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IHK-Info:

Azubis dringend gesucht!

Montag, 12. Juni 2017, 00:08 Uhr
IHK-Ausbildungsumfrage bestätigt Bewerbermangel. Dazu diese Meldung der IHK Nordhausen

Von Mitte April bis Anfang Mai haben die Thüringer Industrie- und Handelskammern ihre jährliche Ausbildungsumfrage in den regionalen Unternehmen durchgeführt. 416 Firmen äußerten sich zu ihren Ausbildungsplänen, -erfahrungen und -erwartungen.

Die Ergebnisse bestätigen den Trend der vergangenen Jahre: trotz leicht gestiegener Schulabgängerzahlen konnten nur knapp 53 Prozent der Unternehmen alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Der Rest geht – zumindest teilweise – leer aus. In den meisten dieser Fälle lagen den Unternehmen keine geeigneten Bewerbungen vor (72 Prozent) und in jedem fünften Betrieb wurde die Ausbildung von den Jugendlichen erst gar nicht angetreten.

Die Unternehmen reagieren unterschiedlich auf den aktuellen Bewerbermangel. Während die einen auf ein verbessertes Ausbildungsmarketing setzen, suchen die anderen ihre künftigen Facharbeiter im Ausland. Der Anteil der Betriebe, die ihre Werbeanstrengungen verstärken wollen, ist gegenüber dem Vorjahr von 6 auf 21 Prozent gewachsen. Aber auch Flüchtlinge geraten immer mehr in den Blickpunkt. So gaben 14 Prozent der Unternehmen an, ihre Integrationsbemühungen noch auszubauen.

Die Betriebe sehen ihre potenziellen Auszubildenden und Mitarbeiter mehr und mehr als „Kunden“ und denken intensiv darüber nach, wie sie ihre Attraktivität für diese Zielgruppe verbessern können. Das Spektrum reicht von einer übertariflichen Ausbildungsvergütung bis hin zu Beihilfen zur Mobilität der Azubis. Die Anreize sind zwischenzeitlich immer vielfältiger geworden: freie Getränke und Obst, aber auch die Kostenübernahme für das Fitnessstudio, Bücher, Wohnheime oder Miete.

Probleme sehen fast 40 Prozent der Befragten in der Berufsorientierung und den unklaren Vorstellungen der Schulabgänger über das vorhandene Berufespektrum (79 Prozent) sowie in der oft zu großen Entfernung zur Berufsschule (39 Prozent), was den Abschluss von Ausbildungsverträgen mitunter verhindern kann.

Verbessert hat sich aus Sicht der Unternehmen die Disziplin der Bewerber, sowie deren Interesse und Aufgeschlossenheit. Die elementaren Rechenfertigkeiten sowie das Ausdrucksvermögen erhalten hingegen wieder schlechtere Bewertungen als im Vorjahr. Um dennoch ausbilden zu können, bietet mehr als jeder dritte Arbeitgeber eigene Nachhilfekurse oder nutzt die ausbildungsbegleitenden Hilfen der Agentur für Arbeit.

Dem generellen Ausbildungsengagement schadet dies jedoch nicht. Im Gegenteil: 30 Prozent geben auch lernschwächeren Jugendlichen eine Chance auf einen Arbeitsplatz und das sogar grundsätzlich auch ohne öffentliche Unterstützung oder finanzielle staatliche Fördermaßnahmen.

Die Thüringer Ergebnisse der Online-Befragung finden Sie unter www.erfurt.ihk.de / www.gera.ihk.de / www.ihk-suhl.de.

Diana Stolze
Leiterin Regionale Service-Center
Landkreise Eichsfeld, Nordhausen und Kyffhäuserkreis
Autor: khh

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