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Unwetter 2017/18 in Deutschland

Blitzschlag, Nebel, Glätte, Hagel und Tornados (Januar)

Donnerstag, 13. Dezember 2018, 14:43 Uhr
Wie schon in den Jahren zuvor traten auch 2018 deutschlandweit viele extreme Wettersituationen auf, die durch ihre Auswirkungen, nicht nur aufgrund von Hitze und Trockenheit, sondern auch durch Sturm, Starkniederschläge, Blitzschlag, Nebel, Glätte, Hagel und Tornados, direkt oder indirekt zahlreiche Menschenleben forderten. Wir beginnen mit dem Blick auf den Januar 2018...


Besonders Unwetter verursachen regelmäßig in Deutschland empfindliche Störungen der Infrastruktur, insbesondere im Flug-, Schiffs-, Auto- und Schienenverkehr. Gelegentlich sind diese Beeinträchtigungen von katastrophalem Ausmaß, in jedem Fall jedoch begleitet von beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schäden.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat den Wetterverlauf der letzten 12 Monate Tag für Tag und rund um die Uhr überwacht und beobachtet. Er hat dabei mehr als 30.000 Mal frühzeitig über Internet, über seine WarnWetter-App und über die Medien vor gefährlichen Wettersituationen
gewarnt.

In seinem Schadensrückblick 2018 hat der DWD eigene Beobachtungen sowie Zumeldungen der Nutzer von DWD-Warnungen und Medienberichte über Schäden durch extreme Wettersituationen in Deutschland gesammelt und nach bestem Wissen und Gewissen ausgewertet. Monat für Monat, beginnend mit dem Dezember 2017, beschreibt die nachfolgende
Zusammenstellung auf vielen Seiten wetterbedingte Schäden sowie ungewöhnliche oder skurrile Situationen sowie Meldungen zum Auftreten von Hagel und Tornados. Sie erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder letzte Detailtreue. Trotzdem wird erkennbar, wie offenbar zunehmend unser Dasein, Leib und Leben, durch extreme Wettersituationen beeinträchtigt wird.

Bestimmte Ereignisse, wie die verheerende Trockenheit in diesem Jahr, aber auch einzelne Starkniederschlagsereignisse, werden noch lange in
Erinnerung bleiben. Die nachfolgende Zusammenstellung liest sich wie ein Szenario des Schreckens der Naturgewalten, die uns umgeben. Sie zeigt gleichzeitig aber auch die Notwendigkeit von Vorsorgemaßnahmen und von möglichst kurzen Reaktionszeiten der Katastrophenschutzeinrichtungen vor Ort nach Herausgabe der amtlichen Wetter- und Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes.

Dezember 2017

Bei Starkschneefall stürzten am 01. im Hochschwarzwald etliche Bäume um. Dadurch fiel in St. Märgen (BW) der Strom aus; die Straße zum Schauinsland (BW) war blockiert. Am 03. und 04. führte ein Wintereinbruch zu zahlreichen Unfällen und langen Staus. Unter anderem starb nahe Uelzen (NI) eine Geländewageninsassin beim Zusammenprall mit dem Gegenverkehr. In Wörth am Rhein (RP) musste nach einem Frontalzusammenstoß ein Säugling wiederbelebt werden.

Am Frankfurter Flughafen (HE) fielen über 250 Flüge aus. Bei Kollisionen mit dem Gegenverkehr verloren nahe Kulmbach (BY), bei Nürnberg (BY) sowie im Landkreis Deggendorf (BY) 3 PKW-Insassen ihr Leben. Bei Kölleda (TH) erfror ein dementer älterer Mann. Am 05. wurde nahe Schönau am Königssee (BY) eine Pistenraupe von einer Lawine verschüttet.

