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Landespolitiker äußern sich

Auch Schule aus Kyffhäuserkreis und Unstrut-Hainich dabei

Mittwoch, 01. April 2020, 08:38 Uhr
Thüringer Schulen für Demokratieprojekte ausgezeichnet. Holter: „Mutmacher für die Demokratie“. Dazu diese Meldung aus dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport...


70 Schülerprojekte werden vom Thüringer Bildungsministerium für kreative Demokratieprojekte ausgezeichnet. Minister Helmut Holter: „Immer mehr Schülerinnen und Schüler tragen mit ihren Projekten zur Stärkung demokratischer Prozesse an ihren Schulen bei. So nahmen an der diesjährigen Lernwerkstatt 70 Demokratieprojekte aus Thüringer Schulen teil. Das ist ein Plus von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mein Dank gilt allen Schülerinnen und Schülern sowie den verantwortlichen Lehrkräften und außerschulischen Partnern für ihre hervorragenden Aktivitäten bei der politischen Bildung und Demokratieerziehung. Ihre Schulprojekte sind vorbildlich und machen Mut in einer Zeit, in der demokratische Grundwerte und humanistische Prinzipien immer wieder angegriffen werden.“

Die vom Bildungsministerium ausgezeichneten Schulen – manche Schulen sind auch mit mehreren Projekten vertreten – erhalten eine Urkunde für ihr Demokratieengagement. Die Projekte thematisieren Formen der Schülermitbestimmung und Streitschlichtung sowie der Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus. In den Projekten wird zudem der Umgang mit Demokratieauffassungen im Zusammenhang mit den historischen Ereignissen „100 Jahre Weimarer Verfassung – 70 Jahre Grundgesetzt – 30 Jahre Friedliche Revolution“ aufgegriffen. Die von Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit Lehrkräften entwickelten Projekte tragen zur Ausprägung sozialer Fähigkeiten und eines kritischen Urteilsvermögens bei, um Verantwortung für das Gemeinwesen wahrzunehmen.

Die Projekte wurden durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und vom Thüringer Landesprogramm „Demokratisch Handeln“ begleitet und unterstützt. Geplant war, die Projekte im Rahmen einer „Lernwerkstatt Demokratie Thüringen“ am 24. März 2020 auszuzeichnen. Aufgrund der Coronakrise wurde die Auszeichnungsveranstaltung abgesagt. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte werden aber zu einem späteren Zeitpunkt die Gelegenheit erhalten, ihre Projekte zu präsentieren und in einen Erfahrungsaustausch mit anderen Schulen zu kommen. Vorgesehen ist, die beteiligten Schulen am 21. September 2020 zum Thüringer Netzwerktreffen „Demokratie und Schule“ in die Erfurter Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße einzuladen.

Die „Lernwerkstatt Demokratie Thüringen“ ist eine Kooperationsveranstaltung des Thüringer Bildungsministeriums und des Lehrerbildungsinstituts mit dem Erfurter Erinnerungsort Topf & Söhne und der Stiftung „Lernen durch Engagement“.

Projektbeispiele:



Gymnasium "Geschwister Scholl“ Sondershausen: "Mauerfall in Berlin 1989“

Vom Gymnasium „Geschwister Scholl“ in Sondershausen hatte Hoang Phuong Le eine Projektidee: Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern wurde ein Demokratievorhaben zum Thema „Mauerfall in Berlin 1989“ entwickelt. Anlass hierfür war das historische Ereignis und das damit zusammenhängende 30-jährige Jubiläum am 9. November 2019. Für die Sondershäuser Gymnasiasten war klar: Es geht nicht nur ums Feiern eines historischen Moments, sondern um die Beschäftigung mit einem aktuellen politischen Thema. Dabei sind zahlreiche Zugänge zur heutigen Auseinandersetzung mit den Ereignissen vom Herbst 1989 entstanden, die über die große Symbolkraft und Bedeutung (auch für die heutige Generation) dieses Weltereignisses hinaus gehen und sich in den Ergebnissen der Schüler-Arbeiten zeigen. Die Schülerinnen und Schüler haben ihre Projekt-Ergebnisse in einer großen Ausstellung im Foyer des Landratsamtes von Sondershausen präsentiert.

Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Großengottern:, ,Überwindung der SED-Diktatur“

Matthias Schwarzkopf vom Gymnasium aus Großengottern hat mit Schülerinnen und Schülern ein Demokratie-Projekt durchgeführt, das zeigt, wie die DDR-Geschichte aus der Sicht von Schülerinnen und Schülern heute erzählt werden kann. In dem Projekt wurde die Friedliche Revolution 1989/90 thematisiert. Der Fokus wurde dabei gerichtet auf die Frage: Welche Rolle spielte dabei unsere Region? Durch Zeitzeugengespräche, Spurensuche im Stadt-Archiv sowie durch die direkte Begegnung mit den originalen regionalen Schauplätzen der Friedlichen Revolution – etwa der Marienkirche in Mühlhausen – konnten Lilly Krüger und Bastian Klesse die Lokalgeschichte des Wendejahrs 1989/1990 im heutigen Unstrut-Hainich-Kreis rekonstruieren. Zur Präsentation ihrer Projekt-Ergebnisse wählten die Schülerinnen und Schüler das Medium Comic. Unter der Überschrift „Briefkontakte“ wurde auf der Grundlage von Zeitzeugengesprächen ein Comic hergestellt. Zur Rubrik „Ein Akt zur Freiheit!?“ wurde das Drama als Erzählform gewählt – eine andere Form der Geschichtserzählung.
Autor: khh

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