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GdP zu Straftatenentwicklung 2019

Im Tatraum Internet Entdeckungsrisiko erhöhen

Dienstag, 24. März 2020, 11:47 Uhr
Die starke Zunahme der Taten im Bereich der Verbreitung von Kinderpornografie hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) als erschreckend bezeichnet. Das werfe einerseits Licht auf eine schäbige Ecke unserer Gesellschaft, andererseits offenbarten diese Taten die breiten Möglichkeiten der Täter, im Internet ihre widerlichen Taten zu begehen, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek anlässlich der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2019.

„So erschütternd diese Zahlen zwar sind, so deutlicher wird jedoch auch, dass der Tatraum Internet viel effektiver durch die Polizei aufgeklärt werden muss. Dazu darf es keine Unterschiede mehr zu den Möglichkeiten der Verbrechensbekämpfung im analogen Raum geben“, mahnte Radek. Auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Fallzahlen bei der sogenannten Computerkriminalität benötige die Polizei viel mehr qualifizierte Ermittler, um das Entdeckungsrisiko für Täter im virtuellen Raum spürbar zu erhöhen.

Angesichts erneut gestiegener Opferzahlen unter Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten forderte Radek die Justiz auf, den neu geschaffenen Strafrechtsparagraphen 114 konsequent auszuschöpfen. „Angriffe auf unsere Kolleginnen und Kollegen sind nicht nur Angriffe auf Helfende, sondern menschenverachtende Attacken auf den Staat. Die daraus resultierenden Strafen müssen schmerzhaft sein“, betonte der GdP-Vize.

Die beim Wohnungseinbruchdiebstahl gefallenen Straftatenzahlen seien in erster Linie auf eine intensivierte Polizeiarbeit und mehr Eigeninitiative beim Schutz von Häusern und Wohnungen zurückzuführen. Der positive Trend der letzten Jahre müsse jetzt verstetigt werden. Noch müsse man jedoch von einer „längeren Momentaufnahme“ sprechen, schränkte Radek ein.

Solche Einbrüche würden häufig von gut organisierten Gruppen verübt, die international agierten. Daher sei es notwendig, die Fallentwicklung über die nationalen Grenzen hinweg zu beobachten sowie die polizeilichen Bekämpfungsstrategien europäisch noch besser zu vernetzen. Radek schlug vor, die bereits bestehende finanzielle Förderung für wirksamen Einbruchschutz weiter auszubauen. So sollten die Material- und Einbaukosten steuerlich absetzbar sein. Es sei wichtig, den Tätern den Einstieg in die eigenen vier Wände so schwer wie möglich zu machen.

Radek begrüßte, dass nach Angaben des Bundesinnenministeriums seit Jahresbeginn das Phänomen „Messerangriffe“ bundesweit in der PKS erfasst werde.
Autor: red

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