zu wenig mit Wagniskapital, hier können Förderprogramme nicht alles bringen.

Prof. Dr. Matthias Viehmann - Forschungs- und Entwicklungskooperationen - Fallbeispiele aus der Hochschule Nordhausen
Viehmann informierte die anwesenden Unternehmer über die Struktur der Fachhochschule und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Kooperation. Auch Möglichkeiten der Förderung der Zusammenarbeit wurden erläutert.

Innovation konkret. Das Forum leitete Bernd Jentsch, Wirtschaftsredakteur einer Thüringer Tageszeitung mit fünf Unternehmern aus Sondershausen. Es ging um solche Fragen wie
Wie geht das eigentlich? Wer gibt den Anstoß? Welche Hindernisse sind zu überwinden? Wer unterstützt? Wer finanziert? Welchen Nutzen stiften Innovationspreise?

Sondershausen innovativ! (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Sondershausen innovativ! (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

v.l.n.r Gerald König, Dittmar Lack, Dr. Reiner Jürgens, Bernd Jentsch, Dr. Thomas Albers und Dr. Martin Schilling

Dabei dabei gaben die Manager Einblicke in ihre Innovationsstrategie und stellten
ihre Innovationen kurz vor.

- Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG - Dr. Thomas Albers
Unternehmen entwickelt die WAGO-Kontaktfederklemme und ist dabei weltweit aktiv. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 7.000 Mitarbeiter. Wir müssen in allen Ländern innovativ sein.
Wichtig ist, man muss das Problem das Kunden ermitteln und verstehen. Daraus muss man die Lösung finden. Da reicht es nicht, den Kunden nur zu befragen.

- Ingenieurgesellschaft G. König mbH - Gerald König
Seit 1990 als Unternehmen am Markt und beschäftigt sich u.a. mit Tiefbau- Brückenbauplanung.

- K-UTEC Salt Technologies AG - Dr. Dittmar Lack
Bei K-UETC zuständig für Entsorgungs- und Versatztechnik. Wir sind weltweit tätig. K-UETC hat erst jüngst berichten können, dass man einen Großauftrag in Bolivien zur Lithium Produktion an Land gezogen hat. Auf die Frage des Moderators, ob man auch das Laugenproblem bei Kali & Salz lösen könne, sagte Lack, so vermessen sind wir nicht, so etwas zu sagen.

- 3-D Schilling GmbH - Dr. Martin Schilling
Über die Möglichkeiten des 3-D-Drucks, dass in dem Unternehmen in der Kunststofftechnik angewendet wird, hat kn bereits öfter berichtet.
Das einzige Fablab Thüringens (3-D-Druck für Bürger) steht hier in Oberspier.

- Sonlux Lighting GmbH & Co. KG – Dr. Reiner Jürgens
Das Unternehmen ist führend bei der Herstellung von LED-Leuchten. Hier gibt es regelrecht eine Revolution in der Lichttechnik.

Einig war man sich in der Runde, der Kyffhäuserkreis wird im Bereich der Wirtschaft noch deutlich unterschätzt. Was kaum jemand wahrnimmt, der Kyffhäuserkreis ist führend bei den Unternehm
en in der Kunststofftechnik. Allerdings könnte der Nachwuchs bei jungen Wissenschaftler im Kyffhäuserkreis besser sein.
Kopf ist wichtiger als das Geld. Nur Fördermittel schaffen noch kein Innovation.
Einig war man sich auch in der Meinung, Zusammenarbeit mit Hochschulen ist wichtig.

Interessant die Meinung bei Sonlux: Fördermittel sind gut und wichtig, aber bei der schnellen Entwicklung von Produkten und Verfahren, oft zu unflexibel. Die schnelle Entwicklung in der Elektronik zwingt kleine Unternehmer förmlich, kooperativ zusammen zu arbeiten.

Erst kurz vor 21:00 Uhr beendete Bürgermeister Kreyer die interessante Diskussionsrunde und dankte allen Gästen und Beteiligten.
Die Veranstaltung fand mit freundlicher Unterstützung der Kyffhäusersparkasse Artern-Sondershausen statt.

Auch wenn mit Wirtschaft 4.0 wohl schon das Thema fürs nächste Jahr gefunden scheint, sollte wohl auch mal daran gedacht werden, einen Themenabend für den Tourismus zu starten. Hier ist die Vernetzung bei weitem nicht so fortgeschritten wie in der produzierenden Wirtschaft und es müsste erst mal ein Leitbild für den Tourismus der Stadt und des Landkreises erarbeitet werden, das zurzeit nicht zu erkennen ist, so das Fazit von kn.
Autor: khh

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