kyffhaeuser-nachrichten.de
Kommunalpolitiker äußern sich

"Schard aber herzlich"

Freitag, 06. September 2019, 03:14 Uhr
Seit ca. 2 Jahren erscheinen unter dem Titel "SCHARD ABER HERZLICH" regelmäßig Zeitungskolumnen zu aktuellen Ereignissen, Themen, gesellschaftlichen Fragen usw. von Stefan Schard. Auf vielfache Nachfrage der Leser veröffentlicht kn in der kommenden Zeit eine Auswahl der Texte der vergangenen Monate aus dieser beliebten Reihe. Heute Teil 3 Zu spät in die eigene Tasche…...

Zu spät in die eigene Tasche…

Haben Sie gefeiert und jubiliert oder mußten Sie sich trösten lassen und Ihre Tränen trocknen? Angesichts der Ernsthaftigkeit des Themas scheint zumindest Nachdenklichkeit ein angebrachtes Gefühl zu sein. Für alle Arbeitnehmer und Steuerzahler liegt ein bedeutendes Datum hinter uns, der sog. „Steuerzahlergedenktag“.

"Schard aber herzlich" (Foto: Stefan Schard) "Schard aber herzlich" (Foto: Stefan Schard)

Jedes Jahr aufs Neue rechnet der „Bund der Steuerzahler“ aus, ab wann die deutschen Arbeitnehmer und Steuerzahler im Durchschnitt für sich selbst arbeiten. In diesem Jahr fiel der Zeitpunkt auf den 15. Juli, um kurz vor 10:00 Uhr Abends. Nach Abzug aller Abgaben und Steuern arbeiten die Deutschen damit, wie in den vielen Jahren zuvor, mehr als die Hälfte des Jahres für Vater Staat. Ich kann verstehen, wenn spätestens jetzt die Freude, es endlich geschafft zu haben, dem Kummer und der Erkenntnis darüber weicht, daß mehr als die Hälfte des Verdienstes nicht direkt im eigenen Portemonnaie landet.

Wer glaubt, nach Abzug aller Sozialversicherungsbeiträge, Einkommensteuer usw. den „Strich ziehen zu können“, irrt gewaltig. Da ist ja noch die Mehrwertsteuer auf jeden Einkauf, Energie- und Stromsteuer, Tabaksteuer, Grunderwerbssteuer, KfZ-Steuer, Mineralölsteuer, Grundsteuer und Steuern auf so mancherlei Vergnügungen, Steuern auf Versicherungen, auf Bier, Sekt, Kaffee usw. usw. Nicht zu vergessen, der Solidaritätszuschlag, der sich auch noch dazu gesellt.

Sicher, so ein Sozialstaat, wie unserer, ist nicht umsonst zu haben und so einen Berliner Pannenflughafen gibt’s auch nicht für´n „Appel und ´n Ei“. Na klar müssen Straßen und öffentliche Leistungen finanziert werden und ja, sowas kostet auch Geld. Aber rechnerisch erst ab dem 15. Juli das Geld zu bekommen, was man verdient, ist eindeutig zu spät.

Im Vergleich zu den 36 OECD-Staaten, zu denen Länder wie Japan, Australien, Frankreich, Niederlande usw. zählen, liegt Deutschland auf Platz 35. In 34 Fällen werden die Leute damit weniger belastet als bei uns. Grund dafür sind nicht nur sinnvolle Ausgaben des Staates, wie Rente, Schulen, Polizei usw., sondern auch so manch aufgeblähtes Teil des Systems. Diskutiert wird gerade über die CO²-Steuer. Wieder was neues, was viele und gerade die Pendler/ Arbeitnehmer zusätzlich belasten würde. Finger weg!, denn wer jeden Tag aufsteht und zur Arbeit fährt soll auch was davon haben.
Mein Wunsch; Gern würde ich Ihnen in den nächsten Jahren lieber viel früher und vor dem 30.6. zum „Steuerzahlergedenktag“ gratulieren. Nichts ist unmöglich!
Autor: khh

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2024 kyffhaeuser-nachrichten.de