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IHK Erfurt: Lage der Firmen bleibt kritisch

Keine schnelle Rückkehr zur Normalität

Dienstag, 30. Juni 2020, 12:55 Uhr
Trotz weitreichender Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen bleibt die Lage der regionalen Wirtschaft kritisch. 60 Prozent der Betriebe leiden weiterhin unter einer gesunkenen Nachfrage, 47 Prozent unter stornierten Aufträgen...

Mehr als die Hälfte der Unternehmen muss Investitionsabsichten zurückschrauben. Das geht aus einer aktuellen Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt unter rund 400 Unternehmen aus Nord-, Mittel- und Westthüringen hervor.

„Es gibt zwar in einigen Bereichen erste Lichtblicke in der Corona-Krise, allerdings wird eine spürbare konjunkturelle Erholung noch eine ganze Weile auf sich warten lassen. Frühestens im nächsten Jahr ist mit einer Rückkehr zur geschäftlichen Normalität zu rechnen“, informiert IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Cornelia Haase-Lerch zu den jüngsten Umfrageergebnissen. Obwohl sich 16 Prozent der Unternehmen bereits wieder auf dem Vorkrisenniveau bewegten, liege vor mehr als der Hälfte der Betriebe (59 Prozent) noch eine lange Durststrecke. Sie erwarteten erst im Verlauf des Jahres 2021 oder noch später eine Normalisierung.

„Für eine schnelle Erholung sind die Einschnitte in einigen Branchen einfach zu tief gewesen. So rechnen drei von vier Unternehmern über das laufende Jahr gesehen mit zum Teil deutlichen Umsatzeinbußen“, erklärt die IHK-Chefin. 15 Prozent würden sogar ein Minus von mehr als 50 Prozent befürchten. Bei 60 Prozent liege der Grund in einer gesunkenen Nachfrage, 47 Prozent hätten unter stornierten Aufträgen zu leiden. Die Dramatik der Krise zeige sich auch darin, dass 41 Prozent der Firmen mit Liquiditätsengpässen kämpfen würden.

„Verständlich, dass dann geplante Investitionsausgaben noch einmal überdacht werden müssen. Jeder zweite Betrieb wird seine beabsichtigten Investitionen verschieben oder ganz auf Eis legen“, so die IHK-Hauptgeschäftsführerin.
Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, dass die Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung schnell bei den Betrieben ankämen und diese wieder handlungsfähig würden. Zudem müssten jetzt auch Schritte zur dauerhaften Entlastung von bürokratischen Hürden eingeleitet werden, um so die Firmen zu stärken.
Autor: red

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