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Neues aus Sondershausen

Zur Buchpräsentation „Ovid in Sondershausen“.

Dienstag, 26. März 2019, 17:54 Uhr
Ein neues Standardwerk zum Sondershäuser Schloss ist erschienen und wird nächste Woche in Sondershausen vorgestellt...

Schloss Sondershausen, das ehemalige Residenzschloss der Grafen und Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, gilt heute zu Recht als bau- und kunstgeschichtlich bedeutendste Schlossanlage in Nordthüringen. In der imposanten, im Laufe von fünf Jahrhunderten anstelle einer mittelalterlichen Burg errichteten Vierflügelanlage sind zahlreiche Raumfassungen von der Renaissance bis zum Historismus erhalten.

In mythologischer Verbrämung spiegeln hier Decken- und Wandgemälde, Stuckaturen und freiplastische Arbeiten die politischen und dynastischen Intentionen ihrer adligen Auftraggeber wider und bedienen sich dabei vor allem einer berühmten Quelle, der „Metamorphosen“ des römischen Dichters Ovid. Kein Literat der Antike hatte auf die Künste der Nachwelt eine so umfassende und tiefgreifende Wirkung wie er. Seine „Metamorphosen“ (deren erste deutsche Übertragung aus dem Lateinischen um 1210 durch den Scholasticus Albrecht von Halberstadt im Archidiakonat Jechaburg, unweit von Sondershausen, entstand), wurden zum wichtigsten „Nachschlagewerk“ der antiken Mythologie, aus dem Künstler über Jahrhunderte hinweg die Motive für Malerei, Skulptur und Kunsthandwerk, aber auch Literatur, Theater und Musik schöpften.

Zur Buchpräsentation „Ovid in Sondershausen“. (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Zur Buchpräsentation „Ovid in Sondershausen“. (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Christa Hirschler, Museumsleiterin, präsentiert das Buch.

Das nun durch den Dresdner Kunsthistoriker Dr. Hendrik Bärnighausen vorgelegte Buch „Ovid in Sondershausen. Das Schloss und die Bilder“ (Sandstein Verlag Dresden, Hrsg.

Schlossmuseum Sondershausen, 468 Seiten, 528 Abbildungen) bietet neben einführenden Kapiteln zu Ovid und der Rezeption seiner „Metamorphosen“ in den Bildenden Künsten eine detaillierte Darstellung aller im Sondershäuser Schloss nachweisbaren baukünstlerischen Ovid-Motive, aus deren Vielzahl und Vielfalt ein spannender Rundgang durch drei Jahrhunderte Schlossgeschichte erwächst. Von den Gewölberäumen im Turm mit ihren noch wenig erforschten Malereibefunden des 16. Jahrhunderts und den alchemistisch verschlüsselten Stuckdekoren des frühen 17. Jahrhunderts führt uns das Buch durch die im Kontext der Fürstung des Hauses Schwarzburg um 1700 geschaffenen barocken Raumkunstwerke, den Riesensaal und die Appartements im Südflügel, vorbei am Herkules-Brunnen im Schlosshof bis zu den Festsälen des 18. Jahrhunderts im Blauen Saal und im Achteckhaus.



Zu einem Vortrag und zur Präsentation des Buches durch den Autor lädt das Schlossmuseum Sondershausen am Mittwoch, dem 3. April 2019, um 18 Uhr, in den Rosa Salon des Sondershäuser Schlosses ein.
Autor: khh

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