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Reggea, Ska & Hip Hop im Mix mit Latino – Coolness

Montag, 11. Juni 2018, 18:10 Uhr
Mit einer Rezension zum Konzert von Nico Maléon & La Sonora Project aus Mexiko im Panorama Museum Bad Frankenhausen gibt Fred Böhme wieder einen Überblick, was alles passierte...

Am vergangenen Freitagabend (8.6.2018) gastierten auf der kleinen Bühne im Panorama Museum Nico Maléon & La Sonora Project im Rahmen ihrer ersten Europa-Tournee, 5 junge Musiker aus Mexiko, die den Bad Frankenhäuser Tanzmuffeln mit Ska, Reggea, Cumbia-Rock & Hip Hop das Tanzbein zucken ließen.

Reggea, Ska & Hip Hop im Mix mit Latino – Coolness (Foto: Fred Böhme) Reggea, Ska & Hip Hop im Mix mit Latino – Coolness (Foto: Fred Böhme)

Sie spielten in folgender Besetzung: Nico Maleón alias Nicolás Ochoa: E-Gitarre und Lead-Vocals, Pavel Cuauhtli, der schon mit Guadalupe Mediavilla im vergangenen Jahr an dieser Stelle zu erleben war: Saxophon; Otit Monteverdi: Posaune, Charaz Nuñez: Bass und Cesar Burgos: Drums. Das war eine leicht reduzierte Besetzung im Vergleich zur Originalband, zu der außerdem noch ein Keyboarder und ein weiterer Gitarrist gehören.

Die Musiker gelangten gut chauviert durch ihren Tournee-Organisator Freddy Spaepen gegen 18:30 Uhr aus Belgien vor dem Panorama Museum an. Viel Zeit für Aufbau und Soundcheck blieb da nicht mehr. Es war also nicht allein wegen der drückenden Hitze ein Schweiß treibender Start.

Die ersten Takte schon ließen auf einen schönen Latino-Abend hoffen. Technische Probleme mit dem Hauptverstärker sorgten bei den Mitwirkenden allerdings dann noch für zusätzliche Schweißausbrüche. Letztlich funktionierte aber alles und die Band bot einen wunderbaren Abend mit äußerst tanzbarer Musik. Sie präsentierten Stücke ihrer aktuellen CD „El azar de los chas“ wie das wunderbare „Boomerang Ft. Bungalo Dub“, das auch zum Mitsingen einlud, „Bares Y Canciones“ oder „Lo Que Es“. Nico präsentierte seine Stücke äußerst charismatisch mit diesem hip-hop-typischen Sprechgesang, großer Coolness und Intensität, spielte gänzlich ohne irgendwelche Effektgeräte seine Reggea-Rhythmusgitarre, dazu das die Stücke stark akzentuierende Schlagzeug + Bass und dann dagegen zusammen oder im Wechsel Saxophon und Posaune, die den Stücken neben den vokalen Akzenten des Frontmanns mal eine leicht jazzige, dann wieder typische Latino-Note verliehen.

Nun bin ich kein ausgesprochener Kenner und Liebhaber dieser Hip-Hop-Sprechgesänge, doch hier ging dieser Mix mächtig in den Bauch und in die Beine und machte einfach nur Spaß. Nico ließ es sich nicht nehmen, spontan in seiner Wortakrobatik Bad Frankenhausen und das Panorama Museum zu verwursteln. Leider war kaum jemand im Publikum in der Lage, auch nicht der Rezensent, Feinheiten der teilweise in Englisch, überwiegend aber in Spanisch vorgetragenen Texte zu verstehen. Als Musiker aus der nordwestmexikanischen Grenzregion spielte aber die dortige alltägliche Situation mit Mafia, Kriminalität und korrupter Polizei genauso eine Rolle wie die für manche Cumbia-Rock-Stücke üblichen schlüpfrigen Anspielungen.

Titel wie „Sexo, Alcohol, Drogas Y Rock And Roll“ bestätigen das nur. Schon im ersten Teil des Konzertes klatschte das Publikum spontan mit und einige Gäste hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Das verstärkte sich noch im zweiten Teil des Konzertes, in dem Nico und seine Mitstreiter das Tempo noch erhöhten. Das Publikum bestand sicher nicht aus typischen Hip-Hop-Jüngern, trotzdem löste diese Band am Ende ihres Konzertes auch hier Beifallsstürme aus und durfte erst nach einer obligatorischen Zugabe den Konzert-Abend beenden. Übrigens war das das erste Reggea-&-Ska-Konzert in der langjährigen Konzertgeschichte des Panorama Museums. Schade, dass nur knapp 80 Gäste zu diesem Abend gekommen waren.

Reggea, Ska & Hip Hop im Mix mit Latino – Coolness (Foto: Fred Böhme) Reggea, Ska & Hip Hop im Mix mit Latino – Coolness (Foto: Fred Böhme)

Text: Fred Böhme
Fotos: „Nico Maleón & La Sonora Project-Live1“ bis „Nico Maleón & La Sonora Project-Live4“ (Mit Genehmigung der Band); Rechteinhaber: Fred Böhme / Archiv Panorama Museum
Autor: khh

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