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Mit diesem Slogan haben Täter leichtes Spiel:

„Sie haben gewonnen!“

Freitag, 10. Juni 2016, 12:46 Uhr
Die Verlockung ist groß und die Botschaft - „Sie haben gewonnen!“ - weckt Begehrlichkeiten. Endlich sich einen großen Wunsch erfüllen, aus den Schulden kommen oder nur, um plötzlich die Leichtigkeit des Lebens zu spüren – sorgenfrei und losgelöst und frei. Wer solch eine Nachricht, ob per E-Mail, Post oder am Telefon, erhält, sollte besonders vorsichtig sein...


Denn dabei könnte es sich um ein sog. Gewinnspielversprechen handeln. Mit dieser Masche werden dem unbescholtenen Bürger hohe Gewinne versprochen, die man angeblich nur durch Erbringen einer Gegenleistung (Überweisen einer „Gebühr“) oder einem Anruf bei einer kostenpflichtigen Hotline erhält.

Betrüger wissen, wie sie ehrliche und leichtgläubige Bürger um ihr Geld bringen. Betrugsmaschen wie Gewinnspielversprechen, Kreditvermittlungs- und Vorauszahlungsbetrug, Enkeltrick, Abofallen und mehr. Angeblich! Dabei hatten sie doch an keinem Gewinnspiel teilgenommen.

Die Thüringer Polizei registrierte mit wachsender Sorge im Zeitraum von Mai 2015 bis Mai 2016 eine Verdoppelung der Meldungen zu Betrugstaten dieser Art mittels Internet. Denn nicht alle Nutzer achten beim Surfen im Netz auf Sicherheit. Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in vielen Varianten anwenden. Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, zum Beispiel „Bearbeitungsgebühren“ zu bezahlen, eine kostenpflichtige Hotline anzurufen oder an Veranstaltungen teilzunehmen, auf denen minderwertige Ware zu erhöhten Preisen angeboten werden.

Die vorgetäuschten Szenarien werden von den Tätern laufend verändert, um so an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Täter geben klare Zahlungsanweisungen. Sie schicken ihre Opfer beispielsweise zur Post, um die angeblichen Kosten per Bargeldtransfer zu überweisen. Sie fordern dazu auf, Prepaid-Karten für Online-Käufe, zum Beispiel Ukash oder Paysafecard zu erwerben, mit denen man auch Geld ins Ausland überweisen kann. Sie wirken überzeugend und manipulieren so die Opfer.
Die Polizei rät sich zu schützen:
  • Wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben.
  • Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern.
  • Zahlen Sie keine Gebühren.
  • Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummer, Adressen, Kontodaten, Kreditkartennummer etc.
  • Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.
  • Sichern Sie sich ab, indem Sie einen angeblichen Vertragsabschluss widerrufen und wegen arglistiger Täuschung anfechten. Verbraucherzentralen (http://www.verbraucherzentralen.de) bieten hierfür Musterschreiben in ihren Beratungsstellen sowie im Internet.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und Telefonrechnungen.
  • Lassen Sie unberechtigte Abbuchungen rückgängig machen. Abbuchungen können Sie innerhalb einer bestimmten Frist problemlos widersprechen. Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Bankberater etc.
Um insbesondere ältere Menschen vor Kriminalität zu schützen, sie für mögliche Gefahren zu sensibilisieren und ihnen Tipps an die Hand zu geben, wurden von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, dem Weissen Ring und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen die Seniorenbroschüren „Sicher leben“ und „Sicher zu Hause“ erstellt. Diese können über die Polizeilichen Beratungsstellen in den Landespolizeiinspektionen bezogen werden.

Um die Bevölkerung über die Risiken bei der Nutzung der digitalen Medien aufzuklären, hat die Polizei ebenfalls Medien für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt. Kinder und Jugendliche werden beispielsweise mit dem Film „Verklickt!“ angesprochen.

Eltern und Erziehungsverantwortliche können sich anhand der Sammelmappe „Klicks-Momente“ über Cybermobbing, PC-Spiele oder Abzocke im Internet informieren. Die „Klicks-Momente“ für Internetnutzer vermitteln Wissen über verbotene Inhalte im Internet, Identitätsdiebstahl oder Betrug. Zentral sind jedoch die darin vermittelten Schutzempfehlungen.

Die Polizei rät:
  • Verwenden Sie sichere Passwörter.
  • Schränken Sie Rechte von PC-Mitbenutzern ein.
  • Halten Sie Ihre Software immer auf dem aktuellen Stand.
  • Verwenden Sie eine Firewall.
  • Gehen Sie mit E-Mails und deren Anhängern sowie mit Nachrichten in Sozialen Netzwerken sorgsam um.
  • Sichern Sie Ihre drahtlose (Funk-)Netzwerkverbindung.
  • Seien Sie zurückhaltend mit der Angabe persönlicher Daten im Internet.
Weitergehende Informationen finden Sie auch unter www.polizei-beratung.de oder bei jeder Polizeidienststelle.
Autor: nnz

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