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Neues aus Artern

Radio Artern plant digitalen Ausbau

Donnerstag, 11. Mai 2017, 14:52 Uhr
Das Bürgermedium Radio Artern sendet bisher auf der Frequenz UKW 100,5 und mit Live-Stream in Internet (www.radio-artern.com) hat sich neue digitale Ziele für den Funk gesetzt, auch in der Reichweitenerhöhung...

Dazu hatte Jörg Schlottmann vom Verein "total sozial e.V." zu einer Informationsveranstaltung in den Ratssaal von Artern eingeladen.

Radio Artern plant digitalen Ausbau (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Radio Artern plant digitalen Ausbau (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Radio Artern? Was ist das? Die Frage hatte kn schon öfter gehört. Vor fünf Jahren hatte Jörg Schlottmann Anlauf genommen Radiosendungen im Bereich Artern anzubieten. nach zwei Jahren Vorbereitung mit suche nach der geeigneten Frequenz wurde man mit der Landesmedienanstalt fündig.

Auch wurde eine Form der Organisation gefunden, um diesen Radiosender zu betreiben. Radio Artern ist ein Bürgermedium das durch einen Verein betrieben wird und durch einige Werbeeinnahmen (zwei Spots pro Stunde) und Sponsoren betrieben wird und muss sich also selbst tragen, freier finanzieller Sender. Im Gegensatz dazu erhalten Bürgerradios Unterstützung durch die Landes Medienanstalt.

Zu den Hauptsponsoren gehören unter anderem EP Schmidt und eine Immobiliengesellschaft. Mit Augenzwinkern auch genannt Bundestagsmitglied Steffen-Claudio Lemme (SPD) der Hilfestellung bei der Beantragung von Fördermitteln gab. Die Politik heute war u.a. Vertreten durch Arterns Bürgermeisterin Christine Zimmer (CDU) und Stadtrat Torsten Blümel (Die Linke). Christine Zimmer gab Unterstützung durch die Stadt bei der Beschaffung einer Immobilie.

Radio Artern plant digitalen Ausbau (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Radio Artern plant digitalen Ausbau (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Bisher sendet Radio Artern aus der Stadt mit einer begrenzten Reichweite. Mit dem Umzug der Sendeantenne auf den Voigtsberg und der Erhöhung der Sendeleistung auf 100 Watt, wird Radion Artern dann ein ganzes Stück weiter zu hören sein, je nach geografischen Verhältnisse (auf einem Berg wohnend besser als in einem Tal) wird man bis zu 120 km weit gehört werden können. Deshalb wird man auch die Frequenz dann auf 87,6 MHz verändern, um nicht mit Rundfunkstationen in Nordhausen in Konflikt zu kommen.

Zum Jahresende soll es aber eine Neuerung geben. Radio Artern wird nicht nur UKW senden, sondern soll auch digital über Funk gesendet werden. Infos zu diesem Sendeformat gab Olaf Korte vom Frauenhoferdinstitut IIS. Diese Team hatte früher das Format MP3 entwickelt, eine Revolution bei der Musikübertragung besonders im Internet.

Radio Artern plant digitalen Ausbau (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Radio Artern plant digitalen Ausbau (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

DAB steht für das Format "Digital Audio Broadcasting", das heißt die digitale Verbreitung von Audiosignalen über Antenne. Das "+" steht für die moderne Übertragung in bester Tonqualität, die vor allem eines zulässt: Im Gegensatz zu UKW können viel mehr programmbegleitende Zusatzinformationen, wie Verkehrsdaten (Staubinformationen bis hin zu Stauprognosen), Wetterkarten, Reiseinformationen, was besonders für Autofahrer und Touristen unterwegs interessant ist. Natürlich werden auch solche Daten wie Titel und Interpret, Albumcover übertragen.

Und es geht noch mehr. Selbst aktuellen Nachrichtenschlagzeilen sind möglich, die aber vom Funktionsumfang des Endgerätes abhängig sind. DAB+ Geräte sind von 20 Euro bis Autoradios (mit Einbau) eintausend Euro und mehr.

Was bringt die Übertragungsart DAB? Nun, das bei UKW lästige Rauschen (auch Stereo schaltet sich schnell auf Mono ab) wenn die Übertragungsqualität nicht perfekt ist, fällt weg. Anders bei DAB, solange noch Daten empfangen werden, bleibt der Ton klar und deutlich. Erst wenn das Radio nicht mehr genügend Daten empfängt, dann ist aber der Empfang vollständig weg.

Beim Kauf eines Digitalradio-Empfangsgerätes sollte darauf geachtet werden, dass es den DAB+ Standard unterstützt. Übrigens jedes gute DAB+ taugliche digitale Radio kann neben den neuen Digitalradio-Programmen auch UKW- und andere DAB- Angebote empfangen, wichtig beim Kauf darauf zu achten.

Leider konnte as Zeitgründen kn nicht alle Informationen die Olaf Korte vorstellte mehr mitnehmen
- Vorstellung des Systems und grobe Funktionalität
- was braucht man an Hardware (PC, Soundinterfaces, …)

Aber schon solche Unterthemen wie Datendienste
- EWF (Emergency Warning Functionality) zur Bevölkerungswarnung (Kreisbrandschutzinspektor Peter Ortlepp war unter den Gästen). Gerade bei Warnungen funktioniert das über DAB+ oft meist besser als die dann oft überlasteten Handynetze, um Informationen weiter zu leiten.
- Journaline (Textdienst z.B. für touristische Informationen, wesentlich komfortabler als der Videotext beim klassischen Fernsehen)
- SiBB (Services in Bussen und Bahnen, auch nutzbar für öffentliche Infotafeln)
- Slideshow (Bilderübertragung) sei aber mehr eine mögliche Spielerei.

Hier werden sich vielfältige Möglichkeiten für Tourismus, Handel, Unternehmen bis hin zum Katastrophenschutz bieten können. Man darf gespannt sein, wie diese möglichen Angebote dann von den Unternehmen und Behörden genutzt werden. Eine Grundlage bis Ende des Jahres wird gelegt werden.
Autor: khh

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