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Neues aus Sondershausen

Gedenken an Pogromnacht

Freitag, 08. November 2019, 13:08 Uhr
Mit einer Kranzniederlegungen wurde heute in Sondershausen an die Pogromnacht im Jahre 1938 gedacht....

In der Pogromnacht vom 09. November zum 10. November waren vor 81 Jahren zahlreiche Synagogen und Geschäfte jüdischer Händler zerstört worden. Auch in Sondershausen gab es solche Zerstörungen.

Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn) Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn)

Auf dem jüdischen Friedhof in Sondershausen gedachten zahlreiche Sonderhäuser an dieses beschämende Datum in der deutschen Geschichte, so auch Landrätin Antje Hochwind (SPD), Bürgermeister Steffen Grimm (pl), der auch die Begrüßung übernahm, Stadträte der Stadt Sondershausen sowie Vertreter von Parteien und Vereinigungen, sowie zwei Schulklassen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Sondershausen. Mit Manfred Scherer (ehemaliges) und Stefan Schard (aktuelles) CDU Landtagsmitglieder teil.

Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn) Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn)

An der Kranzniederlegung hatten Sondershäuser aus allen gesellschaftlichen Bereichen teilgenommen, so Michael Bornschein Superintendent im Ruhestand und Superintendent Kristóf Bálint.

Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn) Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn)

Superintendent Kristóf Bálint übernahm die Gedenkworte. In seinen Worten betonte er, Menschenrassen gibt es nicht, auch wenn wir in der Welt unterschiedlich aussehen. Rassen bei Menschen sind pseudowissenschaftlich Einteilungen, nur dazu gedacht Menschen zu unterdrücken.

Wehret den Anfängen
Unter dieses Überschrift setzte Bálint fort: Wenn in Thüringen eine Partei von 25 Prozent der Wähler gewählt wurde, deren Vorsitzender Faschist genannt werden darf, dann sollte das zu denken geben.

Krieg und Vernichtung der Juden, dass darf sich nicht wiederholen.
Bálint erinnerte daran, dass auch jüdische Familien aus Sondershausen waren unter den Opfern.
Zum Abschluss der Rede hielten Superintendent Kristóf Bálint und Pfarrer Karl Weber ein jüdisches Gebet (Kaddisch) erst in Hebräisch und dann in Deutsch ab. Anschließend legten sie ein Gebinde nieder.

Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn) Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn)

Anschließend legte Grimm ein Gebinde im Namen der Stadt Sondershausen nieder. Auch Landrätin Hochwind und eine Abordnung der Linke Kyffhäuserkreis legten Blumen nieder.

Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn) Gedenken an Pogromnacht und Volkstrauertag (Foto: kn)

Abschließend legten Schulleiter Ingo Woythe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mit Schülerinnen der elften Klasse ein Gebinde nieder.
Nun schon traditionell nehme die 11. Klassen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Sondershausen (dieses Jahr zwei), begleitet von Geschichtslehrer Michael Scharschuch, an der Gedenkfeier teil und hatten so eine Geschichtsstunde der besonderen Art bekommen.

Eine Gedenkminute beendete die Gedenkfeier.

Superintendent Kristóf Bálint hatte zu Beginn seiner Gedenkrede erläutert, dass ganz streng genommen, dass das Betreten von jüdischen Friedhöfen zu Feierlichkeiten aus Glaubengründen an einem Samstag verboten ist. In Sondershausen und auch in Erfurt wurden aus diesem Grund die Gedenkfeiern um einen Tag vorgezogen, während Bad Frankenhausen in Abstimmung mit der Kirchgemeinde beim Samstag verblieben ist, so auch in Nordhausen.
Autor: kn

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