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Aus der Arbeit der Rettungskräfte

Ausbildung im Rettungsdienst gefährdet?

Donnerstag, 14. März 2019, 15:08 Uhr
Pokern um Trägerschaft gefährdet Ausbildungsbetrieb im Thüringer, so der DRK Landesverband Thüringen in einer Meldung...


Der DRK Landesverband Thüringen e.V. sieht große Gefahren für die Fortführung des Ausbildungsbetriebs in der Meininger Rettungsdienstschule, wenn ein Trägerwechsel nicht umgehend gelingt. Als größter Betreiber von Rettungsdiensten in Thüringen und auch größter Ausbilder von rettungsdienstlichen Nachwuchskräften in den Thüringer Regionen ist das DRK alarmiert. Alleine in Meiningen stellt das DRK mit 55 Schülern rund 60 Prozent der Nofallsanitäter-Azubis.

Der derzeit ruhende Unterrichtsbetrieb und Totalausfälle in den Bereichen Fort- und Weiterbildung sowie bereits fest terminierte Ergänzungsprüfungen zum Notfallsanitäter gefährden das gesamte Qualifizierungssystem in Teilen des Thüringer Rettungsdienstes und können damit auch den Betrieb vieler Rettungsdienste erheblich stören. Nur entsprechend qualifiziertes und fortgebildetes Personal darf zur Rettung von Personen in Notfallsituationen eingesetzt werden.

Der DRK Landesverband Thüringen bemüht sich bereits seit Bekanntwerden von Problemen bei der Sicherstellung des Aus- und Fortbildungsbetriebs in der Meininger Rettungsdienstschule intensiv um eine konstruktive Lösung. So sprang die DRK-Rettungsdienstschule in Erfurt kurzfristig ein, als die Meininger Schule überraschend eine wegen einer Stichtagsregelung dringend erforderliche Fortbildung für 23 Lehrrettungsassistenten übernahm.

Ohne diese Fortbildung hätten die Teilnehmer nicht mehr als Praxisanleiter für die Notfallsanitäterausbildung auf den Lehrrettungswachen zur Verfügung gestanden und der Ausbildungsbetrieb wäre gefährdet. Die Probleme der Rettungsdienstschule waren und sind vor allem auf persönliche Unstimmigkeiten zwischen Schulleitung und Schulträger zurückzuführen. Das hatte jedoch zur Folge, dass sich auch weitere Mitarbeiter und Dozenten zurückzogen.

Der Vorstandsvorsitzende des DRK Landesverbandes, Peter Schreiber, dazu: „Als größter Rettungsdienstbetreiber und -ausbilder sieht sich das DRK Thüringen in der Pflicht, für die Sicherstellung des Aus- und Fortbildungsbetriebes im Freistaat zu sorgen.

Durch eine Vielzahl persönlicher Gespräche und konkreten Verhandlungen konnte erreicht werden, dass Schulleitung, Mitarbeiter und Dozenten ihre Tätigkeit unter Trägerschaft des DRK unverzüglich wieder aufnehmen werden. Aus diesem Grund boten wir der DAA eine schnelle Übernahme der Trägerschaft an und signalisierten das auch bereits gegenüber dem zuständigen Ministerium. Als neuer Träger der Meininger Rettungsdienstschule wären wir durch unsere starke Verankerung in den Thüringer Rettungsdiensten zudem in der Lage, verlorenes Vertrauen in die Bildungseinrichtung schnell zurück zu gewinnen.“

Peter Schreiber weiter: „An dem sich abzeichnenden Bieterwettbewerb werden wir nicht teilnehmen. Wir haben ein aus unserer Sicht akzeptables Angebot abgegeben, dass die langfristige Sicherung des Standortes Meiningen beinhaltet. Bei der DAA sehen wir insbesondere eine moralische Verpflichtung gegenüber den Auszubildenden, den Focus auf die unverzügliche Wiederaufnahme des Ausbildungsbetriebs zu legen. Sollte sich die DAA für einen anderen Träger entscheiden, wird das DRK ein solches Abenteuer nicht mittragen. In diesem Fall werden wir mit vereinten Kräften den bereits genehmigten Schulstandort in Erfurt schneller als geplant ausbauen und dort die Aus-, Fort- und Weiterbildung für die DRK-Rettungsdienste in Thüringen langfristig sicherstellen.“


Deutsches Rotes Kreuz
Landesverband Thüringen e. V.
Autor: khh

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