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Landespolitiker äußern sich

Ein Sterben auf Raten...

Sonnabend, 05. Oktober 2019, 09:20 Uhr
...Nicht nur Schulen wurden geschlossen Ein kleiner Blick in die Vergangenheit, erinnern wir uns – Musste alles verschwinden? Dazu dieses Statement von Ralf Köhler Landtagskandidat der AfD Thüringen...

Wenig zu haben ist kein seltenes, sondern ein viel zu häufiges Schicksal in unserem Land.
Kinder sind davon am meisten betroffen. Dort wo Einrichtungen wie Schulen und Kindertagesstätten geschlossen werden, erlischt gleichzeitig das Licht der Zukunft. Aber ohne Licht wie jeder weiß gibt es auch kein Leben, zumindest keines in kultureller Hinsicht. Wo liegen die Ursachen von Schließungen? Es gibt deren viele in unserem Land, nicht nur von Schulen und Kindertagesstätten.

Das kleine Postamt um die Ecke, zu dem man früher seine Briefe und Päckchen getragen hat, ist längst geschlossen. Der kleine Bäckerladen in vielen kleineren Orten in unserem Land, deren köstliche Düfte man sogar auf der Straße riechen konnte musste vor Jahren aufgeben, weil steigende Kosten und rückläufige Einnahmen untragbar für das Geschäft geworden sind.

Nicht mehr da, ist der Schneider oder der kleine Strumpfladen, in dem man noch etwas preisgünstig reparieren lassen konnte. Oder dass kleine Einrichtungshaus, dessen Mitarbeiter sich die Zeit nahmen, in die Wohnung zu kommen und auszumessen und Vorschläge zu machen. Aufgegeben hat der Schuster, weil seine Sorgfalt mit der Schnellreparaturkonkurrenz nicht mehr mithalten konnte.
Aufgegeben wurde der Zusammenhalt den man früher untereinander hatte.

Früher kannte man jede Verkäuferin oder Verkäufer, jeden Ladenbesitzer in seinem Viertel heute lohnt es sich kaum, nach einem Namen zu fragen. Die Besitzer sind große Ketten mit anonymen Managern, das Personal vor Ort wechselt zu schnell. Verschwunden sind vertraute Gesichter.
Verschwunden sind die gelben Telefonhäuschen, in denen man, wenn es eine Schlange gab, stundenlang zum Ortstarif plaudern konnte.

Verschwunden sind die kleinen Stadt – und Dorfbibliotheken, in denen sich regnerische Nachmittage beim Stöbern und Festlesen wunderbar vertrödeln ließen. Verschwunden ist das altmodische Cafe, indem die Menschen sich sonntags immer zum Tee oder Kaffee trafen. Sind es nicht die Verlustgefühle, die das Sterben auf Raten beschleunigen? Weniger öffentliche Räume für alle, weniger Wärme.

Und immer größere Angst, nicht mithalten zu können. Alles kostet Geld, nur die Sonne und der Wind und das Atmen sind noch gebührenfrei.

Was unsere Eltern und Großeltern gebaut und eröffnet haben, wird heute geschlossen, verkleinert, vernachlässigt. Schwimmbäder und Bibliotheken, Spielplätze, Kindergärten und Parks.
Mangels Geld und gut ausgebildete Fachkräfte verfallen Gebäude, da keine Reparaturen durchgeführt werden können.
Eben ein Sterben auf Raten, was nicht nur die Schließung von Schulen betrifft.

Waren es nicht jene Zeiten, die das Leben lebenswert machten?

Ihr
Ralf Köhler Landtagskandidat der AfD Thüringen
Autor: khh

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