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Meldung aus dem Landratsamt

Kyffhäuserdenkmal soll Premiumprodukt werden

Sonntag, 24. März 2019, 00:48 Uhr
Gestern hatte das Landratsamt Kyffhäuserkreis zur ersten Bürgerwerkstatt zur Weiterentwicklung des Areals Kyffhäuserdenkmals nach Bad Frankenhausen eingeladen...

Rund 30 Gäste, die nicht nur aus dem Kyffhäuserkreis kamen, hatten sich in der Regelschule in Bad Frankenhausen eingefunden.

Kyffhäuserdenkmal soll Premiumprodukt werden (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Kyffhäuserdenkmal soll Premiumprodukt werden (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Der Projektverantwortlich für die Entwicklung des Kyffhäusers, Dr. Andreas Räuber, konnte unter anderem den 1. Kreisbeigeordneten Raimund Scheja (CDU), den Leiter des Zentralamts des Landratsamt Volker Stietzel, Vertreter von bekannten Denkmälern, wie dem Völkerschlachtdenkmal und des Kaiser-Wilhelm-Denkmals von Porta Westfalica und zahlreiche Verterter von Kultureinrichtungen der Region, sowie interessierte Bürger.

Kyffhäuserdenkmal soll Premiumprodukt werden (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Kyffhäuserdenkmal soll Premiumprodukt werden (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Dr. Räuber ging nochmals auf den Ausgangspunkt des Projekts ein. In der Kreistagssitzung vom 5.12.2017 war das Projekt Geolift abgesagt worden und die Kreisverwaltung beauftragt worden, Vorschläge zur Entwicklung des Kyffhäuserdenkmals zu machen.

Zur Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger gab es eine Online-Befragung und zwei Befahrungen des Kyffhäuserdenkmals. Zur gestrigen Bürgerwerkstatt macht Dr. Räuber klar, das drittgrößte Denkmal Thüringen soll zu einem Premium Projekt entwickelt werden.

Und das wird nicht billig werden. Dr. Räuber rechnet in den nächsten Jahren mit Kosten in Höhe von 15 bis 25 Millionen Euro mit der Tendenz zur 25! In der Straße der Monument wollen wir nicht das Schlusslicht sein, so Dr. Räuber.

Kyffhäuserdenkmal soll Premiumprodukt werden (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Kyffhäuserdenkmal soll Premiumprodukt werden (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Dazu soll das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ein Ort des Verweilens aber auch ein Verweis auf die deutsche Geschichte werden. Man will mit dem besucherstärksten Denkmals Nordthüringens regional und überregional Strahlkraft entwickeln.

Unterstützung erhofft man sich vom Land Thüringen. Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat aber klar gemacht, nur in ein gesamt Projekt wird man Förderung stecken. Der Landkreis soll nicht mit Teilprojekten kommen.

Einige Prämissen, über die später im Einzelnen diskutiert wurde, nannte Dr. Räuber bereits:

- Naturschützer sollen nicht übergangen werden
- Wegen komplizierte Eigentumsverhältnisse ist ein gemeinsames Miteinander nötig.
- Sauberes Parkraum-Konzept ist notwendig. Probleme gibt es bei 1.200 Besuchern und mehr pro Tag, weil sogar Rettungswege zugestellt werden. Problem auch: Dem Kreis gehört viel Territorium auf dem Kyffhäuser, aber nicht die Parkplätze.
- Nicht an zwei Stellen Eintritt kassieren. Jetziges Problem: Nach langer Fahrt kommen Besucher nicht mal gleich auf Toiletten.
- wir brachen ein behinderten gerechte Zuwegung zum Denkmal
- Busse sind selten am Denkmal zu finden. Von den unteren Parkplätzen ist der Weg zum eigentlichen Denkmal zu lange für die Buskonzeptionen
- stärkere Einbeziehung der Unterburg und bessere Gestaltung des Denkmalsareals insgesamt.

Weitere Prämissen können Sie in den Folien der Bildergalerie sehen.

In Zukunft soll mehr für Kinder bis 12 Jahren getan werden. Ein Themenspielplatz soll in den nächsten zwei Monaten entstehen. Weiter im Gespräch ist ein Schrägaufzug, der Besucher schneller von den unteren Parkplätzen zum Denkmal bringen sollen.
Ab April soll es aber wieder die Shuttle-Lösung geben.

Abschließend sagte Dr. Räuber, nicht ist in Stein gemeißelt und am Projekt kann noch viel geändert werden.

Und das ist wohl notwendig

Denn eine Schwachstelle hat kn bei den vorgestellten Thesen und Prämissen ausgemacht. In Deutschland boomt der Radtourismus und in den Thesen und Prämissen von Dr. Räuber war nichts zu hören und in den Folien zu sehen, wie will man die Radtouristen einbeziehen.

Um es klar zu machen, es geht um nicht ein paar Anlehnbügel die fehlen, um am Kyffhäuserdenkmal sein Fahrrad sicher abzustellen. Es geht generell um eine halbwegs sichere Lösung, wie man auch Radtouristen hoch zum Kyffhäuserdenkmal bringt.

Man muss sich vorstellen, Landkreis und Freistaat geben Millionen von Euro für touristische Radwege aus, und wie sieht es aus?
- Der Unstrut-Werra-Radweg führt die Radtouristen am Kyffhäuser vorbei.
- Der geplante Radweg in die Steinzeit führt quasi bis an den Fuß des Kyffhäusergebirges und dann ist Feierabend.
- Auf der anderen Seite des Kyffhäusers sieht es analog aus. Von Kelbra führt ein Radweg bis in die Mitte Sachsen-Anhalts, aber auch hier ist am Fuße des Kyffhäusers Feierabend.

Es kann nicht sein, dass man in der heutigen Zeit des steigenden Radtourismus über ein ein Premium Projekt Kyffhäuser spricht und die Radtouristen nicht mal in den Thesen und Prämissen auf dem Schirm hat. Ein Premium Projekt ohne Radwegskonzeption sollte es in der heutige Zeit nicht geben, zumal die Elektroräder boomen und es selbst für ältere Leute kein Problem mehr ist, den Hügel Kyffhäuser zu erklimmen. Wenn man die Radfahrermassen auf der Großglockner Hochalpenstraße sieht, merkt man wie Radtourismus läuft. Und das sind wirklich Berge.

Vielleicht sollte man noch mals mit den Betreibern des Kaiser-Wilhelm-Denkmals sprechen, dort ist die E-Bike-Ladestation gerade mal 200 Meter vom Denkmal entfernt:
Mehr als nur ein Erfahrungsaustausch
Gestern hatten die Vertreter das Projekt vorgestellt.

Ein Beirat von Experten soll die Projektentwicklung Kyffhäuser begleiten.
Autor: khh

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