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Meldung aus dem Landratsamt

Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises

Donnerstag, 13. September 2018, 00:03 Uhr
Am gestrigen Abend wurde in Sondershausen der Abschlussbericht zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises übergeben...

Die Landrätin des Kyffhäuserkreises Antje Hochwind (SPD) erhielt aus der Hand von Sebastian Kupfer, Geschäftsführer der Firma InTraSol-Intelligent Traffic Solutions GmbH, den 200 seitigen Abschlussbericht zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises.

Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Den Kernbereich der Studie bildete die Untersuchung zum Aufbau einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur im Kyffhäuserkreis. Daneben wurden Teilkonzepte für den Einsatz von Elektrofahrzeugen in der öffentlichen Verwaltung und bei Unternehmen erarbeitet, die als Handlungsleitfaden für die Umstellung der Fahrzeugflotten hin zu Elektrofahrzeugen dienen können.

Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Im Carl-Schroeder-Saal von Sondershausen hatten sich Vertreter von Firmen und Instutionen aus dem Kyffhäuserkreis eingefunden.
Begrüßt wurden sie von Landrätin Antje Hochwind und von Sebastian Kupfer, Geschäftsführer der Firma InTraSol. Hochwind betonte, die E-Mobilität wird ein Thema der Zukunft sein.

Das laufende Projekt „Erarbeitung einer Studie zur Umsetzung eines Elektromobilitätskonzeptes für den Kyffhäuserkreis“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität vor Ort / Nationales Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie / Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (LIS) / Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt 56.000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Umsetzung der Förderrichtlinie wird von der NOW Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie koordiniert.

Die Firma InTraSol wird im Rahmen der Vorstellung des Abschlussberichtes Entwicklungsszenarien aufzeigen und Handlungsempfehlungen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie der Umstellung von kommunalen und privatwirtschaftlichen Fuhrparks darstellen.

Sebastian Kupfer verwies auf den Klimawandel, der sich uns in diesem Jahr besonders drastisch klar macht. Der August im Durchschnitt 5°C zu warm war und teilweise nur 7 % der Niederschläge brachte. CO2 und Methan seinen die Hauptursachen für diesen Klimawandel.

Kupfer verwies darauf, dass bei den E-Autos die Verbrauchskosten gering sind. Auch wenn die Energiebilanz bei den E-Autos höher ist als bei herkömmlichen Fahrzeugen, so Kupfer, spätestens noch rund 15.000 Kilometer Laufleistung (bei grünem Strom - aus Solaranlagen) sind E-Autos effektiver als herkömmliche Fahrzeuge, mit Strom aus der Steckdose (Normalmix) erst nach 75.000 Kilometern

Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Franziska Lobas-Funck (NOW 100 prozentige Tochter des Bundes) informierte über möglich Förderprogramme siehe
www.starterset-elektromobilitaet.de
Derzeit sind 180.000 E-Autos (Klasse BEV und PHEV) in Deutschland regiestriet. Installiert sind 1.750 Schnellladesäulen in Deutschland installiert und 2020 sollen es 7.500 sein.

Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Daniel Krieg (InTraSol) stellte Teile der eigentlichen Studie vor. Aus Datenschutzgründen sind die Ergebnisse der Testfahrzeuge von Landratsamt, DRK, Kyffhäusersparkasse und Fa. Zelmer nur mir relativen Daten dargestellt.
Auf Anfrage kn kam die Antwort, die Studie in komplette Form wird nicht als pdf ins Internet gestellt. Eine abgespeckte Version könne man ins Netz stellen.

Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Abschlussberichtes zum Elektromobilitätskonzept des Kyffhäuserkreises (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Was ist gibt, sind diese zwei Flyer, die im Landratsamt zu haben sind.
Wenn allerdings die Studie den Unternehmen helfen soll, dann muss man klar sagen, muss man bestimmte Erkenntnisse den Unternehmen im Kreis zur Verfügung stellen.

In der Bildergalerie sind einige Daten aus den Folien zu sehen. Damit man weiß, worüber man spricht, hier einige Infos. Im Kyffhäuserkreis sind derzeit 17 reine E-Autos angemeldet, verschwindend klein zu den 44.293 angemeldeten Kfz, von denen nur 2.829 gewerblich angemeldet sind.

Im Kyffhäuserkreis sind 17 Ladesäulen mit 32 Ladepunkten eingerichtet. Die Studie schlägt vor, wo in etwa die 60 bis 92 Ladepunkte errichete werden sollen.
Hinsichtlich der untersuchten Testfahrzeuge der Unternehmen konnte bis zu 15 Prozent an Kosten sparen. Krieg warnte aber, eine Verdopplung der Zahl der E-Autos in einem Unternehmen führe nicht zu einer Verdoppelung der Einsparungen.

Zieht man ein Fazit aus dem gestern gesagten, dann sind Unternehmen dann gut beraten, wenn man die E-Autos mit eigenem Strom aus eigenen Solaranlagen erzeugt.

Allerdings wurden auch einige Problemkreise nicht angesprochen. Wird bei einem größeren Einsatz von E-Autos die die Infrastruktur reichen? Man rechnet so, dass 80 Prozent der E-Autos zu Hause (in der Firma) nachgeladen werden. Das mag ja bei einigen Firmen funktionieren, die in Gewerbegebieten eigen Flächen haben.

Auch im privaten Bereich können Nutzer vielleicht über mehrere Stunden ihr E-Auto über die Schuko-Steckdose nachladen. Wo sollen die Bewohner von Mehrfamilienhäusern über Nacht ihre Autos nachladen? Selbst wenn demnächst in der Innenstadt von Sondershausen noch zwei Ladesäulen dazu kommen sollen, wie kn erfahren hat, müssten die Privatleute Schlange stehen. Mal stelle sich mal vor, wenn in einem Haus in der Wezel-Straße mehrere Bewohner ein E-Auto hätten. Sollen die in der Straße parken und eine Strippe aus der Wohnung hängen lassen? Würden das überhaupt die Leitungen im Haus aushalten?

Solange noch keine große Anzahl von E-Autos vorhanden sind, mag das alles noch praktikabel sein. Und wenn man hört, dass es allein im Kyffhäuserkreis an den Ladesäulen bereits drei verschiedene Bezahlsysteme gibt, die noch nicht mal kompatibel sind, wird das ganze Problem noch verschärft. Deutschlandweit sieht es wohl noch schlimmer aus.

Ob dieser Link nicht noch mehr für Verwirrung sorgt, kann kn nicht garantieren:
https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-der-wahre-preis-der-elektroautos-100.html

Kein Wort fiel zum Thema Schwertransport. Sind LKWs mit E-Antrieb sinnvoll? Wenn man hört, dass gerade in diesem Bereich sehr intensiv über den Kraftstoff Wasserstoff nachgedacht wird, dann fragt man sich, liegt in der E-Mobilität überhaupt die Zukunft. Ist nicht doch Wasserstoff die bessere Alternative, wenn er, vielleicht sogar aus Solarstrom hergestellt wird? Wenn Wasserstoff verbrennt entsteht schlicht und einfach reines Wasser und das Betanken passiert in wenigen Minuten. Da können selbst Schnellladesäulen nicht annähernd mithalten. Man darf gespannt sein, wie die Entwicklung wirklich abläuft.
Autor: khh

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