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Thüringer Landesamt für Statistik

Thüringer Industrie erleidet Umsatzverlust

Mittwoch, 20. Mai 2020, 12:27 Uhr
Die Thüringer Industrie erzielte in den ersten drei Monaten 2020 rund 8,0 Milliarden Euro Umsatz. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, lagen die Umsätze (bei einem Arbeitstag mehr) in den Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten 244 Millionen Euro unter dem Vorjahreszeitraum...

Bis Ende März 2020 vermeldeten die Thüringer Industriebetriebe etwas mehr Aufträge als im 1. Vierteljahr 2019. In den ersten drei Monaten dieses Jahres gingen (preisbereinigt) durchschnittlich 0,3 Prozent mehr Aufträge bei den Betrieben ein als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019. Als Motor erwies sich dabei das Exportgeschäft. Demnach wurden im 1. Vierteljahr 2020 durchschnittlich 7,7 Prozent mehr Be- stellungen aus dem Ausland verzeichnet als im Jahr zuvor. Die Binnennachfrage sank dagegen um 4,0 Prozent.

Von den umsatzstarken Branchen innerhalb der Thüringer Industrie verzeichneten die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+25,1 Prozent) und die Maschinenbaubetriebe (+1,0 Prozent) mehr Bestellungen als im Vorjahreszeitraum. Dagegen vermeldeten die Hersteller von Metallerzeugnissen (-8,4 Prozent) sowie die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-8,0 Prozent) bis Ende März ein Auftragsminus.

Im 1. Quartal 2020 wurden in Thüringen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2,9 Prozent weniger Umsatz erzielt. Während das Umsatzergebnis der Verbrauchsgüterproduzenten überdurchschnittlich um 18,8 Prozent über den Vorjahreswerten lag, waren bei den 3 anderen Hauptgruppen Rückgänge zu verzeichnen. Die Umsätze mit Verbrauchsgütern stiegen im Vergleich zu 2019 um rund 212 Millionen Euro an.

Besonders die Vorleistungsgüterproduzenten müssen einen Rückgang um 7,2 Prozent bzw. 269 Millionen Euro verkraften. Auch im Bereich der Investitionsgüterproduzenten kam es zu einem Rückgang von 6,0 Prozent (-179 Millionen Euro) und den Gebrauchsgüterproduzenten fehlten 2,0 Prozent bzw. 8 Millionen Euro am Umsatz des Vorjahreszeitraumes.
In den Monaten Januar bis März 2020 waren in den Thüringer Industriebetrieben durchschnittlich 145 364 Personen beschäftigt, 3 659 Personen weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten sank um 11 auf durchschnittlich 833. Bis Ende März gab es nur in der Hauptgruppe der Gebrauchsgüterproduzenten durchschnittlich mehr Beschäftigte (+156) als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Umsatz je Beschäftigten stieg nur in der Hauptgruppe der Verbrauchsgüterproduzenten im 1. Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr (+23,3 Prozent). Insgesamt sank die Umsatzproduktivität in Thüringen in den ersten drei Monaten um 0,5 Prozent.

Hinweis zur aktuellen Situation
Ab Mitte März wurden die Ergebnisse durch die umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus und die daraus resultierende veränderte Lage sowohl in Deutschland als auch weltweit beeinflusst. Aufgrund der auch weiterhin eingeschränkten Tätigkeit vieler Betriebe ist damit zu rechnen, dass sich diese wirtschaftliche Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes in Thüringen auch in den kommenden Monaten weiter fortsetzen wird.

Das Thüringer Landesamt für Statistik dankt allen auskunftspflichtigen Betrieben und Unternehmen für die Übermittlung ihrer Daten und die damit verbundene Bereitstellung einer wichtigen Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Krise.
Autor: red

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