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Meldung aus dem Landratsamt

Ursprung des Corpus delicti besucht

Montag, 19. Februar 2018, 18:35 Uhr
Ursprung des Corpus delicti besucht
Erinnern Sie sich noch an Montag den 04.12.2017? Hier hatte man das Landratsamt des Kyffhäuserkreises wegen eines verdächtigen Fundes evakuiert. Heute besuchte Landrätin Antje Hochwind den Ursprung der Aufregung.

Sieht eigentlich ganz harmlos aus, der Weihnachtsengel, den Verwaltungsleiter Dr. Heinz-Ulrich Thiele und Landrätin Antje Hochwind (SPD) präsentieren. Eine harmlose Figur aus gebranntem Ton.

Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Die steckte in einem Briefumschlag mit Weihnachtsgrüßen und war an das Landratsamt versendet worden. Was ist diesem Weihnachtsengel widerfahren, das und warum ein Präventionszug nach Sondershausen kommen sollte, erfahren Sie hier...

Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Man kann nur noch spekulieren. Die wahrscheinlichste Version ist, die in dem Briefumschlag steckende Figur wurde von der Frankiermaschine so stark zusammengedrückt, dass nur noch Pulver übrig blieb.

Jetzt kann man zwar lachen, aber aan dem Tag sah es anders aus. Kurz zuvor waren in anderen Behörden Briefe mit verdächtigem Pulver gefunden und den gleichen Morgen gab es in der Staatskanzlei in Erfurt eine verdächtige Sendung.

Und blieb nichts anders übrig, so Landrätin Hochwind heute im Gespräch mit kn, den üblichen Weg der Alarmierung einzuhalten, mit allem was dann folgte, viel Polizei, viele Rettungskräfte (DRK, Freiwillige Feuerwehr) und Spezialisten zur Analyse der verdächtigen Sendung. Resultat, viel Aufregung und das Landratsamt über einen halben Tag lahm gelegt.

Aber etwas Gutes kam dabei heute raus. Die Landrätin besuchte die Außenstelle das Haus Jonas Freienbessingen in der Bergstraße von Sondershausen, in der suchtkranke Menschen in einer Therapie wieder ins normale Leben zurückgeführt werden.

Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Hier wurde nicht nur die Urform des Weihnachtsengels geschaffen, bevor die Figur in den Brennofen kam, sondern in der Kreativwerkstatt konnte die Landrätin sshen, was hier in der Therapie so alles an künstlerischen Dingen gefertigt wird zusammen mit Ergotherapeutin Marika Bauersfeld und dem Geschäftsführer des Diakonieverbundes Hans-Jürgen Scherer, dem Träger der Einrichtung.

Vom Stift über die rustikale Obstschale bis zur kunstvoll gestalteten Fliese, die später noch gebrannt wird, konnte sich die Landrätin von den Fertigkeiten der Teilnehmer überzeugen.

Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Der Besuch wurde auch gleich noch genutzt, um die Einrichtung näher kennen zu lernen. So besuchte man den Gemeinschaftsraum wo man Spiele hatte, welche die kognitiven Fähigkeiten verbessern sollen.

Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Ursprung des Corpus delicti besucht (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Landrätin Hochwind erhielt eines der gedruckten Exemplare des "Bergechos" einer eigenen Zeitschrift die von den Patienten erarbeitet und gedruckt wird. Alles Schritte für die Patienten aus einer Sucht wieder zurück ins Leben zu finden.

Edwin Eisbrenner von der Fachbereichsleitung Suchtkrankenhilfe erläuterte, wie die Patienten von der Heimunterbringung in Freienbessingen über die Schritte Außenwohngruppe (wie hier in Sondershausen) bis zum betreuten Wohnen zurück ins geregelte Leben zu finden. Und dieser Weg ist nicht leicht, denn es ist keine Seltenheit, dass das bis zu drei Jahren und mehr bedeuten kann.

Es ist auch nicht leicht zu erklären, warum nur vier Frauen, dafür aber 32 Männer in der Einrichtung sind. Hier gibt es ein deutlich anders Suchtverhalten. Eisbrenner machte klar, dass es besonders schwierig ist, Mütter mit Kindern zu therapieren.

Landrätin Hochwind nahm gern das Angebot wahr, auch die Einrichtung in Freienbessingen zu besuchen.
Zum Thema Sucht sagte sie, es ist ganz wichtig, Prävention zu betreiben. Die Jugendpräventionstage im Herbst sind eine Maßnahme, kn berichtete. Es gibt Überlegungen, den zentrale Präventionszug nach Sondershausen zu holen, um die Jugendlichen mit dem Thema Sucht besser vertraut zu machen. Das ist wichtige Sache, so Hochwind, aber leider nicht ganz billig (va. 10.000 bis 13.000 Euro). Mal sehen, wie das im Haushalt untergebracht werden kann.
Autor: khh

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