In einem Graupelschauer gerieten auf der A33 bei
Osnabrück (NI) mehrere Fahrzeuge ins Schleudern. Vom 09. bis 11. verursachte Schneefall massive Probleme im Straßenverkehr. Unter anderem kam eine PKW-Fahrerin nahe Cuxhaven (NI) bei einer Kollision mit dem Gegenverkehr zu Tode. Auf der A27 bei Altenwalde (NI) verlor der Fahrer eines Pannenfahrzeugs durch einen schleudernden PKW sein Leben. Bei Heiligenhaus (NRW) verstarb ein LKW-Fahrer beim Zusammenprall mit einem Baum. Nahe Goldewin (MV) schlitterte ein PKW, kopfüber in einen Teich – beide Insassen ertranken.

Bei Borstel (NI) kippte ein Reisebus in den Straßengraben. Im Kreis Remscheid (NRW) kam es durch Schneebruch zu Behinderungen. Eingefrorene Weichen behinderten in Hessen und NRW den Bahnverkehr. Es kam zu zahlreichen Flugausfällen, alleine in Frankfurt/Main (HE) wurden 390 Flüge gestrichen. Heftige Windböen verursachten in Bayern und Sachsen Schäden, unter anderem wurde in Kochl am See (BY) ein Mehrfamilienhauses abgedeckt; der Lindauer Weihnachtsmarkt wurde geschlossen.

Einsetzendes Tauwetter und Dauerregen führte zu
Überschwemmungen. So wurde beispielsweise in Rammelsbach (RP) ein Kindergarten überflutet. Eine kräftige Windböe wehte am 12. nahe Paplitz (BB) einen PKW gegen einen Baum – die Fahrerin verstarb. Starke Windböen ließen am 14. besonders in Süddeutschland zahlreiche Bäume umstürzen, etliche Straßen waren blockiert, Dächer wurden abgedeckt.

So verletze z.B. in München (BY) ein umstürzendes Gerüst einen Mann schwer. In Germering (BY) wurde ein großer Baukran umgeweht. Bei Wiernsheim (BW) riss der Sturm einen Fahrzeuganhänger los und wehte ihn auf das Dach eines vorbeifahrenden Streifenwagens. In Lenzkirch (BW) und Landshut (BY) stürzten auf den Marktplätzen die Weihnachtsbäume um. Es gab massive Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr - am Flughafen München (BY) kam es zu Verzögerungen.

Am 18. verursachte Starkschneefall in Südwestdeutschland erneut Unfälle, zahlreiche Fahrzeuge blieben liegen, so war beispielsweise die A3 bei Dierdorf (RP) nach einem Unfall mit mehreren LKW stundenlang gesperrt. Am Frankfurter Flughafen fielen über 170 Flüge aus. Am 19. kam im dichten Nebel in Remscheid (NRW) ein PKW-Fahrer beim Zusammenprall mit einem LKW ums Leben. Durch Straßenglätte ereigneten sich am 20. auf der Albhochfläche (BW) etliche Unfälle.

Heftige Windböen ließen am 23. vor allem im Nordosten Bäume umstürzen. Straßenglätte führte vom 26. bis 29. zu Unfällen, so rutschte z.B. auf der A5 bei Rimberg (HE) ein PKW gegen einen
Streugutkasten. Am 28. verstarb nahe Zorneding (BY) ein PKW-Fahrer beim Zusammenstoß mit einem Kleinbus. Im Kreis Dithmarschen (SH) wurde am 29. ein Mann beim Absichern einer Unfallstelle von einem ins Schleudern geratenen PKW tödlich verletzt. Heftige Schneefälle verursachten vom 28. bis 30. in der Mitte und im Süden zu Verkehrsbehinderungen, so wurde z. B. bei Elsendorf (BY) ein PKW-Fahrer durch einen Anhänger tödlich getroffen.

Zum Jahreswechsel führte Tauwetter in Süddeutschland zu Überschwemmungen. Unter anderem mussten nach einem Erdrutsch in Heidelberg (BW) zwei Häuser geräumt werden. In Neckargemünd (BW) drang das Wasser in einen Kindergarten ein.
Autor: red

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