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Meldung aus der Wirtschaftswelt

Augen auf beim Vertragsabschluss

Freitag, 12. Januar 2018, 11:42 Uhr
Bei der Bereitstellung von schnellem Internet ist durchaus Vorsicht geboten, wie dieser Fall aus Schernberg zeigen könnte...

Ein Leser aus Schernberg beklagte sich, dass er und offensichtlich auch andere Nutzer, Probleme mit ihrem Internetanschluss haben. Versprochen wurden 4 Mbit/s aber die läge selten oder gar nicht mehr an, wie ein Speedcheck bei einer großen Computerzeitschrift, der gerade mal 16 kbit/s ausweist.

Hier die Zuschrift des Leser und der Speedcheck.

Was kann, man dem Leser raten? Hier kn kn nur allgemeine Hinweise geben, aber kein komplette Rechtsberatung.

Der erste Blick betroffener Bürger sollte sein, sich die Vertragsunterlagen genau durchzuarbeiten. Was steht wirklich im Vertrag. Problem bereiten leider zu oft Formulierungen, wie Geschwindigkeit bis xxx Mbit/s. Die Betonung liegt bei bis, aber damit liegt man wie im obigen Fall auch noch mit 16 kbit/s im Vertragsbereich, wenn man im Vertrag keine Klausel für eine Mindestübertragungsrate hat. Wer hier nicht aufpasst hat leider den "Schwarzen Peter" erwischt.

Nach mehreren dokumentierten Speedtests, sollte man sich am besten an die Bundnetzzentrale und/oder an die Verbraucherzentrale wenden. Die kennen die Tricks der verschiedenen Firmen.
Leider wird immer wieder festgestellt, dass man mit preiswerten Angeboten lockt, wenn Gebiete in einem künftigen besseren Versorgungsgebiet liegen, wenn ein Netzausbau angekündigt wird.

So könnte es offensichtlich auch in Schernberg aussehen. Probleme gibt es auch, wenn anbietende Unternehmen, sich in der Bereitstellung von Internet bei der Durchlassfähigkeit der Übertragungsknoten vertun. Es ist schon ein Unterschied, ob an einem Knoten 50 oder 100 Nutzer gerade Daten ziehen wollen. Dann bricht schnell mal bei Unterdimensionierung der Datenfluss zusammen. Bestes Beispiel, wenn in einigen Gebieten zu Jahreswechsel die Handynetze nicht funktionieren, weil alle gerade gleichzeitig telefonieren wollen.

Schernberg wird im künftigen Ausbaugebiet des Netzausbaus des Kyffhäuserkreises liegen, bei dem 50 Mbit/s bereitgestellt werden sollen, wie Nadine Hampel vom Landratsamt Kyffhäuserkreis im Gespräch mit kn informierte.

Aber gebaut wird noch nicht. Wie Verwaltungsleiter Dr. Heinz-Ulrich Thiele im Gespräch mit kn informierte, wird in ca zwei Wochen gerade mal Zeichnungsschluss bei der Ausschreibung sein. Dann werden die Angebote geprüft und erst danach entschieden, wer den Zuschlag für den Ausbau des Glasfasernetzes bekommt. Erst wenn diese Entscheidung gefallen ist, kann gesagt werden, wann Ausbaubeginn sein wird und wann denn das schnelle Internet anliegen wird.

Im Falle von Schernberg könnte es in 2018 zum Baubeginn kommen, aber wann das schnelle Internet dann anliegt, wäre spekulativ. Bis dahin heißt es, wie in allen noch unterversorgten Internet-Gebieten, Vorsicht bei dem Abschluss von Verträgen und das Kleingedruckte sehr sorgfältig durchlesen. Besonders sollte man auf kurze Laufzeiten des Vertrages achte, damit man später auch zeitnah auf das schnelle Netz wechseln kann.
Autor: khh

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