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Wie glaubwürdig ist unsere Kommunalpolitik noch?

Mittwoch, 20. März 2019, 09:15 Uhr
Die gestrigen Bilder zum Besuch des Bundespräsidenten zeigen eine professionell und freundlich aufgelegte Landrätin und einen neugierigen Bürgermeister. So beginnt ein Leserbrief der sich auch mit dem Thema Wahlen beschäftigt. Hier der weitere Wortlaut...

Natürlich, denn mit einem Bundespräsidenten auf Tuchfühlung, das hat man nicht alle Tage. Solche Bilder verströmen ein gutes Stück weit auch Vertrauen in unsere Amtsträger. Um so krasser muten dann im Gegensatz dazu Informationen an, die erahnen lassen, dass sowohl Landrätin als auch Bürgermeister auf dem besten Weg sind, bei der Kommunalwahl am 26. Mai die Bürger zu belügen.


In den vergangenen Jahren waren bekannte Berufspolitiker und Amtsträger immer wieder als Scheinkandidaten bei Kommunalwahlen auf Stimmenfang gegangen. Viele wurden gewählt, nahmen aber anschließend ihr Mandat nicht wahr und überließen Nachrückern ihren Platz, deren eigene Stimmenzahl dafür nie und nimmer ausgereicht hätte.

Am 26. Mai 2019 wird der legale Wählerbetrug mit Ansage in seine nächste Runde gehen. Erster prominenter Schummler: Sondershausens Bürgermeister Steffen Grimm. Der parteilose Bürgermeister wird an Listenplatz 1 für die Freien Wähler (Partei/Wahlbündnis) für ein Mandat kandidieren, dass er nicht annehmen kann, es sei denn er legt sein Amt als Bürgermeister nieder, was wenig wahrscheinlich ist.

Mit der von ihm viel zitierten Transparenz und Unabhängigkeit hat das nichts mehr zu tun. Die Sozialdemokraten im Landkreis und in der Stadt Sondershausen setzen ihre unselige Tradition fort und haben am Wochenende Landrätin Antje Hochwind-Schneider erneut als Spitzenkandidatin ihrer Liste für den Kreistag aufgestellt. Den Gipfel des Ganzen bildet aber die (Schein)Kandidatur der Landrätin für die Liste der SPD im Sondershäuser Stadtrat! Frau Hochwind-Schneider nutzt ihre derzeitige Beliebtheit sogar doppelt aus, um Wähler zu täuschen. Es sieht wie ein letzter Kraftakt aus, um die abstürzende SPD zu retten.

Machterhalt um jeden Preis?


Mündige Wähler habe dennoch das Zepter in der Hand. Es liegt in ihrer Macht, Scheinkandidaten eine Abfuhr zu erteilen: Die Kandidatenlisten umfassen nicht nur den ersten Namen! Die schärfste Waffe in der Wahlkabine: Listen außen vorzulassen, die einen Scheinkandidaten an der Spitze haben!

Übrigens:Die Nachbarn in Bayern sind da einen Schritt weiter. Im Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz des Freistaates werden Scheinkandidaten wie Bürgermeister und Landräte als „nicht wählbar“ aufgeführt.

Thomas Leibrandt
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Autor: khh

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